Pflegereform: Privatversicherte genießen Vertrauensschutz

Wer sich schon heute privat gegen das Risiko absichert, einmal ein Pflegefall zu werden, braucht keine Angst vor einer Fehlinvestition zu haben. "Bei gesetzlichen Änderungen genießen Versicherte Vertrauensschutz", sagt Gerd Benner, Sprecher der Debeka-Versicherung aus Koblenz. Bei staatlichen Änderungen würde entweder der bestehende Privatschutz angepasst oder die Kunden könnten ohne Gesundheitsprüfung in einen neuen Tarif wechseln.

Andere Versicherer, wie die Allianz oder die DKV aus der Ergo-Gruppe bestätigen diese Umstiegsgarantie. Der Verband der Privaten Krankenversicherer (PKV-Verband) hat zudem in einem Rundschreiben alle Mitglieder darauf hingewiesen, dass die Kunden bei einer Änderung des Begriffs der Pflegebedürftigkeit Bestands- und Vertrauensschutz genießen. Noch herrscht nämlich über die Reform der Pflegeversicherung große Unsicherheit. Klar ist nur, dass die Versicherten per Zusatzpolice einen Kapitalreserve aufbauen sollen, um die Pflegeversicherung für den demografische Wandel, also die ständige Zunahme der nicht berufstätigten Älteren, sicherer zu machen.

Start 2012
Start des neuen Pflichtschutzes könnte 2012 sein. Dafür, so Experten, müsste noch vor Ostern 2011 ein erster Gesetzesentwurf vorgelegt werden. Doch noch gibt es keine Einigung über die Ausgestaltung der reformierten Pflegeversicherung. So könnte es statt der drei Pflegestufen künftig fünf Bedarfsklassen geben, mit denen auch körperlich gesunde, aber geistig verwirrte Personen, erfasst werden. Alle Experten sind sich aber einig, dass auch die künftige staatliche Pflegeversicherung nur ein Teilschutz ist. Im besten Fall wird die neue Pflegeversicherung 60 Prozent der Kosten absichern heißt es bei der Allianz Private Krankenversicherung aus München. Den Rest müssen die Kunden selbst finanzieren. Möglich ist das per Pflegetagegeld, Restkostenversicherung oder einer Pflegerente.

In der Januarausgabe 2011 von Versicherungsmagazin beschäftigt sich ein artikel mit dem Thema "Pflegeversicherung". Für Nichtabonnenten kostet der Download vier Euro.

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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