Makler müssen sich umstellen, den neuen Rahmenbedingungen anpassen. Besonders das Lebensversicherungs-reformgesetz (LVRG) wird sie bewegen (müssen), neue lukrativere Geschäftsfelder zu suchen und sich mit stabilen Partner zu vernetzen. So die Botschaft auf der „Pools & Finance 2015“ in Frankfurt am Main.
Zum vierten Mal öffnete die Messe Pools & Finance mit dem Untertitel „Forum für unabhängige Finanzdienstleistung“ ihre Pforten für die Akteure aus dem Finanzvertrieb. Veranstaltet wieder von den Maklerpools, Deckungskonzeptanbietern und Verbänden AfW, BCA, Degenia, Jung, DMS & Cie. Maxpool und Votum.
Von Bestandsverkauf bis Regulierung
Themenschwerpunkte auf der Messe, bei der rund 100 Anbieter Präsenz zeigten, waren unter anderem rechtssichere Investmentsoftware, der richtige Bestandsverkauf, die Zinsfalle und ihre Folgen, das Kleingedruckte in Bestandsverträgen, die Zukunft der Honorarberatung, das LVRG und die Regulierung der Branche. Die letztgenannten Aspekte waren auch ein zentrales Thema auf der Pressekonferenz der „Pools & Finance 2015“.
Die Regulierung als Chance für den Finanzvertrieb sieht Oliver Lang, tätig im Vorstand der BCA AG und der BfV Bank für Vermögen AG, sogar „als dringend notwendig an“, denn sie diene nicht nur dem Endverbraucher, sondern stärke auch den Maklerberuf. Sicher führe die Regulierung dazu, dass der Maklersektor quantitative abnehme, die Qualität in diesem aber zunehme.
Um diese Qualität aber zu liefern, müssten die Maklerbüros verstärkt selbst ausbilden, Neueinsteiger unterstützen und sich wirklich Zeit für die Auszubildenden nehmen, so das Plädoyer von Frank Rottenbacher, Vorstand des AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung.
Maklerbüros sollten selbst ausbilden
Doch um gute Nachwuchskräfte für den Finanzbranche zu gewinnen, müsse das Image weiter verbessert werden. So ist nach Ansicht von Dr. Sebastian Grabmaier, Vorstandsvorsitzender von Jung, DMS & Cie, die Branche immer noch durch das alte Image des Verkäufers geprägt, obwohl doch der neue Berater, dem Kunden echte Lösungswege anbiete und diesen durch das Leben führe. Erstaunlich sei, dass die Menschen mit dem Maklerstand im Allgemeinen unzufrieden seien, der einzelne Makler genieße bei dem einzelnen Kunden aber meist ein hohes Ansehen.
Problematisch sei aber auch, dass die Menschen aber oftmals nicht den Unterschied zwischen zum Beispiel Vermittler, Makler und Ausschließlichkeitsagent kennen würden. Um dieses Manko zu beheben, seien (noch mehr) Imagekampagnen notwendig. Oliver Drewes, Geschäftsführer der Maxpool Servicegesellschaft für Finanzdienstleister mbH, plädierte in diesem Zusammenhang für eine differenziertere Berichterstattung, diese sei bislang oftmals nicht gegeben.
Honorarberatung (noch) nicht massentauglich
Eine klare Position bezog Grabmaier auch beim Thema „Honorarberatung“. Für ihn wird nicht nur dieser Sektor an Gewicht zunehmen, sondern auch die Transparenz im Markt erhöhen. Ein Trugschluss sei aber, „dass die Provision die Beratung beeinflusse“.
Weniger emphatisch sieht Oliver Drewes die Entwicklung der Beratung auf Honorarbasis: Die Honorarberatung hat ihre Daseinsberechtigung, der Massenmarkt ist aber nicht honorartauglich“.
Ein Fazit: Das immer wieder beschworene Maklersterben wollten alle sechs Veranstalter der Finanzmesse nicht erkennen. Viel problematischer sei die Überalterung der Branche. Doch dieser Berufsstand sei schon durch viele Höhen und Tiefen gegangen und hätte sich bislang als sehr leidensfähig erwiesen, so dass auch dieses Problem bewältigt werden würde.
Doch trotzallem könnte diese Überalterung auch für den ein oder anderen Pool zum Problem werden, denn deren Kundenstamm ist meist „50plus“. Dieses Problem hat der Maklerpool Blaudirekt nach Aussage von Lars Drückhammer nicht. Nicht mehr als Veranstalter von Pools & Finance im Boot, aber trotzdem bei der Messe vor Ort, sieht er in seiner jungen Klientel eine großen Vorteil für seine Organisation. Dafür setzt er und sein Team vor allem „auf emotionale Bindung“ und hat sich zum Ziel gesetzt, „mittelfristig beitragsfinanziert“ agieren zu können.
