Munich Re übertrifft Gewinnziel

740px 535px

Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hat sein angehobenes Gewinnziel 2023 übertroffen. Unter dem Strich verdiente der Dax-Konzern auch dank geringerer Steuern rund 4,6 Milliarden Euro und damit rund 100 Millionen mehr als im Herbst angepeilt. In diesem Jahr sollen weiter steigende Preise für Rückversicherungsschutz den Überschuss wie geplant auf rund 5 Milliarden Euro nach oben treiben, wie Munich Re mitteilte.

Experten zeigten sich von der Gewinnausschüttung überrascht. Für 2023 sollen die Aktionäre je Anteilsschein 15 Euro erhalten und damit 3,40 Euro mehr als ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt mit einer Erhöhung um etwa einen Euro gerechnet. Zudem will der Konzern für 1,5 Milliarden Euro eigene Aktien zurückkaufen.

Finanzvorstand Christoph Jurecka stimmte die Anteilseigner darauf ein, dass sie auch künftig mit höheren Ausschüttungen rechnen können. "Wir haben die Dividende 50 Jahre nicht gesenkt", sagte der Manager. Auf dem neuen Niveau wolle die Munich Re aufbauen.

Dass Munich Re ihr Gewinnziel 2023 übertraf, lag vor allem an einer hohen Steuergutschrift im vierten Quartal. Der operative Gewinn ging im Gesamtjahr hingegen deutlich stärker zurück als von Analysten im Schnitt erwartet. Der Überschuss von 4,6 Milliarden Euro übertraf die Schätzungen hingegen leicht.

Konzernchef Joachim Wenning hatte sein Gewinnziel im Herbst von 4 Milliarden auf 4,5 Milliarden Euro erhöht. Zwar verdiente der Konzern letztlich 13 Prozent weniger als im Vorjahr. Damals hatte er jedoch von positiven Zinseffekten und veränderten Schadensrückstellungen im Zuge der Umstellung auf neue Bilanzierungsregeln profitiert.

Großer Schaden durch Erdbeben

Wenning sieht Munich Re auf bestem Weg, ihre Mittelfristziele zu erreichen. "Bis auf systemische Risiken – zum Beispiel Cyber und Pandemie – ist unser Appetit, existenzielle Risiken für Menschen und Unternehmen zu decken, noch lange nicht erschöpft."

Im vergangenen Jahr steigerte Munich Re den Versicherungsumsatz um 4,5 Prozent auf knapp 57,9 Milliarden Euro. In der Schaden- und Unfallrückversicherung zehrten die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb jedoch einen größeren Teil des Umsatzes auf als im Vorjahr.

Am teuersten schlug bei dem Rückversicherer das verheerende Erdbeben in der Türkei zu Buche. Der Konzern bezifferte seine Belastung auf rund 700 Millionen Euro. Im vierten Quartal kosteten die Zerstörungen durch Hurrikan "Otis" in Mexiko den Rückversicherer 453 Millionen Euro.

Deutsche Presse-Agentur (dpa). https://www.dpa.com/de

Disclaimer: springerprofessional.de verwendet Inhalte von dpa. dpa ist medienrechtlich als sogenannte privilegierte Quelle zu betrachten. Bei aller gebotenen Sorgfalt unserer Redaktion prüfen wir daher nicht jede Information aus dpa-Inhalten auf ihre Richtigkeit. 

Das Copyright für dpa-Nachrichten liegt bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Hamburg. Die Nachrichten dienen ausschließlich zur privaten Information des Nutzers. Eine Weitergabe, Speicherung oder Vervielfältigung ohne Nutzungsvertrag mit der Deutschen Presse-Agentur ist nicht gestattet. Alle Rechte bleiben vorbehalten.

Autor(en): dpa

Alle Branche News