1.186 Versicherungsmakler - das entspricht 13,6 Prozent aller Maklerverbindungen - haben sich seit Umsetzung des deutschen Vermittlerrechts bei der Canada Life vom aktiven Geschäft verabschiedet, da sie keine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung nachweisen konnten. Dies erklärte Günther Soboll, Hauptbevollmächtigter der Europe (CLE) für Deutschland, am 15. Juli bei einer Presseveranstaltung in Köln.
Soboll geht davon aus, dass diese Makler den Markt verlassen haben. Die "heftigen" rechtlichen Veränderungen der letzten Jahre wie etwa das Arbeitseinkünftegesetz, die EU-Versicherungsvermittlerrichtlinie, das VVG, die VVG-Informationspflichtenverordnung (VVG-InfoV) sowie die Abgeltungssteuer führten zu erhöhten Anforderungen an die Versicherungsvermittler in Sachen Qualifikation, Sachkunde, Beratungs- und Dokumentationspflichten. Aber auch zu strengeren Haftungsvorschriften.
Keine Entwicklung wie in Großbritannien zu befürchtet
Der CLE-Deutschland-Chef bezweifelt aber, dass es in Deutschland zu einer Entwicklung wie in Großbritannien kommt, wo zwischen 1990 und 2006 fünf Sechstel der Vermittler, und damit rund 250.000, vom Markt verschwanden. Nach einem guten halben Jahr Erfahrung mit dem neuen VVG meinte Soboll auf Nachfrage, dass sowohl Invitatiomodell als auch die Stellvertreteroption beim Vertragsabschluss zumindest bei der Canada Life kaum eine Rolle spielten.
Dass die CLE in Deutschland die VVG-InfoV im Sinne eines vollen Kostenausweises umsetzen wird, bekräftigte Claudia Lang, Direktorin Legal & Development. Dabei machte sie darauf aufmerksam, dass die anzugebenden Abschlusskosten nicht einfach auf den Höchstzillmersatz von vier Prozent begrenzt werden dürfen, wenn die tatsächlich einkalkulierten Kosten höher sein sollten. Es dürfe kein Verstecken ungezillmerter Abschlusskosten geben, sagte sie.
Problem: Umsatzsteuerpflicht
Dass dieser Fall noch eine andere Gefahr in sich birgt, betonte Olaf Neuenfeldt, Head of Germany and Austria bei Prudential, in einem Telefonat am 16. Juli mit dem Versicherungsmagazin. Denn falls die tatsächlichen Abschlusskosten höher als die ausgewiesenen Kosten sein sollten, kann es zur Umsatzsteuerpflicht dieser Bestandteile kommen. Mit diesem Thema befasst sich auch das Versicherungsmagazin in seiner August-Ausgabe.
Vorsorgestudie vorgestellt
Die Canada Life stellte in Köln außerdem die Ergebnisse einer Vorsorgstudie von TNS Emnid vor. Demnach sehen zwei Drittel der befragten Bundesbürger beim Umfang ihrer eigenen Altersvorsorge Handlungsbedarf. Allerdings sind 22 Prozent der Meinung, dass sie mangels finanzieller Spielräume auch nicht mehr für ihre Vorsorge tun könnten.
Soboll geht davon aus, dass diese Makler den Markt verlassen haben. Die "heftigen" rechtlichen Veränderungen der letzten Jahre wie etwa das Arbeitseinkünftegesetz, die EU-Versicherungsvermittlerrichtlinie, das VVG, die VVG-Informationspflichtenverordnung (VVG-InfoV) sowie die Abgeltungssteuer führten zu erhöhten Anforderungen an die Versicherungsvermittler in Sachen Qualifikation, Sachkunde, Beratungs- und Dokumentationspflichten. Aber auch zu strengeren Haftungsvorschriften.
Keine Entwicklung wie in Großbritannien zu befürchtet
Der CLE-Deutschland-Chef bezweifelt aber, dass es in Deutschland zu einer Entwicklung wie in Großbritannien kommt, wo zwischen 1990 und 2006 fünf Sechstel der Vermittler, und damit rund 250.000, vom Markt verschwanden. Nach einem guten halben Jahr Erfahrung mit dem neuen VVG meinte Soboll auf Nachfrage, dass sowohl Invitatiomodell als auch die Stellvertreteroption beim Vertragsabschluss zumindest bei der Canada Life kaum eine Rolle spielten.
Dass die CLE in Deutschland die VVG-InfoV im Sinne eines vollen Kostenausweises umsetzen wird, bekräftigte Claudia Lang, Direktorin Legal & Development. Dabei machte sie darauf aufmerksam, dass die anzugebenden Abschlusskosten nicht einfach auf den Höchstzillmersatz von vier Prozent begrenzt werden dürfen, wenn die tatsächlich einkalkulierten Kosten höher sein sollten. Es dürfe kein Verstecken ungezillmerter Abschlusskosten geben, sagte sie.
Problem: Umsatzsteuerpflicht
Dass dieser Fall noch eine andere Gefahr in sich birgt, betonte Olaf Neuenfeldt, Head of Germany and Austria bei Prudential, in einem Telefonat am 16. Juli mit dem Versicherungsmagazin. Denn falls die tatsächlichen Abschlusskosten höher als die ausgewiesenen Kosten sein sollten, kann es zur Umsatzsteuerpflicht dieser Bestandteile kommen. Mit diesem Thema befasst sich auch das Versicherungsmagazin in seiner August-Ausgabe.
Vorsorgestudie vorgestellt
Die Canada Life stellte in Köln außerdem die Ergebnisse einer Vorsorgstudie von TNS Emnid vor. Demnach sehen zwei Drittel der befragten Bundesbürger beim Umfang ihrer eigenen Altersvorsorge Handlungsbedarf. Allerdings sind 22 Prozent der Meinung, dass sie mangels finanzieller Spielräume auch nicht mehr für ihre Vorsorge tun könnten.
Autor(en): Bernhard Rudolf