Einige der 103 am Projekt Protektor beteiligten Lebensversicherer wollen aussteigen. Probleme sehen einige Lebensversicherer unter anderem in einem Passus, der Inhalt eines so genannten Eckpunkte-Papiers zur Übertragung des Versicherungs-Bestandes der Mannheimer Lebensversicherung AG auf Protektor ist: "Gegenüber Vermittlern übernimmt Protektor die Verpflichtung zur Zahlung der Bestands-Provisionen sowie der Abschluss-Provisionen für Erhöhungen aus Dynamik oder aus anderen versicherungsvertraglichen Optionen."
Zündstoff genug, wo Protektor zunächst lediglich die Ansprüche der Kunden eines in Not geratenen Lebensversicherers sichern sollte. Inzwischen sei deutlich geworden, dass neben den Vermittler-Provisionen auch noch Pensions-Verpflichtungen und die Kosten für das Personal der Mannheimer Leben auf Protektor hinzukommen.
Die Kritik auf den Punkt gebracht: Was ursprünglich unter der "Protektor-Lösung" verstanden worden sei, nämlich alle 345.000 Verträge der Mannheimer Leben mit einem Volumen von etwa 18 Milliarden Euro formell zu übernehmen, sei jetzt durch wesentliche Zusatz-Verpflichtungen zu etwas mutiert, was der ersten, ursprünglich versuchten Branchen-Lösung – ohne Protektor – sehr ähnlich sei.
Lothar Stöckbauer, Sprecher des Vorstands der Mannheimer AG Holding, hatte bereits deutlich gemacht, dass zur Übernahme der 210 Mitarbeiter der Mannheimer Leben auf Protektor auch Pensions-Verpflichtungen dazu gehören.Unabhängig davon soll Protektor letztlich alles auffangen, was bei der Mannheimer Leben nicht mehr gedeckt werden kann. Die Unterdeckung der Mannheimer Leben beläuft sich nach Schätzungen der Auffanggesellschaft auf 215 bis 230 Millionen Euro. Diese Summe sei in ein verzinsliches Darlehen an die Mannheimer AG Holding umgewandelt worden, um deren Insolvenz zu verhindern.
Dazu kommen den Angaben zufolge rund 143 Millionen Euro, die zur Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft erforderlich seien. Einen kleineren Teil der für die Sanierung der Policen-Bestände nötigen Finanzmittel von 350 Millionen Euro könnte Protektor möglicherweise auch aus den übernommenen Mannheimer-Aktiva selbst beisteuern.
Als "Sicherungsinstrument" sei es das Ziel der Protektor, eine Überschuss-Beteiligung zu erwirtschaften, die zu etwa 90 Prozent an die Versicherungsnehmer und zu zehn Prozent an die Aktionäre gehen solle.
Im Eckpunkte-Papier "Protektor und Mannheimer" wird knapp skizziert, was Protektor jetzt leisten will. Unter anderem heißt es darin:
- Protektor übernimmt alle Kapital-Anlagen sowie alle übrigen bilanzierten Aktiva und Passiva, Verträge und Rechtsstellungen.
- Die Ist-Lizenzen werden übernommen, soweit sie zur Bestands-Verwaltung durch Protektor erforderlich sind.
- Durch die Funktions-Ausgliederungs- und Dienstleistungs-Verträge mit Dienstleistern anderer Gesellschaften der Mannheimer AG zu marktüblichen Konditionen wird sichergestellt, dass die Verwaltung und Regulierung zunächst wie bisher erfolgen kann.
- Die Unterdeckung der übernommenen Aktiva gegenüber den übernommenen Passiva wird dadurch ausgeglichen, dass die Mannheimer Leben in entsprechender Höhe Verbindlichkeiten gegenüber Protektor übernimmt. Die endgültige Festsetzung der Zeitwerte für Grundstücke und Private Equity bedarf noch der Prüfung und Bestätigung durch Wirtschaftsprüfer.
Diese Verbindlichkeit wird von der Mannheimer Leben dadurch erfüllt, dass sie in entsprechendem Umfang die (künftige) Forderung auf Verlust-Ausgleich gegen die Mannheimer Holding an Protektor abtritt. Der verbleibende Verlust-Ausgleichs-Anspruch in Höhe des Eigen-Kapitals (ca. 78,5 Millionen Euro) verbleibt bei der Mannheimer Leben.
Dass die Inhalte des "Protektor und Mannheimer"-Papiers nicht detailliert bekannt waren, rechtfertigt sicherlich nicht allein den Ausstieg aus dem Projekt. Wie der Vorsitzende des Aufsichtsrats von Protektor, Dr. Maximilian Zimmerer (Allianz Lebensversicherung), mitteilte, werde erwogen, ob Teile des Rests der Mannheimer verkauft werden. Die Auffanggesellschaft sei jedoch weder daran interessiert, die Mannheimer zu zerschlagen, noch sie zu erhalten. Dr. Zimmerer: "Protektor geht rein nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten vor und will die Bestände sichern." Bis Ende September soll die Übertragung der Mannheimer-Leben-Verträge auf Protektor ab-geschlossen sein.
