In der Zwölf-Jahres-Betrachtung hat die Debeka zwar in der privaten Krankenversicherung ihren Marktanteil ausgebaut. Aber ein kleinerer Wettbewerber war erfolgreicher in der Steigerung des Marktanteils. Dies vor allem durch umfangreiche Umdeckungen von anderen Unternehmen.
Der erste Map-Report unter der Regie des Versicherungsjournal Verlags () beschäftigt sich mit der Bilanzanalyse der privaten Krankenversicherer.
Jeder Vierte bei der Debeka
Auch im Jahr 2013 war die Debeka klarer Marktführer nach Beitragseinnahmen und nach versicherten Personen. Den Marktanteil gemessen an den verdienten Bruttobeiträgen beziffert der Map-Report mit 14,4 Prozent, fast ein Prozentpunkt mehr als der ehemalige Marktführer DKV. Im Zwölf-Jahres-Vergleich hat die Debeka 1,2 Prozentpunkte Marktanteil hinzugewonnen, die DKV dagegen 2,2 Prozentpunkte verloren. Nach versicherten Personen ist die Marktposition der Debeka noch eindeutiger: Hier verbucht sie inzwischen mehr als jeden vierten (25,3 Prozent) Versicherten und liegt weit vor der DKV (9,7 Prozent). Die Diskrepanz der Marktanteile nach Beiträgen und nach Personen erklärt sich aus der Fokussierung der Debeka auf Beamte und deren Teilkostenabsicherungen.
Beim Marktanteil nach verdienten Bruttobeiträgen gibt es aber im Zeitraum 2002 bis 2013 ein Unternehmen, das noch erfolgreicher ist als der Marktführer. Die Hansemerkur hat ihren Marktanteil um 1,6 Prozentpunkte und damit mehr als verdoppelt auf jetzt 2,8 Prozent oder Rang zwölf der Versicherer. Bei den versicherten Personen hat sie gleichauf mit der Debeka in diesem Zeitraum 1,2 Prozent zugelegt.
Beachtliche Entwicklung der Ergo Direkt
Bei den Beitragseinnahmen hat sich auch die Huk-Coburg erfolgreich entwickelt und den Marktanteil um einen Prozentpunkt gesteigert. Sie liegt 2013 knapp vor der Hansemerkur auf Rang elf mit 3,0 Prozent Marktanteil. Sehr beachtlich angesichts der Beschränkung auf Zusatzversicherungen und zwischenzeitlichen Aufgabe des Versuchs, auch im Vollversicherungsbereich Fuß zu fassen, ist die Entwicklung der Ergo Direkt. Sie steigerte ihren Marktanteil nach verdienten Bruttobeiträgen um 0,9 Prozentpunkte und erreicht Rang 22 mit 1,1 Prozent Marktanteil. So weit oben steht kein anderer Krankenversicherer mit Fokus auf Zusatzversicherungen.
Axa Umdeckungsgewinner 2013
Marktanteilsgewinne werden im PKV-Markt vor allem durch Umdeckung erreicht. Das macht die Statistik der Übertragungswerte deutlich. Erst in neuen Tarifgenerationen ab 2009 wurde eine Teilportabilität der Alterungsrückstellungen beim Wechsel des Versicherers eingeführt. Insofern sind die in der Übertragungswertestatistik enthaltenen Zahlen überaus beachtlich, denn sie bilden nur einen Teil des tatsächlichen Umdeckungsgeschehens ab.
Gewinner der Umdeckung war danach im Jahr 2013 die Axa, die 19,3 Millionen Euro Alterungsrückstellungen mehr erhalten als abgegeben hat. Die Axa hat auch über die vergangenen zwölf Jahre eine positive Entwicklung des Marktanteils erreicht. Dicht hinter der Axa liegt die Hansemerkur mit netto 17,5 Millionen Euro übertragenen Alterungsrückstellungen. Im Jahr zuvor war sie hier allerdings mit 51 Millionen Euro noch weitaus erfolgreicher.
