Die Deutschen sind durch die anhaltende Diskussion über die Riester-Rente verunsichert. Gerade Menschen mit geringem Einkommen geben verstärkt an, ihr Geld lieber auszugeben, als für eine ungewisse Zukunft zu sparen. Die von manchen Riester-Kritikern vorgeschlagene Alternative einer verpflichtenden staatlichen Zusatzvorsorge lehnt die Mehrheit der Deutschen ab. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage von Union Investment zur Altersvorsorge im vierten Quartal 2012.
Die Diskussion über den Nutzen und die Vor- beziehungsweise Nachteile der Riester-Rente verunsichert die Menschen in Deutschland. So gibt knapp die Hälfte (44 Prozent) der Befragten an, negative Berichte über die Riester-Rente gelesen oder gesehen zu haben. Als häufigster Kritikpunkt blieb den Anlegern die vermeintlich geringe Rendite (27 Prozent) im Gedächtnis, gefolgt von hohen Gebühren und Provisionen. Mehr als jeder Fünfte konnte sich allerdings bei der negativen Berichterstattung an keinen konkreten Vorwurf erinnern. Ebenso nimmt die große Mehrheit (80 Prozent) die Kritik als allgemein gegen die Riester-Rente gerichtet wahr.
"Obwohl hauptsächlich die Kosten und die Transparenz der Riester-Versicherungen bemängelt wurden, kommt die Unterscheidung nach Produktgattungen bei den Menschen nicht an", betont Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment.Besonders bei der jüngsten Altersgruppe zwischen 20 und 29 Jahren können sich nur acht Prozent an Vorwürfe bei bestimmten Riester-Produkten erinnern. Bei den 50- bis 59-Jährigen sind es hingegen 20 Prozent.
Nach Angaben des Bundeszentralamtes für Steuern wurden bis heute für über 1.800 unterschiedliche Anbieter Riester-Zertifikate erteilt. „Würde man beispielsweise Waschmaschinen von so vielen Herstellern untersuchen, würde sicherlich auch hier ein Teil der Produkte nicht gut abschneiden. Es käme allerdings niemand auf die Idee zu sagen, man solle das Waschen am besten ganz lassen“, betont Erling.
Deutsche lehnen eine verpflichtende staatliche Zusatzrente ab
Der von manchen Riester-Kritikern vorgeschlagenen staatlichen Zusatzvorsorge stehen die Deutschen skeptisch gegenüber. 60 Prozent der Befragten bewerten solch ein System schlechter als die bisherige Regelung einer freiwilligen Altersvorsorge. Nur 36 Prozent sind für eine verpflichtende Zusatzrente. Auch die Frage, ob die Altersarmut durch eine vom Staat verwaltete Lösung wirksam eingedämmt werden kann, verneinen 67 Prozent. 29 Prozent sehen dagegen in diesem Vorgehen ein geeignetes Mittel zur Bekämpfung dieses Problems.
Wie tief die Verunsicherung über ein funktionierendes Rentensystem ist, zeigt sich bei den Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.300 Euro pro Monat. In dieser Gruppe gibt knapp die Hälfte (43 Prozent) an, über keine zusätzliche Altersvorsorge zu verfügen. Als Grund dafür gibt mehr als jeder Dritte (33 Prozent) an, dass er das Geld lieber sofort ausgeben würde, als für eine unsichere Zukunft zu sparenDie Debatte, welches Vorsorgesystem das geeignetste ist, scheint sich auch auf die Bereitschaft der Menschen auszuwirken, sich mit der privaten Altersvorsorge auseinanderzusetzen. Zu Beginn der Befragung im dritten Quartal 2007 sahen noch 75 Prozent der Befragten die Notwendigkeit, sich mit der privaten Vorsorge zu beschäftigen. Seitdem fiel der Wert kontinuierlich auf aktuell 65 Prozent.
Besonders stark ist der Trend bei den 20- bis 29-Jährigen zu beobachten. In dieser Altersgruppe fiel die Quote im gleichen Zeitraum von 86 Prozent auf nun 52 Prozent, was der schlechteste Wert seit der Erhebung ist. Zu der nachlassenden Motivation kommt noch die Skepsis vor Wertpapieren. Mehr als die Hälfte der Befragten (58 Prozent) findet, dass Produkte mit Aktien und Fonds nicht zu einer guten Altersvorsorge gehören. Mit 66 Prozent liegt auch hier die Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen deutlich vorne.
Immobilien werden als sicherste Form der Altersvorsorge eingeschätzt
Gefragt nach der Sicherheit verschiedener Altersvorsorgeformen schneidet die eigene Immobilie mit 85 Prozent am besten ab. Die gesetzliche Rente hingegen wird am schlechtesten bewertet. 70 Prozent der Befragten halten sie für unsicher. Und obwohl man am Ende der Laufzeit das eingezahlte Geld und die staatlichen Zulagen garantiert wieder zurückbekommt, empfinden nur 37 Prozent der Deutschen die Riester-Rente als sicher.
