Enorme Prämiensteigerungen für ältere Versicherte der privaten Krankenversicherung (PKV) sind nach einem Marktausblick der Rating-Agentur Assekurata unwahrscheinlich. Insgesamt sei die Beitragssituation in der PKV trotz Finanzmarktkrise und abgesenkter Rechnungszinsen für viele PKV-Vollversicherte auch 2016 relativ entspannt. Dies zeige die Entwicklung bei den von Assekurata gerateten Krankenversicherern.
Die Zahl der Vollversicherten ist 2015 um 47.100 beziehungsweise 0,53 Prozent zum vierten Mal in Folge gesunken. Hauptgrund hierfür ist laut Assekurata der rückläufige Zugang aus der gesetzlichen Krankenversicherung. "Der negative Trend in Form von Bestandsverlusten in der Vollversicherung dürfte sich auch 2016 nicht umkehren", meint Gerhard Reichl, Fachkoordinator Krankenversicherung und Autor der Untersuchung.
Positive Entwikclung in der Zusatzversicherung
In der Zusatzversicherung konnte die PKV im abgelaufenen Geschäftsjahr eine positive Entwicklung verzeichnen. Insgesamt wuchs ihre Zahl von 2014 auf 2015 von 24,34 Millionen auf 24,77 Millionen. In Zeiten, in denen der Verkauf von Vollversicherungen zunehmend schwieriger werde, rückten Zusatzversicherungen generell immer stärker in den Fokus der Anbieter.
Die Analysen zeigten, dass es der PKV gelinge, die Prämien im Alter stabil zu halten: "Beispielsweise liegen bei den von Assekurata gerateten Krankenversicherern die Durchschnittsbeiträge der über 70-jährigen PKV-Versicherten in den Nicht-Beihilfe-Tarifen mit rund 420 Euro bei den Männern und 460 Euro bei den Frauen auf einem angemessenen Niveau". Der Assekurata-Durchschnitt decke dabei nach vollversicherten Personen rund 60 Prozent des Marktes ab.
Kein Run auf den Basistarif
Für ältere PKV-Versicherte, die ihre Versicherung vor 2009 abgeschlossen haben und Schwierigkeiten haben, ihre Beiträge zu bezahlen, existiere zudem mit dem Standardtarif eine wirksame Alternative. Der Zulauf in diesen habe sich seit 2014 deutlich abgeschwächt. 2015 habe sich der Bestand gerade einmal um 300 Personen oder 0,66 Prozent auf 45.800 vergrößert. Ein Grund hierfür dürften die zuletzt moderaten Beitragsanpassungen in der Vollversicherung sein.
Im Durchschnitt der vergangenen 14 Jahre lägen die Anpassungssätze bei den von Assekurata gerateten Krankenversicherern im Normalgeschäft bei 4,7 Prozent und in der Beihilfe bei 2,7 Prozent. 2016 erhöhten sich die Tarife für Beihilfeversicherte im Assekurata-Durchschnitt um 0,5 Prozent und für Normalversicherte um 3,1 Prozent.
Beiträge zur Pflegeversicherung werden steigen
In der Pflegeversicherung wird nach Ansicht der Rater neben der drohenden Rechnungszinsabsenkung das zweite Pflegestärkungsgesetz dafür sorgen, dass die Beiträge 2017 sowohl in der privaten Pflegeplicht- als auch in der Pflegeergänzungsversicherung steigen werden. "Dies gilt auch für Alttarife, die mittels eines Sonderanpassungsrechtes an die Gesetzesänderung angepasst werden", sagt Reichl.
Quelle: © n-media-images / Fotolia.com
Die Zahl der Vollversicherten ist 2015 um 47.100 beziehungsweise 0,53 Prozent zum vierten Mal in Folge gesunken. Hauptgrund hierfür ist laut Assekurata der rückläufige Zugang aus der gesetzlichen Krankenversicherung. "Der negative Trend in Form von Bestandsverlusten in der Vollversicherung dürfte sich auch 2016 nicht umkehren", meint Gerhard Reichl, Fachkoordinator Krankenversicherung und Autor der Untersuchung.
Positive Entwikclung in der Zusatzversicherung
In der Zusatzversicherung konnte die PKV im abgelaufenen Geschäftsjahr eine positive Entwicklung verzeichnen. Insgesamt wuchs ihre Zahl von 2014 auf 2015 von 24,34 Millionen auf 24,77 Millionen. In Zeiten, in denen der Verkauf von Vollversicherungen zunehmend schwieriger werde, rückten Zusatzversicherungen generell immer stärker in den Fokus der Anbieter.
Die Analysen zeigten, dass es der PKV gelinge, die Prämien im Alter stabil zu halten: "Beispielsweise liegen bei den von Assekurata gerateten Krankenversicherern die Durchschnittsbeiträge der über 70-jährigen PKV-Versicherten in den Nicht-Beihilfe-Tarifen mit rund 420 Euro bei den Männern und 460 Euro bei den Frauen auf einem angemessenen Niveau". Der Assekurata-Durchschnitt decke dabei nach vollversicherten Personen rund 60 Prozent des Marktes ab.
Kein Run auf den Basistarif
Für ältere PKV-Versicherte, die ihre Versicherung vor 2009 abgeschlossen haben und Schwierigkeiten haben, ihre Beiträge zu bezahlen, existiere zudem mit dem Standardtarif eine wirksame Alternative. Der Zulauf in diesen habe sich seit 2014 deutlich abgeschwächt. 2015 habe sich der Bestand gerade einmal um 300 Personen oder 0,66 Prozent auf 45.800 vergrößert. Ein Grund hierfür dürften die zuletzt moderaten Beitragsanpassungen in der Vollversicherung sein.
Im Durchschnitt der vergangenen 14 Jahre lägen die Anpassungssätze bei den von Assekurata gerateten Krankenversicherern im Normalgeschäft bei 4,7 Prozent und in der Beihilfe bei 2,7 Prozent. 2016 erhöhten sich die Tarife für Beihilfeversicherte im Assekurata-Durchschnitt um 0,5 Prozent und für Normalversicherte um 3,1 Prozent.
Beiträge zur Pflegeversicherung werden steigen
In der Pflegeversicherung wird nach Ansicht der Rater neben der drohenden Rechnungszinsabsenkung das zweite Pflegestärkungsgesetz dafür sorgen, dass die Beiträge 2017 sowohl in der privaten Pflegeplicht- als auch in der Pflegeergänzungsversicherung steigen werden. "Dies gilt auch für Alttarife, die mittels eines Sonderanpassungsrechtes an die Gesetzesänderung angepasst werden", sagt Reichl.
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Autor(en): versicherungsmagazin.de