PKV: Wachstum mit gedämpften Aussichten

Rund 8,8 Millionen Menschen waren zum Jahresende 2009 in der Privaten Krankenversicherung (PKV) vollversichert. Dies ist ein Plus von 175.000 Personen gegenüber 2008, so der Branchenbericht "Map-Report" in seiner Bilanzanalyse "Private Krankenversicherung 1998 – 2009". Der Nettozugang, der sich nach Abzug der Nichtzahler und Pflichtversicherten im Basistarif ergibt, kann sich mit 99.000 Personen sehen lassen. Bedeutet er doch gegenüber 2008 (48.900 Personen) eine Verdoppelung der Neuversicherten. Doch so rosig, wie die Zahlen auf den ersten Blick scheinen, ist die wirtschaftliche Lage der PKV nicht wirklich.

Map-Report-Herausgeber Manfred Poweleit kritisiert, dass die PKV mit der letzten Gesundheitsreform "teilweise zu einer Sozialhilfeeinrichtung verwurstet wurde". Denn die Kosten der Nichtbeitragszahler und der schlechten Risiken müssten von den Normalversicherten mit Beitragsanpassungen finanziert werden. Bereits jetzt basiere das Beitragswachstum von 3,7 Prozent vor allem auf Beitragsanpassungen, das Neugeschäft sei mit einer auf 8,50 Prozent gestiegenen Abschlusskostenquote eingekauft und die Leistungsausgaben seien mit mit 4,5 Prozent höher gestiegen als die Beitragseinnahmen, wodurch die Schadenquote von 79,85 auf 80,86 Prozent zugelegt habe.

Das Kapitalanlagevolumen der PKV von 163,08 Milliarden Euro konnte vor allem durch den starken Anstieg der Alterungsrückstellungen von knapp elf Milliarden Euro auf 145 Milliarden Euro erneut deutlich zulegen. Die Kapitalerträge dagegen stagnierten bei 7,7 Milliarden Euro und drückten damit die Bruttorendite um 0,34 Prozentpunkte von 5,23 auf 4,90 Prozent. – Auch die PKV muss sich mit dem extrem niedrigen Zinsumfeld herumschlagen. Die Nettorendite aus Kapitalanlagen konnte um 0,73 Prozentpunkte von 3,53 Prozent 2008 auf 4,26 Prozent zulegen. Der Rechnungszins wurde laut PKV-Verband 2009 von allen Unternehmen erfüllt.


Den Map-Report Nr. 754-756 "Private Krankenversicherung 1998 – 2009" können Sie zum Einzelverkaufspreis von 37,50 Euro bestellen.

Quelle: Map-Report
Bild: Techniker Krankenkasse

Autor(en): versicherungsmagazin.de

Alle Branche News