MLP: Auf breiter Front mit 2018 zufrieden

740px 535px

Uwe Schroeder-Wildberg und Reinhard Loose zeigten sich auf der diesjährigen Jahrespressekonferenz der MLP hochzufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr. "2018 ist für uns ein sehr gutes Jahr gewesen" freuten sich der Vorstandsvorsitzende und sein Finanzvorstand.

"Wir haben unsere Finanzziele erfüllt und haben gleichzeitig kräftig in künftiges Wachstum investiert", fasste der MLP-Vorstandsvorsitzende Schroeder-Wildberg die Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres zusammen. "Dass wir beides erreicht haben, ist echt eine Leistung", verkündete der MLP-Mann erfreut. Dieses positive Geschäftsergebnis sei auch deswegen möglich gewesen, weil sich der Finanzdienstleister in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt erneuert und "den richtigen Weg eingeschlagen hätte", sogar eine "neue MLP" entwickelt hätte.

So könne man nicht nur in allen Sparten ein erfreuliches Wachstum verzeichnen, sondern mache sich durch diese Entwicklung unabhängig von kurzfristigen Marktrisiken. "Unser Gruppe prägt eine permanente Veränderung" verkündete Schroeder-Wildberg stolz und untermauerte diese Entwicklung mit der Aussage:"Wir haben unsere Wandlungsfähigkeit zur Kernkompetenz gemacht".

Viel investiert in den Hochschulsektor

Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr auch kräftig investiert, so unter anderem sieben Millionen Euro in seinen Hochschulsektor. Von diesen sieben Millionen Euro wären allein 40 Prozent in Personalkosten geflossen, ein weiterer großer Block in Social-Media-Aktivitäten. Dabei habe man fünf vertriebserfahrene Regionalmanager eingestellt und 67 Leiter für das Hochschulteam gewonnen. 

Gut acht Millionen Euro wollen die Wieslocher in diesem Jahr diesem Sektor zukommen lassen. Eine Investition im Hochschulsegment heißt bei MPL, neue (junge) Berater und Kunden zu gewinnen, um "langfristig qualitatives Wachstum zu erzielen". Viele (junge) Berater suchten nach neuen beruflichen Chancen, die ihnen der Finanzdienstleister gerne böte, so mit Qualität, Service und einer guten Vergütung. So hätten sich allein 2018 doppelt so viele Personen als MLP-Berater beworben wie im Jahr zuvor.

Schroeder-Wildberg beklagte bei der Pressekonferenz auch das kontinuierliche Maklersterben, das sich immer wieder in konkreten Zahlen des Vermittlerregisters ablesen lasse. Über 19.000 Vermittler hätten allein 2018 den Markt verlassen, auch "weil ihnen schlichtweg die Luft ausgegangen ist", moniert der Vorstandsvorsitzende. MPL sei so eben für diese "eine hochattraktive Option", die auch viele im vergangenen Jahr gewählt hätten. Und viele der (neuen) MLP-Berater seien so erfolgreich, dass sie bereist ein Volumen von 20 bis 40 Millionen Euro Kundengeldern betreuten.

Besonders stark im Vermögensmanagement und der Immobilienvermittlung

MLP ist nach eigenen Angaben 2018 in allen Beratungsfeldern gewachsen, besonders stark zeigte sich das Unternehmen aber im Vermögensmanagement (+6 %) und der Immobilienvermittlung (+43,6). Das Wachstum beim Vermögensmanagement hält übrigens seit neun Jahren in Folge an, unterstrichen die Vorstände noch bei der Online-Pressekonferenz. Und gespart hat MLP beim Vermögensmanagement auch noch, denn die diesbezügliche Abwicklung erfolgt seit wenigen Monaten komplett papierlos.

Nicht ganz so zufrieden ist MLP mit dem Altersvorsorge-Sektor. O-Ton Schroeder-Wildberg: "Wir sehen, dass wir hier vorankommen, aber es ist schwierig." So ist dieser Bereich bei MLP um gerade mal zwei Prozent gewachsen - von 208, 1 Millionen Euro (2017) auf 212,3 Millionen (2018). Und wie sieht die qualitative Einschätzung der Umsatzentwicklung für 2019 aus? Der Finanzdienstleister vergibt hier eine 0, das heißt, er sieht die diesjährige Entwicklung neutral. Ebenso schätzt er die Entwicklung in der Krankenversicherung ein.

Provisionsdeckel: "Absurder Eingriff in den Wettbewerb"

Einen klaren "Trend hin zu den neuen Garantien" in der Lebensversicherung (LV) verzeichnen viele Versicherer so auch die Wieslocher. Dies wurden 2018 bei ihnen zu 76 Prozent vermittelt, reine fondsgebundene und Hybrid-Produkte stünden an zweiter und dritter Stelle beim Verkauf. Die klassischen LV-Produkte würden eine immer untergeordnetet Rolle spielen.

Als einen "absurden Eingriff in den Wettbewerb" erachten die Vorstände das Vorhaben der Bundesregierung, einen Provisionsdeckel einzuführen. Wenn dieser eingeführt werde, würde die Bunderegierung "nur ein Eigentor schießen". Doch die MLP-Herren sind optimistisch, dass die Regierung die wichtige soziale Aufgabe von Vermittler und Maklern anerkennt, die eben auch adäquat honoriert werden müsste. "Wir sehen aktuell nicht, dass aus Berlin diesbezüglich ein Schnellschuss erfolgt, vor Ende 2020 wird es bei der Provisionierung sicherlich keine Änderungen geben", glaubt die MLP-Führungsriege.

Fintechs keine ernstzunehmende Gefahr für das Wieslocher Unternehmen

MLP fürchtet die Konkurrenz nicht, so auch nicht die der Fintechs. Die Ansage des Online-Maklers "Getsafe" größer als MLP werden zu wollen, nimmt Schroeder-Wildberg nicht sonderlich ernst, da viele Insurtechs vollmundig gestartet und dann doch relativ schnell wieder von der Bildfläche verschwunden seien. Bei Getsafe glaubt er auch, dass die einst gemachte Aussage "aktuell wohl nicht mehr die richtige Relvanz hat", da das Unternehmen auch sein Geschäftsmodell geändert hat.

Die Entwicklung der Gruppe in Zahlen

2018 stiegen die Gesamterlöse um sechs Prozent auf 666 Millionen Euro (2017: 628,2 Millionen Euro). Dies ist nach Unternehmensangaben der höchste Wert seit der Abgabe der MLP-eigenen Versicherungsgesellschaften im Jahr 2005. Dabei legten die Provisionserlöse von 589,9 Millionen Euro auf 624,8 Millionen Euro zu. Die Zinserlöse lagen mit 17,3 Millionen Euro (18,9 Millionen Euro) unter dem Vorjahr.

Und: 2018 betreute die MLP Gruppe 541.200 Familienkunden und 20.900 Firmen sowie institutionelle Kunden. Die Zahl der neu gewonnen Familienkunden betrug vergangenes Jahr 18.300, rund 29 Prozent davon wurden erstmals online kontaktiert.

Der Vorstand schlägt für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 20 Cent pro Aktie vor. Im Vorjahr hatte MLP 20 Cent pro Aktie ausgeschüttet.

Autor(en): Meris Neininger

Alle Branche News