Münchener Rück sieht sich durch Finanzkrise im Aufwind

Die Finanzmarktkrise verschafft der nach eigenen Angaben strategische Vorteile. Wie das Unternehmen mitteilt, steige der Bedarf der Erstversicherer an Rückversicherungen. Daher wolle der Konzern auch die aktuellen Marktchancen nutzen, um sein Geschäft weiter auszubauen.

"Angesichts der Kapitalaufzehrung bei vielen Versicherern wächst die Bedeutung der Rückversicherung auch als direkter Kapitalersatz. Mit unseren Kapazitäten sind wir imstande, den Handlungsspielraum der Erstversicherer zu erweitern", erklärt Ludger Arnoldussen.

Sicherheit, das stellt der Rückversicherer klar, gibt es aber nur gegen einen angemessenen Preis. "Für unsere Kapazität erwarten wir angesichts gestiegener Kapitalkosten, steigender Nachfrage und eines veränderten Risikoumfelds höhere Preise mit Steigerungen durchaus im zweistelligen Prozentbereich. Wo die Münchener Rück die erforderlichen Preise nicht erzielen kann, wird sie kein Geschäft zeichnen", betont Arnoldussen.

Von Menschen verursachte Schadenereignisse hätten die Münchener Rück im ersten Halbjahr 2008 rund 352 Millionen Euro gekostet. Im Vorjahreszeitraum waren es 71 Millionen Euro. Der Grund dieser Entwicklung liege in den sich ändernden Risiken wie etwa den steigenden Kosten bei schweren Personenschäden in der Kfz-Haftpflichtversicherung. So treten anstatt der häuslichen Pflege durch Familienangehörige immer mehr professionelle Pflegedienste an deren Stelle.

Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

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