Makler nicht von PKV-Zusätzen überzeugt

Als wichtige Produktgeber für Kranken-Zusatzpolicen kommen für Versicherungsmakler nur ein Drittel der PKV-Anbieter in Betracht: Lediglich 17 Versicherer erreichen mindestens fünf Prozent Vermittlungsanteil von den befragten Maklern. Dies ist Ergebnis einer Umfrage des Instituts der Versicherungsmakler (ivm) in Bochum, an der im Sommer 2006 insgesamt 286 Versicherungsmakler teilnahmen. Die Teilnehmer durften bis zu drei Versicherer nennen und nach verschiedenen Kriterien mit Schulnoten bewerten.


Die besten Zusatz-PKV-Anbieter im Urteil der Makler
PlatzVersichererGesamtnote1
1Alte Oldenburger2,0
2Deutscher Ring2,01
3Universa2,02
4DBV-Winterthur2,08
5Barmenia 2,11
6Süddeutsche2,13
7Continentale2,15
8Hanse-Merkur2,21
9Arag2,24
10DKV2,24
1 der 17 Versicherer, die von mehr als fünf Prozent der Makler als wichtigste Produktpartner genannt wurden (Bewertung nach Schulnoten von 1 bis 6)
Quelle: ivm

Das ivm hält nicht alle am Markt angebotenen Formen der Kranken-Zusatzversicherung für sinnvoll, begrüßt aber den verstärkten Wettbewerb, der zu attraktiven neuen Tarifen und günstigeren Preisen beigetragen hat. Allerdings erreicht aus Sicht der Makler derzeit kein einziger Versicherer eine sehr gute Produktqualität. Probleme einzelner Versicherer zeigen sich auch bei allen übrigen Einzelkriterien der Umfrage. "Besonders auffällig ist die schlechte Bewertung der technischen Unterstützung der Makler", kritisiert ivm-Chef Hans-Ludger Sandkühler.

In die Bewertung flossen insgesamt folgende Kriterien ein:
- Produktqualität (Bedingungsumfang, Preis, Verständlichkeit der Dokumentation),
- Policierung (Annahmepolitik, Geschwindigkeit, Richtigkeit),
- Regulierungspraxis,
- Servicequalität dem Kunden gegenüber (Reaktion auf Geschäftsvorfälle, Beitragsinkasso),
- Servicequalität dem Makler gegenüber (Maklerbetreuer, Erreichbarkeit, Kompetenz),
- Courtageabrechnung (Richtigkeit, Schnelligkeit),
- Courtagezusage (Angemessenheit, Klarheit, Maklerfreundlichkeit),
- Software,
- Maklerportal im Internet.

Aus der Erfahrung der Makler wurden von den Zusatzpolicen am meisten verkauft (samt Mehrfachnennungen): Zahn-Versicherungen (83 Prozent), stationäre Zusatzversicherung (46 Prozent), GKV-Ergänzungstarif (46 Prozent) und Auslandsreise-Policen (36 Prozent). Erstaunlich: Auch unter Maklern werden vereinzelt Direktversicherer wie KarstadtQuelle, Asstel und HUK-Coburg angeboten, die in der Regel keine Courtagezusagen erteilen. Gegenüber der letzten Spartenumfrage 2001 hat die Bedeutung der Victoria am meisten zugenommen (+ 11 Prozent), während sie bei der Axa am meisten zurückgegangen ist (- 15 Prozent). Immerhin schätzen Makler das Maklerportal von Axa noch am besten von allen ein.

Alle Ergebnisse samt Detail-Bewertungen werden in Kürze veröffentlicht (kostet 99 Euro; Bestellung unter info@ivm.de, Bestellformular auch unter ).

Autor(en): Detlef Pohl

Alle Branche News