Nur 31 Prozent der Versicherer planen, ihre Beratungsprozesse für den Kunden transparenter zu gestalten. Dabei fordert die neue EU-Vermittlerrichtlinie (IMD2) schnelles Handeln in Sachen Transparenz, wenn Versicherungsvermittler voraussichtlich ab 2014 ihre Provisionen offenlegen müssen.
Vor dem Hintergrund sind Versicherer gefordert, ihr Geschäftsmodell einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Neue Vergütungsmodelle, Beratungs- und Angebotsprozesse mit nettobasierten Tarifen müssen erarbeitet und in ihren Prozessen und Systemen umgesetzt werden, ergibt eine Marktbeobachtung von Steria Mummert Consulting.
Die Zeit wird knapp, um IMD2 umzusetzen
"Der Entwurf der IMD2 ist bisher von der Assekuranz nicht ausreichend zur Kenntnis genommen oder unterschätzt worden. Dabei hat diese Richtlinie das Potenzial, die bestehenden Geschäftsmodelle im deutschen Versicherungsvertrieb massiv zu verändern", sagt Markus Kopetzky, Versicherungsexperte von Steria Mummert Consulting. Das generelle Provisionsverbot für unabhängige Berater wurde zwar anscheinend im EU-Parlament vorerst noch einmal abgewendet. Trotzdem bestehen weitgehende Offenlegungspflichten, deren Umsetzung für 2014 vorgesehen ist.
Die zunächst für alle außer Lebensversicherungen geplante fünfjährige Übergangsfrist wird, wenn es nach den Bundesratsausschüssen geht, gestrichen. Vermittler müssen dann sofort ihren Kunden mitteilen, welche Provision sie individuell für den Vertragsabschluss erhalten. Auch die sogenannte Sachkunde eines Vermittlers muss anhand von Fortbildungen belegt werden.
Frühzeitig lösen und Veränderungen antizipieren
"Die Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten der Versicherungsunternehmen gehören auf den Prüfstand. Denn das Vertriebsmodell basiert weitestgehend auf leistungsabhängigen monetären Anreizen. Diese Vergütungssysteme müssen angepasst werden, mit entsprechenden Auswirkungen auf Prozesse und IT der Versicherer", sagt Kopetzky.
Der deutlich gravierendere Einschnitt eines Provisionsverbotes könnte dabei nur aufgeschoben sein. In anderen Ländern wie Dänemark oder Finnland ist dies bereits umgesetzt, die Niederlande und Großbritannien werden im kommenden Jahr nachziehen.
"Einen Wettbewerbsvorteil haben diejenigen Versicherer, die sich frühzeitig von der konservativen Haltung lösen und die sich abzeichnenden Veränderungen antizipieren", sagt Kopetzky. So könnte man dann von einem Image als kundenorientierter Vorreiter profitieren. Ein zukunftsorientiertes Unternehmen, das auch auf kommende Regulierungen vorbereitet ist, würde leichter Vertriebsnachwuchs finden können. Gerade mit Blick auf den Demographiewandel und Nachwuchsprobleme könnte dieser Wettbewerbsvorteil entscheidend sein.
Quelle: Steria Mummert Consulting
Vor dem Hintergrund sind Versicherer gefordert, ihr Geschäftsmodell einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Neue Vergütungsmodelle, Beratungs- und Angebotsprozesse mit nettobasierten Tarifen müssen erarbeitet und in ihren Prozessen und Systemen umgesetzt werden, ergibt eine Marktbeobachtung von Steria Mummert Consulting.
Die Zeit wird knapp, um IMD2 umzusetzen
"Der Entwurf der IMD2 ist bisher von der Assekuranz nicht ausreichend zur Kenntnis genommen oder unterschätzt worden. Dabei hat diese Richtlinie das Potenzial, die bestehenden Geschäftsmodelle im deutschen Versicherungsvertrieb massiv zu verändern", sagt Markus Kopetzky, Versicherungsexperte von Steria Mummert Consulting. Das generelle Provisionsverbot für unabhängige Berater wurde zwar anscheinend im EU-Parlament vorerst noch einmal abgewendet. Trotzdem bestehen weitgehende Offenlegungspflichten, deren Umsetzung für 2014 vorgesehen ist.
Die zunächst für alle außer Lebensversicherungen geplante fünfjährige Übergangsfrist wird, wenn es nach den Bundesratsausschüssen geht, gestrichen. Vermittler müssen dann sofort ihren Kunden mitteilen, welche Provision sie individuell für den Vertragsabschluss erhalten. Auch die sogenannte Sachkunde eines Vermittlers muss anhand von Fortbildungen belegt werden.
Frühzeitig lösen und Veränderungen antizipieren
"Die Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten der Versicherungsunternehmen gehören auf den Prüfstand. Denn das Vertriebsmodell basiert weitestgehend auf leistungsabhängigen monetären Anreizen. Diese Vergütungssysteme müssen angepasst werden, mit entsprechenden Auswirkungen auf Prozesse und IT der Versicherer", sagt Kopetzky.
Der deutlich gravierendere Einschnitt eines Provisionsverbotes könnte dabei nur aufgeschoben sein. In anderen Ländern wie Dänemark oder Finnland ist dies bereits umgesetzt, die Niederlande und Großbritannien werden im kommenden Jahr nachziehen.
"Einen Wettbewerbsvorteil haben diejenigen Versicherer, die sich frühzeitig von der konservativen Haltung lösen und die sich abzeichnenden Veränderungen antizipieren", sagt Kopetzky. So könnte man dann von einem Image als kundenorientierter Vorreiter profitieren. Ein zukunftsorientiertes Unternehmen, das auch auf kommende Regulierungen vorbereitet ist, würde leichter Vertriebsnachwuchs finden können. Gerade mit Blick auf den Demographiewandel und Nachwuchsprobleme könnte dieser Wettbewerbsvorteil entscheidend sein.
Quelle: Steria Mummert Consulting
Autor(en): versicherungsmagazin.de