Weniger Umdeckung
Überhaupt scheint die Umdeckung rückläufig zu sein, was auf mehrere Gründe zurückgeführt werden kann. Zum einen gab es einen Sondereffekt durch den radikalen Strategiewechsel der Central Krankenversicherung, die sich aus dem Maklermarkt zurückzog und in erheblichem Maß Geschäft verlor. Im Jahr 2012 musste Central netto 105,5 Millionen Euro Übertragungswerte an die Wettbewerber abgeben, auch 2013 waren es noch einmal 46,1 Millionen Euro. Dies dürfte sich in den kommenden Jahren deutlich weiter reduzieren und die Bestandsbereinigung abgeschlossen werden.
Zum anderen wird die Provisionsdeckelung ihren Anteil beitragen, weniger Geschäft umzudecken. Seit April 2012 dürfen Vermittler nicht mehr als neun Monatsbeiträge Abschlussprovision oder 9,9 Monatsbeiträge Provisionen insgesamt erhalten. Gerade im PKV-Bereich hatten einige Großvermittler ihr Geschäftsmodell auf die systematische Umdeckung von Krankenvollversicherungen ausgerichtet, brauchten hierfür aber höhere als die genannten Vergütungen.
Gewinner und Verlierer
In der Rangliste der Umdeckungsgewinner liegt die Continentale im Jahr 2013 mit netto 13,5 Millionen Euro Gewinn auf Rang drei, gefolgt von Debeka, Signal, Huk-Coburg und Hallesche, die jeweils einstellige Millionenbeträge netto erlösten.
Klare Verlierer im Jahr 2013 waren neben der schon erwähnten Central die Gesellschaften Münchener Verein, UKV, Deutscher Ring, Allianz, Bayerische Beamtenkrankenkasse und Gothaer, die alle mehr als eine Million Euro netto abgeben mussten.
Der Map-Report 869 "Bilanzanalyse: Private Krankenversicherung 2002-2013" umfasst 145 Seiten und enthält Detaildaten der Krankenversicherer sowie zusammenfassende Statistiken mit Bilanzkennzahlen und Kennzahlen des PKV-Verbands. Das Heft kann beimbestellt werden.
Bildquelle: © N-Media-Images / fotolia.com
Der erste Map-Report unter der Regie des Versicherungsjournal Verlags () beschäftigt sich mit der Bilanzanalyse der privaten Krankenversicherer.
Jeder Vierte bei der Debeka
Auch im Jahr 2013 war die Debeka klarer Marktführer nach Beitragseinnahmen und nach versicherten Personen. Den Marktanteil gemessen an den verdienten Bruttobeiträgen beziffert der Map-Report mit 14,4 Prozent, fast ein Prozentpunkt mehr als der ehemalige Marktführer DKV. Im Zwölf-Jahres-Vergleich hat die Debeka 1,2 Prozentpunkte Marktanteil hinzugewonnen, die DKV dagegen 2,2 Prozentpunkte verloren. Nach versicherten Personen ist die Marktposition der Debeka noch eindeutiger: Hier verbucht sie inzwischen mehr als jeden vierten (25,3 Prozent) Versicherten und liegt weit vor der DKV (9,7 Prozent). Die Diskrepanz der Marktanteile nach Beiträgen und nach Personen erklärt sich aus der Fokussierung der Debeka auf Beamte und deren Teilkostenabsicherungen.
Beim Marktanteil nach verdienten Bruttobeiträgen gibt es aber im Zeitraum 2002 bis 2013 ein Unternehmen, das noch erfolgreicher ist als der Marktführer. Die Hansemerkur hat ihren Marktanteil um 1,6 Prozentpunkte und damit mehr als verdoppelt auf jetzt 2,8 Prozent oder Rang zwölf der Versicherer. Bei den versicherten Personen hat sie gleichauf mit der Debeka in diesem Zeitraum 1,2 Prozent zugelegt.
