Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) fordert aufgrund der demografischen Entwicklung bei der sozialen Pflegeversicherung (SPV) einen Systemwechsel hin zu einer kapitalgedeckten Eigenvorsorge. Der INSM-Pflegerechner berechnet die Deckungslücke und die notwendige Zusatzprämie.
"Ohne grundlegende Reformen wird das System der sozialen Pflegeversicherung in den kommenden Jahrzehnten zusammenbrechen", zitiert die INSM die Autoren der aktuellen DIA-Studie (Deutsches Institut für Altersvorsorge, DIA) "Die Pflegeversicherung in der Krise", Professor Bernd Raffelhüschen und Dr. Jasmin Häcker, Forschungszentrum Generationenverträge an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. Die Ursachen dafür liegen den Experten zufolge im Umlageverfahren, das aufgrund des tiefgreifenden
demografischen Wandels zum Kollaps führen werde, heißt es zur Begründung.
2055 Beitragssatz von sieben Prozent geschätzt
So ergebe sich aus den Daten des Statistischen Bundesamts (2006), dass im Jahr 2050 auf 100Erwerbstätige 58,8 Rentner und 26,4 pflegebedürftige Menschen entfallen. 2005 standen 100 Erwerbstätigen 30,5 Menschen über 65 Jahre und 7,1 Pflegebedürftige gegenüber.
Lag der Beitragssatz 2007 noch bei 1,7 Prozent, wird er laut INSM zum 1. Juli 2008 auf 1,95 Prozent angehoben. Aufgrund der demografischen Entwicklung werde er bis 2020 auf 2,4 Prozent, bis 2035 auf 3,3 Prozent und bis 2055 auf 4,6 Prozent steigen. Berücksichtige man eine realistische Ausgabensteigerung im Pflegesektor von 2,5 Prozent pro Jahr, müsse der Beitragssatz nach der DIA-Studie 2055 sogar sieben Prozent betragen.
"Rendite" sinkt für jüngere Jahrgänge
Vor allem die älteren Jahrgänge profitierten demnach von der umlagefinanzierten SPV. Bei einem unterstellten Beitragssatz von konstant 1,95 Prozent und gleichbleibendem realen Leistungsniveau erzielte der Jahrgang 1935 eine "Rendite", also das Verhältnis von Beiträgen zu Leistungen, von 33,5 Prozent. Die 1945 Geborenen erhielten immer noch ein Plus von 9,7 Prozent und der Jahrgang 1975 sowie die Folgejahrgänge nur noch 3,8 Prozent. Berücksichtige man aber den über die Zeit steigenden Beitragssatz, wird der Jahrgang 1975 nur noch mit 2,7 Prozent Rendite rechnen können, die 2005 Geborenen beispielsweise mit 1,3 Prozent und der Jahrgang 2010 mit 1,2 Prozent.
Um zu verhindern, dass junge sowie zukünftige Jahrgänge für gleiche reale Pflegeleistungen deutlich höhere Beiträge zu bezahlen haben, sei eine umfassende Reform unausweichlich, heißt es weiter. Als eine Möglichkeit schlage die DIA-Studie vor, den Beitragssatz zur SPV bei 1,7 Prozent einzufrieren. Dies bedeute eine Reduzierung des aktuellen Leistungsniveaus in den einzelnen Pflegestufen auf etwa die Hälfte.
Aufbau einer kapitalgedeckten Privatvorsorge nötig
Unter der realistischen Annahme, dass im Pflegebereich ein moderater Kostendruck von 2,5 Prozent Steigerung pro Jahr unvermeidbar ist, läge das Niveau langfristig sogar bei unter einem Drittel und hätte eher den Charakter einer Grundversorgung. In der Übergangsphase seien die jüngeren Versicherten zwar stärker von Leistungskürzungen betroffen, hätten aber genügend Zeit für den Aufbau einer privaten kapitalgedeckten Zusatzversicherung.
Die INSM bietet auf Basis der DIA-Studie einen Internetrechner, mit dessen Hilfe jeder Bürger seine individuelle Rendite, seine Deckungslücke und die dafür erforderliche Zusatzprämie ermitteln kann, heißt es weiter.
