Mit neuen Rating-Kriterien nur geringere Punktzahl erzielt

Die Serviceleistungen spielen beim neuen Krankenversicherungs-Rating im map-report Nr. 730 erstmals eine gewichtigere Rolle als die Bilanz-Kennzahlen. Im Zuge der zusätzlichen Rating-Kriterien büßten einige der teilnehmenden privaten Krankenversicherer Punkte ein. Selbst der seit zehn Jahren unangefochtene Spitzenreiter im m-rating des map-reports, die Debeka, rutschte auf 77 Punkte ab. Das reichte allerdings immer noch bequem für die Höchstnote "mmm" = hervorragend.

Ein Drittel der 48 Mitglieds-Unternehmen im Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) beteiligte sich an dem aktuellen m-rating, für das der Autor Reinhard Klages in diesem Jahr die Rating-Systematik verändert hatte. Eine Aufwertung erhielt beispielsweise der Bereich "Service" mit den Rubriken "Prozesse", "BaFin-Quote", "Storno", "Frühstorno". Außerdem zählt hier das "Gesundheits-Management" dazu, das erstmals in die Unterpunkte Gesundheits-, Betreuungs- und Beratungsprogramm untergliedert wurde.

Die map-Reporter haben hier die für diese Kriterien insgesamt erreichbare Punktzahl auf acht Punkte verdoppelt. Gleichzeitig wurden die Bewertungspunkte für die Kennzahlen im Bilanzteil halbiert - auf jetzt vier Bewertungspunkte.Verschiedene Versicherungsverläufe in der Voll- und Zusatzversicherung machen den Rating-Bereich "Vertrag" aus. Wie Klages berichtet, wird hier nach Neu- und Bestandsgeschäft unterschieden, beginnend diesmal nicht wie bisher schon im Jahr 1993, sondern im Jahr 2000. In der Vollversicherung wird differenziert nach der Berufstätigkeit als Angestellter und Beamter. So spielen hier nun auch Beitragsanpassungen eine wichtige Rolle. Berücksichtigt wurden auch die Tarife nach "neuer PKV-Welt" mit teilweise portablen Alterungsrückstellungen.

Ein Neuling entert die Spitzengruppe
Die Debeka, die die Höchstbewertung "mmm" gepachtet zu haben scheint, schnitt im m-rating erneut als bester privater Krankenversicherer ab, büßte allerdings sechs Punkte ein und kam in der Bewertung diesmal nur auf 77 (Vorjahr 83) Punkte. Auf Platz drei kam ein "Neuling", die DEVK Krankenversicherungs-AG, die im Vorjahr noch ohne Wertung lief, weil sie zuvor noch nicht alle für das Rating notwenige Tarife seit 1993 in ihrem Portfolio hatte. Mit 62 Punkten schaffte es das Unternehmen jedoch noch in die Gruppe der Tripple-m-Auszeichnungen. Die R+V erreichte 68 Punkte und somit ebenfalls ein "hervorragendes mmm".

Veränderte Systematik kostet manchmal ein "m"
Die neue Ratings-Methodik kostete die Alte Oldenburger Krankenversicherung und die DKV jeweils ein m. Die DKV hatte erst im Jahr 2007 das Tripple-m erzielt, und ist jetzt wieder wie die Alte Oldenburger in die Gruppe der mit "sehr gut" bewerteten Gesellschaften zurückgekehrt. In die Gruppe der mm-gerateten Gesellschaften gruppierten sich erneut auch die Provinzial Kranken, Inter, LVM und HanseMerkur ein.Die Krankenversicherer der Concordia, Nürnberger, Signal und Süddeutsche Kranken verloren ebenfalls ein Rating-m, und erhielten diesmal das Rating-Urteil "gut", das mit einem einfachen "m" ausgezeichnet wird. Victoria und Huk-Coburg wurden außerdem mit "gut" bewertet und erhielten ein "m".

Die 16 Teilnehmer des aktuellen Ratings erhöhten laut map-report ihre Beiträge in der Beispielrechnung des Angestellten von 2009 auf 2010 durchschnittlich um 7,53 Prozent, und damit deutlich umfangreicher als in den Vorjahren. Während die DEVK, Huk-Coburg und Debeka die Beiträge gar nicht oder nur geringfügig angepasst hätten, lagen DKV, Inter, Nürnberger, Signal, SDK und R+V mit ihren Betragserhöhungen den Angaben zufolge bei rund zehn Prozent. "Im Jahreszeitraum von 2000 bis 2010 dominierten sonst jedoch Beitragserhöhungen im einstelligen Prozentbereich das Bild", sagt Reinhard Klages. "Von Beitragsexplosionen, wie sie scheinbar an Einzelfällen gern medienwirksam herangezogen werden, kann keineswegs die Rede sein."

Den map-report Nr. 730 Private Krankenversicherung: m-rating gibt es unter info@map-report.de als gedrucktes Heft für 37,50 Euro und als PDF-Datei für 32,50 Euro.

Autor(en): Ellen Bocquel, Versicherungsmagazin.de

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