Beachtliche Entwicklung der Ergo Direkt
Bei den Beitragseinnahmen hat sich auch die Huk-Coburg erfolgreich entwickelt und den Marktanteil um einen Prozentpunkt gesteigert. Sie liegt 2013 knapp vor der Hansemerkur auf Rang elf mit 3,0 Prozent Marktanteil. Sehr beachtlich angesichts der Beschränkung auf Zusatzversicherungen und zwischenzeitlichen Aufgabe des Versuchs, auch im Vollversicherungsbereich Fuß zu fassen, ist die Entwicklung der Ergo Direkt. Sie steigerte ihren Marktanteil nach verdienten Bruttobeiträgen um 0,9 Prozentpunkte und erreicht Rang 22 mit 1,1 Prozent Marktanteil. So weit oben steht kein anderer Krankenversicherer mit Fokus auf Zusatzversicherungen.
Axa Umdeckungsgewinner 2013
Marktanteilsgewinne werden im PKV-Markt vor allem durch Umdeckung erreicht. Das macht die Statistik der Übertragungswerte deutlich. Erst in neuen Tarifgenerationen ab 2009 wurde eine Teilportabilität der Alterungsrückstellungen beim Wechsel des Versicherers eingeführt. Insofern sind die in der Übertragungswertestatistik enthaltenen Zahlen überaus beachtlich, denn sie bilden nur einen Teil des tatsächlichen Umdeckungsgeschehens ab.
Gewinner der Umdeckung war danach im Jahr 2013 die Axa, die 19,3 Millionen Euro Alterungsrückstellungen mehr erhalten als abgegeben hat. Die Axa hat auch über die vergangenen zwölf Jahre eine positive Entwicklung des Marktanteils erreicht. Dicht hinter der Axa liegt die Hansemerkur mit netto 17,5 Millionen Euro übertragenen Alterungsrückstellungen. Im Jahr zuvor war sie hier allerdings mit 51 Millionen Euro noch weitaus erfolgreicher.
Weniger Umdeckung
Überhaupt scheint die Umdeckung rückläufig zu sein, was auf mehrere Gründe zurückgeführt werden kann. Zum einen gab es einen Sondereffekt durch den radikalen Strategiewechsel der Central Krankenversicherung, die sich aus dem Maklermarkt zurückzog und in erheblichem Maß Geschäft verlor. Im Jahr 2012 musste Central netto 105,5 Millionen Euro Übertragungswerte an die Wettbewerber abgeben, auch 2013 waren es noch einmal 46,1 Millionen Euro. Dies dürfte sich in den kommenden Jahren deutlich weiter reduzieren und die Bestandsbereinigung abgeschlossen werden.
Zum anderen wird die Provisionsdeckelung ihren Anteil beitragen, weniger Geschäft umzudecken. Seit April 2012 dürfen Vermittler nicht mehr als neun Monatsbeiträge Abschlussprovision oder 9,9 Monatsbeiträge Provisionen insgesamt erhalten. Gerade im PKV-Bereich hatten einige Großvermittler ihr Geschäftsmodell auf die systematische Umdeckung von Krankenvollversicherungen ausgerichtet, brauchten hierfür aber höhere als die genannten Vergütungen.
Gewinner und Verlierer
In der Rangliste der Umdeckungsgewinner liegt die Continentale im Jahr 2013 mit netto 13,5 Millionen Euro Gewinn auf Rang drei, gefolgt von Debeka, Signal, Huk-Coburg und Hallesche, die jeweils einstellige Millionenbeträge netto erlösten.
Klare Verlierer im Jahr 2013 waren neben der schon erwähnten Central die Gesellschaften Münchener Verein, UKV, Deutscher Ring, Allianz, Bayerische Beamtenkrankenkasse und Gothaer, die alle mehr als eine Million Euro netto abgeben mussten.
Der Map-Report 869 "Bilanzanalyse: Private Krankenversicherung 2002-2013" umfasst 145 Seiten und enthält Detaildaten der Krankenversicherer sowie zusammenfassende Statistiken mit Bilanzkennzahlen und Kennzahlen des PKV-Verbands. Das Heft kann beimbestellt werden.
Bildquelle: © N-Media-Images / fotolia.com
Autor(en): Matthias Beenken