Mehrheit der Deutschen hält an Lebensversicherung fest

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Lebensversicherungen haben ausgedient? Das sehen 77 Prozent der Bundesbürger anders: Sie würden eine Lebensversicherung abschließen oder haben bereits eine. Mit 54 Prozent schätzt die Mehrheit vor allem ihr Schutzpotenzial vor Altersarmut (34 Prozent) und finanziellen Risiken der Angehörigen im Todesfall (20 Prozent).

Die Lebensversicherung wird immer mehr als risikoarme Geldanlage gesehen, die in Form einer Monatsrente oder Einmalzahlung als finanzielles Polster dient. Dies sind jedenfalls Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der Aachen-Münchener Lebensversicherung unter 1.000 Bundesbürgern.

Der anhaltende Niedrigzins lässt die Renditen schrumpfen. Schließlich sinken auch die Überschussbeteiligungen und der Gesetzgeber sorgt mit verringertem Garantiezins für zusätzliche Unruhe. Doch die Mehrheit der Deutschen lässt sich davon anscheinend nicht abschrecken. 77 Prozent haben eine Lebensversicherung abgeschlossen oder können sich vorstellen, eine abzuschließen, weil sie darin Vorteile für sich sehen.

Hauptmotiv für die Lebensversicherung: Altersvorsorge
Für ein Drittel der Deutschen ist die Lebensversicherung eine attraktive Form der Altersvorsorge: 13 Prozent wollen ihr Erspartes damit einfach unberührt von Börsen-Crash bis ins Alter erhalten. Weitere 13 Prozent entscheiden sich bewusst für die Lebensversicherung, um sie sich später als Rente monatlich auszahlen zu lassen und dadurch ihren Lebensstandard zu erhöhen. Acht Prozent setzen auf die klassische Kapitallebensversicherung, bei der das Ersparte als Einmalbetrag oder als Rente ausgezahlt wird. Diese Variante hat allerdings in den vergangenen Jahren an Beliebtheit verloren, weil sich die steuerlichen Voraussetzungen seit 2005 geändert haben.




Rente und geplante Anschaffungen stehen im Mittelpunkt
An zweiter Stelle nach der Altersvorsorge ist für viele der Todesfallschutz ein Argument für die Lebensversicherung. 20 Prozent schließen eine solche Versicherung ab, weil sie ihre Familie im Falle ihres Ablebens versorgt wissen wollen. "Diese Funktion wird am besten mit einer reinen Risikolebensversicherung abgedeckt", sagt Bäßler-Vogel.
Zehn Prozent der Bundesbürger haben die Lebensversicherung im Blick, weil sie einfach sicher Geld anlegen wollen. Dabei geht es ihnen nicht speziell um die Rente, sondern auch um geplante Anschaffungen oder einen Urlaub. Steuerliche Vorteile sehen nur drei Prozent. Darunter fallen auch diejenigen, denen es vor allem um Förderungen für Riesterrenten in einer Versicherungsform geht.

Ab 2015 werden die garantierten Werte sinken. Die zu erwartende Gesamtverzinsung hängt natürlich nach wie vor von der Entwicklung des Kapitalmarktes ab, so die Einschätzung der Experten.

Auch in der September-Ausgabe von steht das Thema "Lebensversicherung" im Mittelpunkt. Unter der Überschrift "Biometrie - das Rettungsboot?" wird skizziert, wie und wie erfolgreich die Branche auf biometrische Angebote setzt.

Hier eine Leseprobe:
"Die Lebensversicherer flüchten vor den niedrigen Zinsen in neue Geschäftsmodelle. Einige feilen an den traditionellen Garantien. Andere schwören ihre Vertriebe auf Fondspolicen und immer mehr auf biometrische Angebote ein. Im Rettungsboot wird es allmählich eng. ...
Aus Sicht der Verbraucher wäre durchaus Raum für eine bessere Absicherung ihrer biometrischen Risiken. Die finanzielle Versorgungslage lässt insbesondere bei Invalidität und Pflegebedürftigkeit zu wünschen übrig. So liegen nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft nicht einmal 17 Millionen Berufsun fähigkeits(BU)-Policen in den Beständen der Assekuranz. Angesichts von knapp 42 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland ist das ein schwaches Bild."

Textquellen: Aachen-Münchener Lebensversicherung, "Versicherungsmagazin"

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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