Bildquelle: Pools & Finance
Zum vierten Mal öffnete die Messe Pools & Finance mit dem Untertitel „Forum für unabhängige Finanzdienstleistung“ ihre Pforten für die Akteure aus dem Finanzvertrieb. Veranstaltet wieder von den Maklerpools, Deckungskonzeptanbietern und Verbänden AfW, BCA, Degenia, Jung, DMS & Cie. Maxpool und Votum.
Von Bestandsverkauf bis Regulierung
Themenschwerpunkte auf der Messe, bei der rund 100 Anbieter Präsenz zeigten, waren unter anderem rechtssichere Investmentsoftware, der richtige Bestandsverkauf, die Zinsfalle und ihre Folgen, das Kleingedruckte in Bestandsverträgen, die Zukunft der Honorarberatung, das LVRG und die Regulierung der Branche. Die letztgenannten Aspekte waren auch ein zentrales Thema auf der Pressekonferenz der „Pools & Finance 2015“.
Die Regulierung als Chance für den Finanzvertrieb sieht Oliver Lang, tätig im Vorstand der BCA AG und der BfV Bank für Vermögen AG, sogar „als dringend notwendig an“, denn sie diene nicht nur dem Endverbraucher, sondern stärke auch den Maklerberuf. Sicher führe die Regulierung dazu, dass der Maklersektor quantitative abnehme, die Qualität in diesem aber zunehme.
Um diese Qualität aber zu liefern, müssten die Maklerbüros verstärkt selbst ausbilden, Neueinsteiger unterstützen und sich wirklich Zeit für die Auszubildenden nehmen, so das Plädoyer von Frank Rottenbacher, Vorstand des AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung.
Maklerbüros sollten selbst ausbilden
Doch um gute Nachwuchskräfte für den Finanzbranche zu gewinnen, müsse das Image weiter verbessert werden. So ist nach Ansicht von Dr. Sebastian Grabmaier, Vorstandsvorsitzender von Jung, DMS & Cie, die Branche immer noch durch das alte Image des Verkäufers geprägt, obwohl doch der neue Berater, dem Kunden echte Lösungswege anbiete und diesen durch das Leben führe. Erstaunlich sei, dass die Menschen mit dem Maklerstand im Allgemeinen unzufrieden seien, der einzelne Makler genieße bei dem einzelnen Kunden aber meist ein hohes Ansehen.
Problematisch sei aber auch, dass die Menschen aber oftmals nicht den Unterschied zwischen zum Beispiel Vermittler, Makler und Ausschließlichkeitsagent kennen würden. Um dieses Manko zu beheben, seien (noch mehr) Imagekampagnen notwendig. Oliver Drewes, Geschäftsführer der Maxpool Servicegesellschaft für Finanzdienstleister mbH, plädierte in diesem Zusammenhang für eine differenziertere Berichterstattung, diese sei bislang oftmals nicht gegeben.
Honorarberatung (noch) nicht massentauglich
Eine klare Position bezog Grabmaier auch beim Thema „Honorarberatung“. Für ihn wird nicht nur dieser Sektor an Gewicht zunehmen, sondern auch die Transparenz im Markt erhöhen. Ein Trugschluss sei aber, „dass die Provision die Beratung beeinflusse“.
Weniger emphatisch sieht Oliver Drewes die Entwicklung der Beratung auf Honorarbasis: Die Honorarberatung hat ihre Daseinsberechtigung, der Massenmarkt ist aber nicht honorartauglich“.
Ein Fazit: Das immer wieder beschworene Maklersterben wollten alle sechs Veranstalter der Finanzmesse nicht erkennen. Viel problematischer sei die Überalterung der Branche. Doch dieser Berufsstand sei schon durch viele Höhen und Tiefen gegangen und hätte sich bislang als sehr leidensfähig erwiesen, so dass auch dieses Problem bewältigt werden würde.
Doch trotzallem könnte diese Überalterung auch für den ein oder anderen Pool zum Problem werden, denn deren Kundenstamm ist meist „50plus“. Dieses Problem hat der Maklerpool Blaudirekt nach Aussage von Lars Drückhammer nicht. Nicht mehr als Veranstalter von Pools & Finance im Boot, aber trotzdem bei der Messe vor Ort, sieht er in seiner jungen Klientel eine großen Vorteil für seine Organisation. Dafür setzt er und sein Team vor allem „auf emotionale Bindung“ und hat sich zum Ziel gesetzt, „mittelfristig beitragsfinanziert“ agieren zu können.
Bildquelle: Pools & Finance
Autor(en): Meris Neininger