Seriöse Schätzungen sind derzeit wohl keinem Experten möglich. Das Erdbeben, der Tsunami und die immer größer werdende Gefahr einer radioaktiven Verseuchung durch drei Atomreaktoren in Fukushima nur 250 Kilometer von der japanischen Hauptstadt Tokio entfernt, lassen nur eine Vermutung zu: Es ist das schrecklichste und wohl auch teuerste Unglück aller Zeiten.
Nach Schätzungen der Credit Suisse könnte sich die volkswirtschaftlichen Schäden durch Erdbeben und Tsunami auf rund 170 bis 180 Milliarden US-Dollar, also bis zu rund 130 Milliarden Euro belaufen. Dabei sind mögliche Schäden aus den Atomkraftanlagen noch gar nicht mit berücksichtigt. Laut der US-Risikoanalysegesellschaft AIR Worldwide könnte sich der versicherte Schaden allein an Gebäuden und Betriebsunterbrechungen auf rund 35 Milliarden US-Dollar oder umgerechnet auf über 25 Milliarden Euro belaufen. Hinzu kommen Leistungen, die Lebensversicherungen nach Todesfällen erbringen müssen. Alle Prognosen sind aber mit einem hohen Unsicherheitsfaktor behaftet.
Laut der Ratingagentur Moody's dürften erheblicher Teil der Schäden auf die großen Rückversicherer entfallen. Das Analysehaus nannte Munich Re, Swiss Re und Hannover Rück. Deutlich stärker dürften japanische Versicherer betroffen sein. Nach Informationen der internationalen Ratinagentur Fitch sind in Japan aber nur rund 17 Prozent aller Häuser gegen Erdbeben versichert. Daher geht Fitch davon aus, dass die Versicherungsschäden von der Rückversicherungsbranche ohne weitreichende Liquiditätsprobleme getragen werden können. Für mögliche Schäden durch die außer Kontrolle geratenen Atomkraftwerke wird die die private Versicherungswirtschaft nicht bedeutend eintreten müssen, erklärte die Munich Re. In Japan sei vor allem der Staat für Schäden in Reaktoren und für Haftpflichtschäden in der Umgebung zuständig.
Die zehn bedeutesten Naturkatastrophen weltweit
Noch sind Schätzungen für das aktuelle Erdbeben und den gleichzeitigen Tsunamis äußerst wage. Es dürfte aber aller Voraussicht eine der schlimmsten Unglück aller Zeiten sein. Die volkswirtschaftlichen Schäden liegen in der Regel immer deutlich über den versicherten Schäden.
1) volkswirtschaftlicher Schaden: Schätzung Credit Suisse; versicherter Schaden an Gebäuden: AIR Worldwide, Boston
Quelle: Münchner Rückversicherung, Stand 2011; umgerechnet von US-Dollar in Euro
Bild: © Angela Parszyk/
Nach Schätzungen der Credit Suisse könnte sich die volkswirtschaftlichen Schäden durch Erdbeben und Tsunami auf rund 170 bis 180 Milliarden US-Dollar, also bis zu rund 130 Milliarden Euro belaufen. Dabei sind mögliche Schäden aus den Atomkraftanlagen noch gar nicht mit berücksichtigt. Laut der US-Risikoanalysegesellschaft AIR Worldwide könnte sich der versicherte Schaden allein an Gebäuden und Betriebsunterbrechungen auf rund 35 Milliarden US-Dollar oder umgerechnet auf über 25 Milliarden Euro belaufen. Hinzu kommen Leistungen, die Lebensversicherungen nach Todesfällen erbringen müssen. Alle Prognosen sind aber mit einem hohen Unsicherheitsfaktor behaftet.
Laut der Ratingagentur Moody's dürften erheblicher Teil der Schäden auf die großen Rückversicherer entfallen. Das Analysehaus nannte Munich Re, Swiss Re und Hannover Rück. Deutlich stärker dürften japanische Versicherer betroffen sein. Nach Informationen der internationalen Ratinagentur Fitch sind in Japan aber nur rund 17 Prozent aller Häuser gegen Erdbeben versichert. Daher geht Fitch davon aus, dass die Versicherungsschäden von der Rückversicherungsbranche ohne weitreichende Liquiditätsprobleme getragen werden können. Für mögliche Schäden durch die außer Kontrolle geratenen Atomkraftwerke wird die die private Versicherungswirtschaft nicht bedeutend eintreten müssen, erklärte die Munich Re. In Japan sei vor allem der Staat für Schäden in Reaktoren und für Haftpflichtschäden in der Umgebung zuständig.
Die zehn bedeutesten Naturkatastrophen weltweit
Noch sind Schätzungen für das aktuelle Erdbeben und den gleichzeitigen Tsunamis äußerst wage. Es dürfte aber aller Voraussicht eine der schlimmsten Unglück aller Zeiten sein. Die volkswirtschaftlichen Schäden liegen in der Regel immer deutlich über den versicherten Schäden.
Datum | Ereignis | Staat | Region | Gesamtschaden in Mill. Euro | versicherte Schäden | Schadenquote in Prozent |
10. März 2011 | Erdbeben, Tsunami | Japan | Nord-Ost-Küste Hoshu; Region Sendai (1) | 130,0 | 25,1 | 19,3 |
25. bis 30.August 2005 | Hurrikan Katrina | USA | Nwe Orleansm Los Angeles, Slidell, Pascagoula, Waveland, Gulfport | 89,9 | 44,8 | 49,8 |
17. Januar 1995 | Erdbeben | Japan | Hyogo, Kobe, Osaka, Kyoto | 71,9 | 2,2 | 3,1 |
12. Mai 2008 | Erdbeben | China | Sichuan, Minayang, Beichuan, Wenchuan, Shifang, Chengdu, Guangyuan, Ngawa, Yaán | 61,2 | 0,2 | 0,4 |
17. Januar 1984 | Erdbeben | USA | Northridge, Los Angeles, San Fernando, Valley, Ventura, Orange | 31,7 | 11,0 | 34,7 |
6. bis 14. September 2008 | Hurrikan Ike | USA, Kuba, Haiti, Dom. Rebublik, Bahamas | 27,6 | 13,3 | 48,2 | |
Mai bis September 1998 | Überschwemmung | China | Jangtsekiang, Songhua Jiang | 22,1 | 0,7 | 3,3 |
27. Februar 2010 | Erdbeben, Tsunami | Chile | Bio Bio, Concepcion, Talcahuano, Coronel, Dichato, Talca, Curico | 21,6 | 5,8 | 26,9 |
23. Oktober 2004 | Erdbeben | Japan | Honshu, Niigata, Ojiya, Tokio, Nagaoka, Yamakoshi | 20,1 | 0,6 | 2,7 |
23. bis 27. August 1992 | Hurrikan Andrew | USA, Bahamas | Florida, Homestead, Los Angeles | 19,1 | 12,2 | 63,9 |
Quelle: Münchner Rückversicherung, Stand 2011; umgerechnet von US-Dollar in Euro
Bild: © Angela Parszyk/
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek