PKV-Rating: Branche lässt sich nicht in die Karten blicken

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In seinem 20. PKV-Rating untersucht der Map-Report, der von der Rating-Agentur Franke & Bornberg herausgegeben wird, die Bilanzdaten und Servicekennzahlen der Jahre 2014 bis 2018 sowie die Bestandsbeiträge im Zeitraum 2000 bis 2020. Die Zahl der Teilnehmer, die sich dem Anbietervergleich der privaten Krankenversicherer stellten, ist erneut gesunken.

"Die Teilnahmebereitschaft war lange nicht so gering wie in diesem Jahr", beklagte Map-Report-Chefredakteur Reinhard Klages 2019. Damals hatten 16 von 30 Unternehmen ihre ihre Teilnahme abgesagt oder erst gar nicht auf die Anfrage des Map-Reports reagiert. Im aktuellen Rating haben nur zwölf von 30 Gesellschaften Daten geliefert. Diese bilden 45 Prozent des Marktes nach verdienten Beiträgen ab. Bei den restlichen 18 Gesellschaften konnten die Rater nur die öffentlich zugänglichen Bilanzkennzahlen auswerten.

Versicherer scheuen die Bewertung

"In den vergangenen 20 Jahres dürfte klar geworden sein, dass wir Befürworter der privaten Krankenversicherer sind - nicht trotz, sondern gerade wegen unserer kritischen Berichterstattung", bedauert Klages. Man zeige, was einen guten PKV-Versicherer ausmache und lege sämtliche Bewertungskriterien samt Werteskala offen. Doch die Transparenz habe auch ihre Schattenseiten: "Denn jeder Versicherer kann bereits vor der Datenlieferung einschätzen, ob seine Leistungen für eine gute Bewertung reichen würden. Da sinkt schon mal die Motivation zur Teilnahme."

Immerhin sieben Top-Sieger zeichneten die Rater 2020 aus. Als beste private Krankenversicherer mit dem Gesamturteil "mmm" (hervorragende Leistungen) kürte der Map-Report die Debeka, die Provinzial, die Signal Iduna, die LVM sowie die Alte Oldenburger. Die Debeka ist mit Ausnahme des Jahres 2017 seit 2001 Serien-Sieger im PKV-Rating. Der Versicherer konnte in allen drei Teilbereichen des Ratings "Bilanz", "Service" und "Vertrag" überzeugen.

Corona bringt keine finanzielle Belastung der Versicherten mit sich

Auch der Map-Report kommt an dem momentanen Top-Thema Coronavirus nicht vorbei. Die privat Versichertern müssten sich "zumindest in finanzieller Hinsicht nach jetzigem Informationsstand nicht allzu sehr sorgen", so die Rater. Die PKV-Branche habe für unvorhersehbare Ereignisse wie die derzeitige Pandemie in ihrer Kalkulation einen Sicherheitszuschlag von mindestens fünf Prozent veranschalgt, der nicht bereits in anderen Rechnungsgrundlagen enthalten sein dürfe. Und auch in der Solvency II-Berichterstattung werde in verschiedenen Stresstests die finanzielle Risikotragfähigkeit infolge schwerer Pandemien einkalkuliert.

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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