Nordrhein-Westfalen führt Unwetterbilanz 2018 an

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Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hat erstmals eine regionale Naturgefahrenbilanz veröffentlicht. Das bevölkerungsreichste Bundesland verzeichnete im vergangenen Jahr die höchsten versicherten Schäden.

Deutschlandweit sind versicherte Schäden in Höhe von 2,6 Milliarden Euro entstanden. Die höchsten Schäden haben Stürme, Hagel und Starkregen in Nordrhein-Westfalen angerichtet. Diese lagen bei 910 Millionen Euro. Mit großem Abstand folgen Baden-Württemberg (260 Millionen Euro) und Bayern (252 Millionen Euro). Allein Sturm und Hagel sorgten in Nordrhein-Westfalen für Schäden von 786 Millionen Euro.  "2018 gehört zu den vier schwersten Sturmjahren der letzten 20 Jahre", erläutert GDV-Präsident Wolfgang Weiler. So war Mitte Januar 2018 das Orkantief "Friederike" über West- und Mitteleuropa hinweggezogen. Starkregen und weitere Naturgefahren verursachten in Nordrhein-Westfalen Schäden in Höhe 124 Millionen Euro, in Baden-Württemberg von 104 Millionen Euro und in Bayern von 50 Millionen Euro.

Elementarrisiken sind häufig nicht versichert

Die Statistik zeigt ein differenziertes Bild, was die Absicherung gegen Unwetter angeht. Nahezu alle Wohngebäude sind gegen Sturm und Hagel abgesichert. Die Versicherungsdichte, die auf einer GDV-Schätzung von 2017 beruht, zeigt, dass in Schleswig-Holstein, Hamburg und Baden-Württemberg 100 Prozent der Gebäude versichert sind. In den anderen Bundesländern liegt die Versicherungsdichte bei knapp 100 Prozent. Lediglich Immobilienbesitzer in Hessen (87 Prozent) und Bayern (77 Prozent) haben hier Nachholbedarf.

Beim Schutz gegen Elementarrisiken wie Starkregen und Hochwasser ist Absicherung häufig nicht ausreichend. Die betrifft bundesweit rund zehn Millionen Hausbesitzer. Die Zahlen des GDV beruhen hier auf einer Schätzung von 2018. Lediglich Baden-Württemberg weist eine Versicherungsdichte von 94 Prozent aus. Immobilien in Sachsen sind beispielsweise zu 47 Prozent versichert, in Rheinland-Pfalz zu 33 Prozent und in Bremen zu 21 Prozent.

Länder helfen nicht mehr

Viele Hausbesitzer wüssten trotz zunehmender Unwetter nicht, dass ihr Versicherungsschutz nicht ausreichend ist. "Immobilienbesitzer und Mieter sollten ihre Versicherung prüfen", sagt Weiler. Vor allem ältere Verträge seien lückenhaft. Die Lücke lasse sich mit dem Zusatzbaustein "erweiterte Naturgefahrenversicherung (Elementarschäden)" schließen.

Der Verband weist darauf hin, dass sich die Ministerpräsidenten der Bundesländer darauf verständigt haben, keine Hilfsgelder mehr auszuzahlen. So könnten künftige Elementarschäden für unversicherte Hausbesitzer teuer werden.

Naturgefahren Bundesländer 2018

In der Statistik sind versicherte Schäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben enthalten.

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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