Wie entwickelt sich die staatliche Rente in Zukunft? Diese Frage beschäftigt viele Menschen, aber vor allem die 18- bis 32-Jährigen sind um ihre Absicherung im Alter besorgt. Wobei sie das bestehende System oft als ungerecht erachten. Das besagt jedenfalls eine repräsentative GfK-Studie im Auftrag der Generali Deutschland AG.
Einige Details der Studie: Unter rund 1.000 18- bis 32-Jährigen finden es mehr als drei Viertel von ihnen nicht gerecht, dass die Rentenbeiträge steigen, doch ihre zu erwartende Rente sinkt. Nahezu die Hälfte (43,9 Prozent) der jungen Menschen wäre für eine verlässliche gesetzliche Rente auch bereit, länger zu arbeiten.
Altersvorsorge bei anstehenden Wahlen wichtiger Aspekt
Die jungen Menschen sehen in erster Linie die Politik in der Verantwortung, die bestehende Situation zu verändern und messen der Rentenpolitik eine große Bedeutung bei. So wollen rund zwei Drittel der 18- bis 32-Jährigen bei der kommenden Bundestagswahl bei der Partei ein Kreuzchen machen, die ihrer Vorstellung von Rentenpolitik am ehesten entspricht.
Die heute 18- bis 32-Jährigen sorgen sich nicht erst seit der Corona-Pandemie um ihre finanzielle Zukunft. Darum ist Giovanni Liverani, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland AG, davon überzeugt, dass die Politik junge Menschen so früh wie möglich darüber aufklären und informieren muss, wie wichtig das komplexe Thema Altersvorsorge ist. Darüber hinaus muss sie den Jungen aber auch gangbare Lösungen anbieten.
Debatte um richtigen Weichenstellungen bereits eröffnet
Das Jahr 2021 ist ein Superwahljahr, mit der Bundestagswahl und sechs Landtagswahlen. Vor allem die Bundestagswahl im September wird entscheidend sein für die Zukunft der Rente. In den anstehenden Wahlkämpfen könnte das Thema daher eine erhebliche Bedeutung haben. Noch sind die Pläne der Parteien bis zu den Bürgern nicht durchgedrungen. Die Debatte um die richtigen Weichenstellungen ist aber bereits eröffnet.
Und die 18- bis 32-Jährigen haben wohl auch konkrete Erwartungen an die Politik: Sie fordern, dass die Parteien sich den Themen Altersvorsorge und Rente verstärkt annehmen. Dabei denken mehr als 70 Prozent der jungen Menschen, dass die politischen Parteien diesbezüglich ihrer Generation aktuell keine ausreichende Beachtung schenken. Und die Millennials sind sich auch darüber im Klaren, dass ihre Generation die nächsten Jahrzehnte die Rente schultern muss – und das sowohl für die heutigen als auch für die kommenden Rentenjahrgänge.
Lösung des Problems nicht in ferne Zukunft schieben
Die 18- bis 32-Jährigen sehen die zunehmende Altersarmut (14 Prozent) als drittgrößtes Problem ihrer Generation – hinter dem Klimawandel (37 Prozent) und Pandemien (14 Prozent). Die Lösung des Problems sollte daher nicht in die ferne Zukunft geschoben werden, sondern schon heute angegangen werden. Über die Hälfte der jungen Menschen fordern daher von der Politik konkrete Lösungen über die gesetzliche Rente hinaus und mehr als ein Drittel fordert bessere Informationen.
Zusätzlich sorgt die Corona-Pandemie bei den Menschen für noch mehr finanziellen Druck. „Die demografische Entwicklung hat den Rentenexperten bereits vor den Corona-Schulden große Sorgen bereitet. Beide zusammen, Corona und demografische Entwicklung, gehen eine unheilvolle Allianz gegen die gesetzliche Rentenversicherung ein. Die Rente ist alles andere als sicher“, ist Professor Michael Heuser, Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA), überzeugt.
Naiver Fluchtversuch ins Ausland?
Sollte künftig keine gute Lösung gefunden werden, sind 27 Prozent der jungen Deutschen sogar dazu bereit, auszuwandern. Vor allem die 30- bis 32-Jährigen spielen sogar mit dem Gedanken, potenzieller Armut im Alter zu entgehen, indem sie in ein anderes Land mit deutlich günstigeren Lebenshaltungskosten ziehen.
Hintergrundinformationen
Die GfK-Studie zum Thema „Altersvorsorge: Gefährdete Generation“ wurde in den Jahren 2017, 2018 und 2020 im Auftrag der Generali Deutschland Lebensversicherung AG unter 1.012 Befragten im Alter von 18 bis 32 Jahren erhoben.
Quelle: Generali
Autor(en): Versicherungsmagazin