Im Oktober 2019 forderte die Bundesbank das reguläre Renteneintrittsalter auf fast 70 Jahre anzuheben. Fast drei Viertel der Deutschen lehnen jedoch eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters ab. Das zeigt eine Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA).
Die Mehrheit der Deutschen lehnt die Anhebung des Renteneintritts ab. 73 Prozent der Befragten sind laut dem DIA gegen eine Anpassung des Renteneintritts an die Entwicklung der Lebenserwartung und die damit verbundene Erhöhung des Renteneintrittsalters. 14 Prozent der Befragten stimmten diesem Vorschlag zu.
In keiner Wählergruppe Mehrheit dafür
Die Zustimmung bewegt sich zwischen zehn und 19 Prozent und ist in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen am höchsten. Die Ablehnung steigt mit dem Alter von 62 auf 82 Prozent und fällt dann wieder leicht auf 77 Prozent, obwohl gerade die älteren Jahrgänge viel weniger von einer solchen Anhebung betroffen wären, da sie früher in Rente gehen.
Mit steigendem Einkommen nimmt die Zustimmung zu der geforderten Erhöhung des Renteneintrittsalters zu. Während sich lediglich neun Prozent der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.000 Euro dafür aussprechen, steigt der Anteil kontinuierlich bis auf 23 Prozent der Befragten mit einem Einkommen von 4.000 Euro und mehr.
Anhebung eher unwahrscheinlich
Auch mit Blick auf die Parteizugehörigkeit gibt es für die Vorschläge der Bundesbank keine Mehrheit. Die größte Zustimmung kommt von den Wählern der FDP (29 Prozent), gefolgt von den Wählern der Grünen (22 Prozent) und den Unions-Wählern (19 Prozent). „Angesichts dieser Stimmung in der Wählerschaft ist es sehr unwahrscheinlich, dass Politiker tatsächlich den Mut finden werden, eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters ernsthaft in Betracht ziehen, so plausibel die Argumente dafür auch sein mögen“, erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern.
Autor(en): Versicherungsmagazin.de