Den INSM-Pflegerechner finden Sie unter . Die DIA-Studie kann unter angefordert werden.
"Ohne grundlegende Reformen wird das System der sozialen Pflegeversicherung in den kommenden Jahrzehnten zusammenbrechen", zitiert die INSM die Autoren der aktuellen DIA-Studie (Deutsches Institut für Altersvorsorge, DIA) "Die Pflegeversicherung in der Krise", Professor Bernd Raffelhüschen und Dr. Jasmin Häcker, Forschungszentrum Generationenverträge an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. Die Ursachen dafür liegen den Experten zufolge im Umlageverfahren, das aufgrund des tiefgreifenden
demografischen Wandels zum Kollaps führen werde, heißt es zur Begründung.
2055 Beitragssatz von sieben Prozent geschätzt
So ergebe sich aus den Daten des Statistischen Bundesamts (2006), dass im Jahr 2050 auf 100Erwerbstätige 58,8 Rentner und 26,4 pflegebedürftige Menschen entfallen. 2005 standen 100 Erwerbstätigen 30,5 Menschen über 65 Jahre und 7,1 Pflegebedürftige gegenüber.
Lag der Beitragssatz 2007 noch bei 1,7 Prozent, wird er laut INSM zum 1. Juli 2008 auf 1,95 Prozent angehoben. Aufgrund der demografischen Entwicklung werde er bis 2020 auf 2,4 Prozent, bis 2035 auf 3,3 Prozent und bis 2055 auf 4,6 Prozent steigen. Berücksichtige man eine realistische Ausgabensteigerung im Pflegesektor von 2,5 Prozent pro Jahr, müsse der Beitragssatz nach der DIA-Studie 2055 sogar sieben Prozent betragen.
"Rendite" sinkt für jüngere Jahrgänge
Vor allem die älteren Jahrgänge profitierten demnach von der umlagefinanzierten SPV. Bei einem unterstellten Beitragssatz von konstant 1,95 Prozent und gleichbleibendem realen Leistungsniveau erzielte der Jahrgang 1935 eine "Rendite", also das Verhältnis von Beiträgen zu Leistungen, von 33,5 Prozent. Die 1945 Geborenen erhielten immer noch ein Plus von 9,7 Prozent und der Jahrgang 1975 sowie die Folgejahrgänge nur noch 3,8 Prozent. Berücksichtige man aber den über die Zeit steigenden Beitragssatz, wird der Jahrgang 1975 nur noch mit 2,7 Prozent Rendite rechnen können, die 2005 Geborenen beispielsweise mit 1,3 Prozent und der Jahrgang 2010 mit 1,2 Prozent.
Um zu verhindern, dass junge sowie zukünftige Jahrgänge für gleiche reale Pflegeleistungen deutlich höhere Beiträge zu bezahlen haben, sei eine umfassende Reform unausweichlich, heißt es weiter. Als eine Möglichkeit schlage die DIA-Studie vor, den Beitragssatz zur SPV bei 1,7 Prozent einzufrieren. Dies bedeute eine Reduzierung des aktuellen Leistungsniveaus in den einzelnen Pflegestufen auf etwa die Hälfte.
Aufbau einer kapitalgedeckten Privatvorsorge nötig
Unter der realistischen Annahme, dass im Pflegebereich ein moderater Kostendruck von 2,5 Prozent Steigerung pro Jahr unvermeidbar ist, läge das Niveau langfristig sogar bei unter einem Drittel und hätte eher den Charakter einer Grundversorgung. In der Übergangsphase seien die jüngeren Versicherten zwar stärker von Leistungskürzungen betroffen, hätten aber genügend Zeit für den Aufbau einer privaten kapitalgedeckten Zusatzversicherung.
Die INSM bietet auf Basis der DIA-Studie einen Internetrechner, mit dessen Hilfe jeder Bürger seine individuelle Rendite, seine Deckungslücke und die dafür erforderliche Zusatzprämie ermitteln kann, heißt es weiter.
Den INSM-Pflegerechner finden Sie unter . Die DIA-Studie kann unter angefordert werden.
Autor(en): Angelika Breinich-Schilly