Früher haben sich junge Menschen ordentlich ins Zeug legen müssen, um einen guten Ausbildungsplatz zu ergattern. Heute ist es umgekehrt. Die Arbeitgeber buhlen um ihre Nachwuchskräfte. Der Markt für junge qualifizierte Arbeitnehmer ist in vielen Branchen nahezu leergefegt. So auch in der Versicherungssparte. Da helfen nur Ideenreichtum, kräftige Investitionen und das Setzen auf den Spaßfaktor. So auch bei der R+V. Sie hat die "R+V Akademie" ins Leben gerufen, um "Neue" zu locken und "Alte" zu fördern.
Die R+V Akademie steht unter dem Motto "Inspirieren, entwickeln, vernetzen". Denn junge Menschen möchten heute nicht nur irgendeine Ausbildung absolvieren, mit der sie Geld verdienen können. Sie haben konkrete Vorstellungen von ihrem Ausbildungsplatz: Er muss sie voranbringen, er muss ihnen Spaß machen, neue Impulse liefern, aber immer noch genügend Freiraum für ihre privaten Interessen (work life balance) bieten. Das hat die R+V erkannt und hat ein hochmodernes "Weiterbildungslabor" auf die Beine gestellt. In diesem werden Seminare und Workshops angeboten, neue IT-Formate getestet und das E-Learning erprobt. In gut acht Monaten hat der in Wiesbaden ansässige Versicherer das vielfältige Weiterbildungsangebot konzipiert und umgesetzt.
Neue Kundenanforderungen mit neuen Ideen begegnen
Ausschlaggebend für diese Weiterbildungsinitiative waren folgende Fragen: Wie sollen Innen- und Außendienst künftig zusammenarbeiten? Wie wird Arbeit in Zukunft aussehen (Stichwort Arbeiten 4.0)? Wie kann unser Vertrieb wachsen und wie unsere Kernkompetenzen noch weiter ausgebaut werden? Wie können wir den neuen Kundenanforderungen entsprechen?
Die R+V hat für Ihre Weiterbildungsakademie nicht gekleckert, sondern geklotzt. O-Ton Dr. Nobert Rollinger, Vorstandsvorsitzende der R+V Versicherung AG: "Wir haben richtig viel Kohle in die Akademie reingesteckt. Wir haben gut in die Zukunft investiert." Das sieht man den Räumlichkeiten und dem Equipment in den neu angemieteten Räumen in Wiesbaden auch an. Die Laptops sind filigrane Schmuckstücke der neuesten Generation. Die Räume sind hell und freundlich gestaltet, Kunstwerke von jungen Kreativen schmücken die Wände: blauzarte Illustrationen und federleichte Origami-Vögel aus Papier. Bunte Wollfäden auf Nägel gespannt illustrieren die "Vernetzung" aller Bereiche. Alles auf das Corporate Design des Unternehmens abgestimmt.
Freiraum, Inspiration und Weitblick
Also keine tristen Arbeitsstätten, sondern richtige Wohlfühloasen für große Lerngruppen, konzentrierte Duos oder Solisten, die sich zum Nachdenken zurückziehen möchten. Die neue Location der R+V bietet flexible Arbeitsplätze, die „Raum zum Ausprobieren". Sie sollen den Lernenden Raum für Veränderung liefern, damit sie den "Wandel gestalten" können. Zielstrebiges Lernen ist in diesen möglich, das aber auch "voll viel Spaß" machen kann, so ein R+V-Azubi begeistert. Schon die Lern- und Arbeitsräume haben wohlklingende Namen wie "Freiraum", "Inspiration" oder "Weitblick" erhalten. Neues Vokabular für eine bislang eher dröge Versicherungswelt. Aber wie sagte Dr. Rollinger so schön: "Wir wollen den Fintechs nicht die Innovationen überlassen und für unser Haus einen Kulturwandel einläuten."
Wie viele andere Branchen hat auch die Versicherungsbranche mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen. Doch bei ihr kommt oft noch das schlechte Image dazu, gegen das sie schon seit vielen Jahren ankämpfen muss, manchmal begründet, manchmal nicht. Und Versicherungen sind einfach nicht sexy, vor allem nicht für junge Menschen. Doch die R+V zeigt nun mit ihrer hochmodernen Akademie, wie "der Kampf um kluge Köpfe" funktioniert, aber wie auch langjährige Mitarbeiter motiviert werden können, zu lernen, sich weiterzubilden.
Der größte Arbeitgeber in Hessen in Zahlen
Die R+V ist der größte private Arbeitgeber in Hessen. Bundesweit arbeiten augenblicklich 15.000 Menschen für den Versicherer, der seinen Sitz in Wiesbaden hat. Aktuell sind 500 Auszubildende bei dem Unternehmen, das zur Genossenschaftlichen Finanz Gruppe Volksbanken Raiffeisenbanken gehört, beschäftigt. Gut 4.500 junge Menschen bewerben sich jedes Jahr bei dem agilen Versicherer. Rund 200 Auszubildende pro Jahr stellt der Versicherer für Privat- und Firmenkunden ein. 96 Prozent der Auszubildenden übernimmt der R+V Konzern am Ende der Ausbildung auch. Für die neue Akademie hat die R+V nun auch noch bundesweit 22 Ausbilder in Vollzeit angestellt. Stolz ist das Unternehmen auch auf seine gute Mitarbeiterbindung. Durchschnittlich 14 Jahre verbleiben die Menschen bei der R+V, die Fluktuationsrate liegt unter fünf Prozent.
Für die Ausbildung werden selbstverständlich auch digitale Wege genutzt. So ist der Zugriff auf die Prüfungen/Prüfungsunterlagen digital möglich. Im R+Vnet können sich die Azubis mit ihren Fachausbildern austauschen, um sich auf ihre Prüfungen vorzubereiten. Und im internen Blog haben die Auszubildenden auch die Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen und zu unterstützen.
Bildung als Schlüssel für die Zukunft
Die neue Aus- und Weiterbildungsstätte soll eine offene Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen ermöglichen und sie soll die R+V im Ganzen schneller sowie agiler machen. So ist der Slogan „lebenslanges Lernen“ nicht nur leere Phrase, sondern DER Schlüssel für die Zukunft, auch bei der R+V. Besonders wichtig in einer Zeit, in der die Versicherungsbranche geprägt ist durch Niedrigzinsphase, Aufsichtsregeln und Digitalisierung.
Autor(en): Meris Neininger