Quelle: Union Investment
Bildquelle: © Stephanie Hofschläger/
Die Diskussion über den Nutzen und die Vor- beziehungsweise Nachteile der Riester-Rente verunsichert die Menschen in Deutschland. So gibt knapp die Hälfte (44 Prozent) der Befragten an, negative Berichte über die Riester-Rente gelesen oder gesehen zu haben. Als häufigster Kritikpunkt blieb den Anlegern die vermeintlich geringe Rendite (27 Prozent) im Gedächtnis, gefolgt von hohen Gebühren und Provisionen. Mehr als jeder Fünfte konnte sich allerdings bei der negativen Berichterstattung an keinen konkreten Vorwurf erinnern. Ebenso nimmt die große Mehrheit (80 Prozent) die Kritik als allgemein gegen die Riester-Rente gerichtet wahr.
"Obwohl hauptsächlich die Kosten und die Transparenz der Riester-Versicherungen bemängelt wurden, kommt die Unterscheidung nach Produktgattungen bei den Menschen nicht an", betont Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment.Besonders bei der jüngsten Altersgruppe zwischen 20 und 29 Jahren können sich nur acht Prozent an Vorwürfe bei bestimmten Riester-Produkten erinnern. Bei den 50- bis 59-Jährigen sind es hingegen 20 Prozent.
Nach Angaben des Bundeszentralamtes für Steuern wurden bis heute für über 1.800 unterschiedliche Anbieter Riester-Zertifikate erteilt. „Würde man beispielsweise Waschmaschinen von so vielen Herstellern untersuchen, würde sicherlich auch hier ein Teil der Produkte nicht gut abschneiden. Es käme allerdings niemand auf die Idee zu sagen, man solle das Waschen am besten ganz lassen“, betont Erling.
Deutsche lehnen eine verpflichtende staatliche Zusatzrente ab
Der von manchen Riester-Kritikern vorgeschlagenen staatlichen Zusatzvorsorge stehen die Deutschen skeptisch gegenüber. 60 Prozent der Befragten bewerten solch ein System schlechter als die bisherige Regelung einer freiwilligen Altersvorsorge. Nur 36 Prozent sind für eine verpflichtende Zusatzrente. Auch die Frage, ob die Altersarmut durch eine vom Staat verwaltete Lösung wirksam eingedämmt werden kann, verneinen 67 Prozent. 29 Prozent sehen dagegen in diesem Vorgehen ein geeignetes Mittel zur Bekämpfung dieses Problems.
Wie tief die Verunsicherung über ein funktionierendes Rentensystem ist, zeigt sich bei den Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.300 Euro pro Monat. In dieser Gruppe gibt knapp die Hälfte (43 Prozent) an, über keine zusätzliche Altersvorsorge zu verfügen. Als Grund dafür gibt mehr als jeder Dritte (33 Prozent) an, dass er das Geld lieber sofort ausgeben würde, als für eine unsichere Zukunft zu sparenDie Debatte, welches Vorsorgesystem das geeignetste ist, scheint sich auch auf die Bereitschaft der Menschen auszuwirken, sich mit der privaten Altersvorsorge auseinanderzusetzen. Zu Beginn der Befragung im dritten Quartal 2007 sahen noch 75 Prozent der Befragten die Notwendigkeit, sich mit der privaten Vorsorge zu beschäftigen. Seitdem fiel der Wert kontinuierlich auf aktuell 65 Prozent.
Besonders stark ist der Trend bei den 20- bis 29-Jährigen zu beobachten. In dieser Altersgruppe fiel die Quote im gleichen Zeitraum von 86 Prozent auf nun 52 Prozent, was der schlechteste Wert seit der Erhebung ist. Zu der nachlassenden Motivation kommt noch die Skepsis vor Wertpapieren. Mehr als die Hälfte der Befragten (58 Prozent) findet, dass Produkte mit Aktien und Fonds nicht zu einer guten Altersvorsorge gehören. Mit 66 Prozent liegt auch hier die Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen deutlich vorne.
Immobilien werden als sicherste Form der Altersvorsorge eingeschätzt
Gefragt nach der Sicherheit verschiedener Altersvorsorgeformen schneidet die eigene Immobilie mit 85 Prozent am besten ab. Die gesetzliche Rente hingegen wird am schlechtesten bewertet. 70 Prozent der Befragten halten sie für unsicher. Und obwohl man am Ende der Laufzeit das eingezahlte Geld und die staatlichen Zulagen garantiert wieder zurückbekommt, empfinden nur 37 Prozent der Deutschen die Riester-Rente als sicher.
Quelle: Union Investment
Bildquelle: © Stephanie Hofschläger/
Autor(en): versicherungsmagazin.de