map-report: Fortis Leben und R+V schneiden am besten ab

Die Lebensversicherungsbranche hat 2008 weniger, aber höherwertige Verträge als 2007 verkauft. Im jüngsten map-report „Versicherer in der Finanzkrise 2: Bilanzanalyse Leben 2008“ untersuchte Versicherungs– und Bilanzexperte Manfred Poweleit das LV-Neugeschäft 2008. Mit insgesamt 6,5 Millionen LV-Hauptversicherungen wurden vergangenes Jahr nahezu 900.000 Verträge weniger eingefahren als 2007.

Der Trend zu weniger Neugeschäft mit höheren Abschlusssummen setzte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008 bei den deutschen Lebensversicherern weiter fort. Im Verlag des Brancheninformationsdienstes map-report wurden die Geschäftsberichte von mehr als fünfzig der hundert Lebensversicherungs-Unternehmen, die in Deutschland tätig sind, analysiert.

Überraschendes Ergebnis: Die Fortis Deutschland Lebensversicherung verzeichnete mit einer Stückzahl von 70.888 neuen Verträgen im Verhältnis zu ihrer Produktion des Vorjahres die meisten neuen Policen, die R+V mit insgesamt 9,353 Milliarden Euro die höchsten Versicherungssummen. „Im Geschäftsjahr 2008 wurden weniger Lebensversicherungsverträge vermittelt, die allerdings in der Versicherungssumme höher wertig abgeschlossen wurden als in den Vorjahren“, bringt es map-report-Chef Manfred Poweleit auf einen einfachen Nenner.

Eigentlich wollte er im aktuellen Heft auch wieder, wie zur Lebensversicherungskrise 2002, die Tabelle „Nettorendite der Kapitalanlagen nach stillen Lasten“ erstellen. „Dabei hätten wir die unsaldiert um stille Reserven ermittelten stillen Lasten wie Kapitalanlageaufwand behandelt und von den Bruttoerträgen aus Kapitalanlagen abgezogen. Doch das ist dieses Mal nicht so einfach“, betont Poweleit. Schwierig sei es geworden, weil nicht alle der teilnehmenden Lebensversicherer für die angefragten Kennzahlen die gleichen Kriterien zugrunde gelegt hatten, oder wenig transparente Meldungen gemacht hätten. So habe man die Aussagen zur den stillen Lasten unter besonderen Vorzeichen betrachtet und Gerechtigkeitshalber auch nicht veröffentlicht.

Die deutschen Lebensversicherer mussten im vergangenen Jahr ein Minus von 12,2 Prozent hinnehmen müssen - nahezu 900.000 Verträge weniger bei den eingelösten Versicherungsscheine in der Hauptversicherung im LV-Neugeschäft und mit minus 4,7 Prozent vergleichsweise moderat knapp 197,4 Milliarden Euro weniger in der Versicherungssumme.

Seit Jahren sei der Trend zu höheren Versicherungssummen erkennbar, auch wenn die früheren Stückzahlen im Neugeschäft derzeit nicht erreicht werden können, heißt es. Zugenommen hat auch das Geschäft mit vergleichsweise hohen Einmalbeiträgen. In die gesamte Entwicklung spiele auch die Finanzmarktkrise hinein. Im vorliegenden map-report Nr. 721-722 werden zahlreiche Übersichten zu den RfB (Rückstellung für Beitragsrückerstattung), zum Bestand, zum Neugeschäft und anderen Kennzahlen des Lebensversicherungs-Geschäfts.

Die Studien zeigen deutlich, dass die Allianz Lebensversicherung, hierzulande Marktführer unter den Lebensversicherern, auch beim Einmal-Beitragsgeschäft zu den Top-Gesellschaften gehört. Zwar weise das Neugeschäft bei der Stückzahl einen Rückgang von 11 Prozent aus, dafür wurde aber in der Versicherungssumme ein Plus von mehr als 4 Prozent erreicht.

Auch das Neugeschäft der Generali Lebensversicherung zeige einen ähnlichen Trend auf. Vertragsanzahl und Versicherungssummen seien zurückgegangen, doch der Rückgang der Versicherungssummen habe im Verhältnis rund 50 Prozent unter dem Schwund der Vertragsstückzahlen gelegen.

Anders die Entwicklung bei der Aachen Münchener. Hier sei bei Stückzahl und der Versicherungssumme prozentual gleichermaßen ein Zuwachs im hohen einstelligen Bereich erzielt worden. Die gleiche Entwicklung zeigte sich bei der HanseMerkur24 und der Plus Lebensversicherung AG.

Hintergrund
Der map-report Nr. 721-722 „Versicherer in der Finanzkrise 2: Bilanzanalyse Leben 2008“ ist erhältlich im Verlag Manfred Poweleit (
) als gedrucktes Heft im Postversand für 75,00 Euro - und per E-Mail [e id=0]info@map-report.com">info@map-report.com als PDF-Datei für 65,00 Euro.

Autor(en): Ellen Bocquel

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