Makler wollen künftig mehr remote beraten, sich intensiver mit dem Bestand beschäftigen und flexiblere Arbeitszeiten nutzen. Dies ist das Ergebnis einer Maklerbefragung, die die Brokertech-Plattform Mobilversichert zusammen mit der Fachzeitschrift AssCompact im November durchgeführt hat.
Die Lehren, die die Makler für Ihre Arbeit aus der Corona-Zeit ableiten, zielen auf eine Umgestaltung ihrer Arbeitswelt ab. Dieser Ansicht sind 61 Prozent der befragten Vermittler. Das größte Vertriebspotenzial sehen sie künftig in einer besseren Qualität und Analyse von Bestandsdaten. Unter ihnen gaben 53 Prozent an, daraus Nutzen für das Cross- und Upselling schlagen zu können. Um bestehende Versicherungslücken und Vertriebspotenziale aufzudecken, haben sich 44 Prozent auf die Agenda gesetzt, sich mehr mit der Analyse von Bestandsdaten zu beschäftigen, soweit es die Datensätze zulassen. Hier bleibe noch einiges an Potenzial ungenutzt.
Daten bieten im Vertrieb noch Luft nach oben
Konkret sind 86 Prozent der Makler der Ansicht, die Potenziale im Bestand noch nicht in vollem Umfang ausschöpfen. Trotz Verwertung eines Großteils der verfügbaren Daten besteht bei 66 Prozent das Gefühl, mit mehr zugreifbaren Daten noch bessere Ergebnisse erreichen zu können. Unter ihnen kristallisiert sich als Haupthinderungsgrund für mehr Datenanalyse und -aufbereitung erschwerend der Faktor Zeitmangel heraus (47 Prozent).
Nach Ansicht von 35 Prozent der Befragten sind die verfügbaren Daten der Versicherer teils fehlerhaft und wenig aktuell. Schlicht am technischen Verständnis zur umfangreichen Datennutzung fehlt es 17 Prozent der Befragten. Lediglich zwölf Prozent meinen, die Datenpotenziale bereits vollumfänglich auszuschöpfen.
Kundenkontakt im digitalen Spannungsfeld
Die Veränderungen im Kundenkontakt sind der Umfrage zufolge eher technischer Natur. Eine stärkere Nutzung telefonischer Beratung sehen 52 Prozent der Makler als künftige Änderung im Kundenkontakt. Video-Beratung spielt für 36 Prozent der Vermittler perspektivisch eine stärkere Rolle. Kooperationen mit Pools (33 Prozent) und Plattformen (31 Prozent) misst gut ein Drittel zunehmende Bedeutung bei.
Mit Blick auf die kommenden fünf Jahre setzen viele Makler auf eine zweigleisige Kundenberatung. „Wo möglich digital, wo nötig persönlich“ lautet das Credo von 49 Prozent. An die umgekehrte Gewichtung von digital und persönlich glauben derweil 39 Prozent. Mit einem überwiegend persönlichen Kontakt in der Zukunft rechnen nur acht, mit einem überwiegend digitalen Kundenkontakt vier Prozent.
Auf flexiblere Arbeitszeiten richten sich knapp 40 Prozent der Umfrageteilnehmer ein.
Quelle: Mobilversichert
Autor(en): Swantje Francke