Quelle: VersicherungsJournal
Zündstoff genug, wo Protektor zunächst lediglich die Ansprüche der Kunden eines in Not geratenen Lebensversicherers sichern sollte. Inzwischen sei deutlich geworden, dass neben den Vermittler-Provisionen auch noch Pensions-Verpflichtungen und die Kosten für das Personal der Mannheimer Leben auf Protektor hinzukommen.
Die Kritik auf den Punkt gebracht: Was ursprünglich unter der "Protektor-Lösung" verstanden worden sei, nämlich alle 345.000 Verträge der Mannheimer Leben mit einem Volumen von etwa 18 Milliarden Euro formell zu übernehmen, sei jetzt durch wesentliche Zusatz-Verpflichtungen zu etwas mutiert, was der ersten, ursprünglich versuchten Branchen-Lösung – ohne Protektor – sehr ähnlich sei.
Lothar Stöckbauer, Sprecher des Vorstands der Mannheimer AG Holding, hatte bereits deutlich gemacht, dass zur Übernahme der 210 Mitarbeiter der Mannheimer Leben auf Protektor auch Pensions-Verpflichtungen dazu gehören.Unabhängig davon soll Protektor letztlich alles auffangen, was bei der Mannheimer Leben nicht mehr gedeckt werden kann. Die Unterdeckung der Mannheimer Leben beläuft sich nach Schätzungen der Auffanggesellschaft auf 215 bis 230 Millionen Euro. Diese Summe sei in ein verzinsliches Darlehen an die Mannheimer AG Holding umgewandelt worden, um deren Insolvenz zu verhindern.
Dazu kommen den Angaben zufolge rund 143 Millionen Euro, die zur Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft erforderlich seien. Einen kleineren Teil der für die Sanierung der Policen-Bestände nötigen Finanzmittel von 350 Millionen Euro könnte Protektor möglicherweise auch aus den übernommenen Mannheimer-Aktiva selbst beisteuern.
Als "Sicherungsinstrument" sei es das Ziel der Protektor, eine Überschuss-Beteiligung zu erwirtschaften, die zu etwa 90 Prozent an die Versicherungsnehmer und zu zehn Prozent an die Aktionäre gehen solle.
Im Eckpunkte-Papier "Protektor und Mannheimer" wird knapp skizziert, was Protektor jetzt leisten will. Unter anderem heißt es darin:
- Protektor übernimmt alle Kapital-Anlagen sowie alle übrigen bilanzierten Aktiva und Passiva, Verträge und Rechtsstellungen.
- Die Ist-Lizenzen werden übernommen, soweit sie zur Bestands-Verwaltung durch Protektor erforderlich sind.
- Durch die Funktions-Ausgliederungs- und Dienstleistungs-Verträge mit Dienstleistern anderer Gesellschaften der Mannheimer AG zu marktüblichen Konditionen wird sichergestellt, dass die Verwaltung und Regulierung zunächst wie bisher erfolgen kann.
- Die Unterdeckung der übernommenen Aktiva gegenüber den übernommenen Passiva wird dadurch ausgeglichen, dass die Mannheimer Leben in entsprechender Höhe Verbindlichkeiten gegenüber Protektor übernimmt. Die endgültige Festsetzung der Zeitwerte für Grundstücke und Private Equity bedarf noch der Prüfung und Bestätigung durch Wirtschaftsprüfer.
Diese Verbindlichkeit wird von der Mannheimer Leben dadurch erfüllt, dass sie in entsprechendem Umfang die (künftige) Forderung auf Verlust-Ausgleich gegen die Mannheimer Holding an Protektor abtritt. Der verbleibende Verlust-Ausgleichs-Anspruch in Höhe des Eigen-Kapitals (ca. 78,5 Millionen Euro) verbleibt bei der Mannheimer Leben.
Dass die Inhalte des "Protektor und Mannheimer"-Papiers nicht detailliert bekannt waren, rechtfertigt sicherlich nicht allein den Ausstieg aus dem Projekt. Wie der Vorsitzende des Aufsichtsrats von Protektor, Dr. Maximilian Zimmerer (Allianz Lebensversicherung), mitteilte, werde erwogen, ob Teile des Rests der Mannheimer verkauft werden. Die Auffanggesellschaft sei jedoch weder daran interessiert, die Mannheimer zu zerschlagen, noch sie zu erhalten. Dr. Zimmerer: "Protektor geht rein nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten vor und will die Bestände sichern." Bis Ende September soll die Übertragung der Mannheimer-Leben-Verträge auf Protektor ab-geschlossen sein.
Quelle: VersicherungsJournal
Autor(en): Ellen Boquel