Die Versicherungsbranche fühlt sich gegenüber ausländischen Unternehmen aus anderen Branchen unfair behandelt. „Wir haben im Wettbewerb durch hohe Datenschutzauflagen, einen Rucksack mit Steinen zu tragen“, kritisierte Professor Wolfgang Weiler, Vorstandssprecher der HUK-Coburg, anlässlich des 10. Nordbayerischen Versicherungstags in Coburg.
Für ausländische Unternehmen würden solche Auflagen nicht gelten oder sie würden sie einfach nicht wahrnehmen. Daher fordert Weiler (siehe Bild: ganz rechts), dass die Aufsichtsbehörden die Geschäftsmodelle von ausländischen Unternehmen wie Google, Facebook oder Amazon hinsichtlich der Einhaltung von deutschen Datenschutzbestimmungen genau prüfen sollten. Aufgrund des Volkszählungsurteils sei allein die Speicherung von Daten nur in engen Grenzen legitim. Schon in Italien oder Großbritannien gebe es großzügigere Spielregeln.
Mehr Transparenz bei den Gebrauchsbestimmungen
Die Versicherungsbranche fordert daher gleiche Wettbewerbschancen für versicherungsfremde Unternehmen, die aufgrund des Zugriffs auf viele personenbezogene Daten ins Kerngeschäft der Assekuranzen eindringen könnten. Mehr Transparenz bei den Gebrauchsbestimmungen von digitalen Anwendungen forderte auch der bayerische Finanzminister Markus Söder (siehe Bild: Zweiter von links). Viele würden einfach Apps nutzen ohne sich ausreichend darüber zu informieren, was mit ihren Daten passiert.
Digitalisierung als Megatrend war das Thema des diesjährigen Treffen, an dem sich die Hochschule Coburg und das Institut für Versicherungswissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg, das Berufsbildungswerk der Versicherungswirtschaft Nordbayern-Thüringen und die Versicherer Ergo Direkt, HUK-Coburg, Nürnberger und Universa beteiligen. Die Kooperation zwischen privaten und staatlichen Bildungseinrichtungen gilt als Vorzeigeprojekt. Die Veranstaltung, deren Teilnahme auch im Rahmen der Initiative „gut beraten“ mit Weiterbildungspunkten honoriert wird, wurde so stark nachgefragt, dass die Gästeliste auf 400 Personen beschränkt werden musste.
Gläserner Versicherungsnehmer im Gesundheitswesen
„Wir befinden uns mitten in einer digitalen Revolution, die alle Bereiche unseres Lebens erfasst hat. Das Leben in zehn Jahren wird völlig anders strukturiert sein als heute“, so Söder. Diskutiert wurde auf der Tagung vor allem die Konsequenz der immer stärkeren Vernetzung von Fahrzeugen und des gläsernen Versicherungsnehmers im Gesundheitswesen für das Versicherungsgeschäft der Zukunft. So seien klassische Versicherungslösungen gefährdet, wenn Autos autonom fahren und kaum noch Unfälle verursachen oder Häuser und Wohnungen digital so überwacht werden, dass beispielsweise das Brandrisiko fast ausgeschlossen wird.
Ein besonders großes Problem sehen die Experten darin, dass durch das Internet klassische Kundenbeziehungen in Auflösung begriffen sind. Daher suchte die Tagung auch nach innovativen Wegen zu neuen und kreativen Geschäftsmodellen. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ideen und Diskussionen lesen Sie in der nächsten Ausgabe von Versicherungsmagazin.
Bildquelle: ©Uwe Schmidt-Kasparek
Für ausländische Unternehmen würden solche Auflagen nicht gelten oder sie würden sie einfach nicht wahrnehmen. Daher fordert Weiler (siehe Bild: ganz rechts), dass die Aufsichtsbehörden die Geschäftsmodelle von ausländischen Unternehmen wie Google, Facebook oder Amazon hinsichtlich der Einhaltung von deutschen Datenschutzbestimmungen genau prüfen sollten. Aufgrund des Volkszählungsurteils sei allein die Speicherung von Daten nur in engen Grenzen legitim. Schon in Italien oder Großbritannien gebe es großzügigere Spielregeln.
Mehr Transparenz bei den Gebrauchsbestimmungen
Die Versicherungsbranche fordert daher gleiche Wettbewerbschancen für versicherungsfremde Unternehmen, die aufgrund des Zugriffs auf viele personenbezogene Daten ins Kerngeschäft der Assekuranzen eindringen könnten. Mehr Transparenz bei den Gebrauchsbestimmungen von digitalen Anwendungen forderte auch der bayerische Finanzminister Markus Söder (siehe Bild: Zweiter von links). Viele würden einfach Apps nutzen ohne sich ausreichend darüber zu informieren, was mit ihren Daten passiert.
Digitalisierung als Megatrend war das Thema des diesjährigen Treffen, an dem sich die Hochschule Coburg und das Institut für Versicherungswissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg, das Berufsbildungswerk der Versicherungswirtschaft Nordbayern-Thüringen und die Versicherer Ergo Direkt, HUK-Coburg, Nürnberger und Universa beteiligen. Die Kooperation zwischen privaten und staatlichen Bildungseinrichtungen gilt als Vorzeigeprojekt. Die Veranstaltung, deren Teilnahme auch im Rahmen der Initiative „gut beraten“ mit Weiterbildungspunkten honoriert wird, wurde so stark nachgefragt, dass die Gästeliste auf 400 Personen beschränkt werden musste.
Gläserner Versicherungsnehmer im Gesundheitswesen
„Wir befinden uns mitten in einer digitalen Revolution, die alle Bereiche unseres Lebens erfasst hat. Das Leben in zehn Jahren wird völlig anders strukturiert sein als heute“, so Söder. Diskutiert wurde auf der Tagung vor allem die Konsequenz der immer stärkeren Vernetzung von Fahrzeugen und des gläsernen Versicherungsnehmers im Gesundheitswesen für das Versicherungsgeschäft der Zukunft. So seien klassische Versicherungslösungen gefährdet, wenn Autos autonom fahren und kaum noch Unfälle verursachen oder Häuser und Wohnungen digital so überwacht werden, dass beispielsweise das Brandrisiko fast ausgeschlossen wird.
Ein besonders großes Problem sehen die Experten darin, dass durch das Internet klassische Kundenbeziehungen in Auflösung begriffen sind. Daher suchte die Tagung auch nach innovativen Wegen zu neuen und kreativen Geschäftsmodellen. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ideen und Diskussionen lesen Sie in der nächsten Ausgabe von Versicherungsmagazin.
Bildquelle: ©Uwe Schmidt-Kasparek
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek