Die Mitglieder-Vertreterversammlung der Pensionskasse der Caritas VVaG hat nun dem Sanierungskonzept der Pensionskasse zugestimmt. Damit gibt das höchste Gremium des Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit grünes Licht für wichtige Sanierungsmaßnahmen und Kürzungen bei den Versicherungsleistungen.
Die beschlossenen Maßnahmen sind nach Aussage der Pensionskasse notwendig, weil die Bilanz 2017 einen nicht durch Eigenmittel gedeckten Fehlbetrag ausgewiesen habe. Ziel der Sanierung sei es, den entstandenen Fehlbetrag auszugleichen, eine stabile finanzielle Grundlage für die Pensionskasse zu schaffen und somit die Versicherungsleistungen für Rentner und Anwärter für die
Zukunft zu sichern. In der Pensionskasse der Caritas sind Mitarbeiter der Deutschen Caritas, der katholischen Kirche sowie Mitglieder der Ordensgemeinschaften versichert.
Leistungskürzungen für die einzelnen Versicherten unterschiedlich
Das Sanierungskonzept der Pensionskasse der Caritas war in den vergangenen Monaten mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), dem Verantwortlichen Aktuar, Treuhänder und Wirtschaftsprüfer erarbeitet worden. Es umfasst unter anderem Leistungskürzungen mit einem Deckungsrückstellungsvolumen von insgesamt 122,8 Millionen Euro. Für die einzelnen Versicherten fallen die Leistungskürzungen je nach Tarif und Zeitpunkt des Vertragsabschlusses unterschiedlich hoch aus. Die Gesamtdeckungsrückstellung soll um circa 19,9 Prozent gekürzt werden.
In der Vergangenheit hatte die Pensionskasse der Caritas die Niedrigzinsphase und die steigenden Lebenserwartungen in ihren Berechnungen zu wenig berücksichtigt. Zudem hatte sie Fehler in der Tarifkalkulation gemacht, die zu hohe Leistungsversprechen zum Ergebnis hatten. Dies führte zu einem Fehlbetrag in der Bilanz 2017.
Weitere Maßnahmen zur Absicherung der Leistungen notwendig
Die beschlossenen Leistungskürzungen sollen diesen bilanziellen Fehlbetrag ausgleichen und zugleich den Finanzbedarf der Pensionskasse für eine ausreichende Risikovorsorge decken. Denn die finanzielle Schieflage und der damit verbundene Verbrauch der Eigenmittel hat wohl zur Folge, dass die Pensionskasse weitergehende Maßnahmen zur Absicherung der Leistungen einführen muss.
„Auf Grundlage einer intensiven Analyse der wirtschaftlichen Situation der Pensionskasse und der Fehlentwicklungen der vergangenen Jahre haben wir ein tragfähiges Sanierungskonzept erarbeitet und eine solide Grundlage für die Geschäftsentwicklung der kommenden Jahre geschaffen“, ist so Olaf Keese, Vorstandsvorsitzender der Pensionskasse der Caritas VVaG.überzeugt.
Keine neuen Versicherten, keine Öffnung
Neue Versicherte nimmt die Pensionskasse der Caritas laut eigenen Angaben nicht mehr auf. Eine mögliche Öffnung spielt auch in den Planungen für die kommenden Jahre keine Rolle.
Auf Basis des Sanierungskonzepts verabschiedete die Mitglieder-Vertreterversammlung der Pensionskasse der Caritas den Jahresabschluss 2017. Die beschlossenen Leistungskürzungen, die Verrechnung des Eigenkapitals sowie der Verlustrücklage gleichen den Finanzbedarf von 146,40 Millionen Euro nach eigenen Aussagen aus. Er umfasst den ursprünglichen Fehlbetrag und den Finanzbedarf für die anstehenden Sanierungsmaßnahmen.
Schweres Erbe für die neue Führungsriege
Die Pensionskasse hat Robert Müller zum 1. Mai 2019 zum neuen Vorstand berufen. Er löst damit Stephan Sander ab, der dem Vorstand seit dem 20. Mai 2014 angehörte und der zum 30. April 2019 aus dem Vorstand ausgeschieden ist. Damit ist neben dem Vorstandsvorsitzenden Olaf Keese nun auch der zweite hauptamtliche Vorstand der Pensionskasse der Caritas neu besetzt. Müller war bis Ende März Vorstand der Sparkassen Pensionskasse AG und Vorstand der Sparkassen Pensionsfonds AG sowie Geschäftsführer der S-Pensionsmanagement GmbH.
Quelle: Pensionskasse der Caritas VVaG
Autor(en): Versicherungsmagazin