Trend Micro, einer der weltweit aktiven Anbieter von Cybersicherheitslösungen veröffentlicht eine neue Studie, die sich mit den zu erwartenden Veränderungen im Bereich Ransomware beschäftigt. Darin warnen die Cyber-Experten vor einer möglichen Revolution der "Ransomware-Branche".
Cyber-Kriminelle expandieren immer stärker in andere illegale Geschäftsmodelle und schließen sich mit staatlichen Akteuren oder dem organisierten Verbrechen zusammen. Bedrohungsakteure entwickeln ihre Methoden als Reaktion auf die Verteidigungsstrategien von Unternehmen, Erfolge der Strafverfolgungsbehörden und staatliche Sanktionen weiter.
Operative Sicherheit und finanzielle Situation der Angreifer immer besser
Möglich wird dies beispielsweise durch die Skalierung von Angriffen aufgrund einer verstärkten Automatisierung, einer vermehrten Ausrichtung auf IoT- und Cloud-Umgebungen sowie einer verbesserten operativen Sicherheit (OpSec) und Monetarisierung auf Seiten der Angreifer.
Der Bericht des japanischen Cybersecurity-Anbieters nennt verschiedene Trigger, die dazu führen können, dass Ransomware-Akteure ihr Geschäftsmodell verändern. Als solche kommen entweder viele kleinere Veränderungen innerhalb der IT-Landschaft oder aber wenige, aber besonders wirkmächtige globale Faktoren in Frage. Beide Varianten können dazu führen, dass Cyber-Kriminelle zum Beispiel vermehrt auf Supply-Chain-Angriffe setzen, um auf diese Weise ihre Abhängigkeit gegenüber Initial Access Brokers (IABs) zu reduzieren.
Kooperieren mit kriminellen Gruppierungen oder mit staatlichen Akteuren
Ebenso können sie gestohlene Daten für Aktienmanipulationen nutzen, mehr Dienstleistungen an die traditionelle organisierte Kriminalität verkaufen, sich mit anderen kriminellen Gruppierungen zusammenschließen oder sogar mit staatlichen Akteuren kooperieren.
Ein Patentrezept diese Probleme zu bewältigen, gibt es nicht. IT-Sicherheitsverantwortliche und Behörden sollten sich daher intensiv mit möglichen Veränderungen in den Geschäftsmodellen der Cyber-Kriminalität auseinandersetzen. Der Bericht von Trend Micro empfiehlt eine Reihe von Maßnahmen, um sich auf diese Zukunftsszenarien vorzubereiten. Dazu gehören:
- Verstärkte Absicherung von internetbasierten und internen Unternehmenssystemen,
- Migration zu Cloud-Diensten,
- Konzentration der Cyber-Abwehrbemühungen auf Detection & Response sowie auf Erstzugriffsvektoren,
- Verschärfung der staatlichen Sanktionen gegenüber cyberkriminellen Hauptakteuren und Vermittlern sowie
- Regulierung von Kryptowährungen, um Transparenz zu erhöhen, Verbraucher vor Betrug zu schützen und Geldwäsche zu erschweren.
Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro, kommentiert die Bedrohungslage und die Studie so:
"Inmitten dieser unsicheren Bedrohungslandschaft benötigen IT-Security-Teams eine einheitliche Cybersicherheitsplattform, die Transparenz und Kontrolle über die gesamte Angriffsfläche, einschließlich hybrider Cloud-Infrastrukturen, bietet. Die Ergebnisse unserer Studie unterstützen Unternehmen dabei, sich auf diese Zukunft vorzubereiten."
Quelle: Trend Micro
Autor(en): versicherungsmagazin.de