Licht am Ende des Tunnels?

Maklerpools und Verbünde haben sich von der Umsatzdelle des Jahres 2009 erholt. Sehen sie jetzt das Licht am Ende des Tunnels? Manche schon, sagt Sabine Brunotte. Die Vertriebsexpertin hat zum vierten Mal Maklerpools und Verbünde zu ihrer aktuellen Geschäftssituation, Schwerpunkten und Services befragt. Die "Studie Maklerpools, Verbünde und Servicedienstleister 2011" von BrunotteKonzept nimmt Pools und Verbünde unter die Lupe. Grundlage sind die Antworten von insgesamt 26 Unternehmen. Diese haben einen umfangreichen Fragebogen ausgefüllt und gewähren damit Einblicke in Ausrichtung, Geschäftsmodell und Leistungsangebot.


Der Umsatz von Maklerpools und Verbünden stand im Jahr 2009 auf der Bremse. Aber jetzt geht es wieder voran, so scheint es. Immerhin 17 von 26 Unternehmen meldeten, dass ihr Umsatz im letzten Jahr gewachsen ist. Bei den anderen erreichte er zumindest das Vorjahresniveau. Das ist vor allem auf einen Zuwachs bei den Vertriebspartnern zurückzuführen. Immer mehr Makler schließen sich Pools oder Verbünden an. Neun von zehn Maklern kooperieren bereits mit ihnen.

Courtage, Kosten und Direktanbindung
Die meisten Pools lassen eine Direktanbindung ihrer Vertriebspartner bei Produktgebern zu. Immerhin jedes fünfte Unternehmen besteht aber auf Exklusivität - darunter auffallend häufig Pools im Versichererbesitz. Die Neugeschäftscourtage wird alle 14 Tage oder monatlich abgerechnet, für die Bestandscourtage sind die Zyklen länger. Nennenswerte Kosten für die Mitgliedschaft fallen bei Pools in der Regel nicht an. Verbünde hingegen erheben meistens Gebühren.

Online- Plattformen der Pools und Verbünde reduzieren die Komplexität für Vermittler, indem sie Vergleichs- und Tarifierungsprogramme sowie weitere Anwendungen integrieren. Für den Versicherungsvergleich werden die Programme etablierter Anbieter genutzt. Auch für die Anlageberatung setzen die Unternehmen hauptsächlich externe Software ein. Die meisten IT-Services und Programme werden kostenlos bereitgestellt. 24 von 26 Unternehmen bieten ihren Vertriebspartnern ein Maklerverwaltungsprogramm, zum größten Teil ebenfalls ohne Gebühr.

Unterstützung der Makler
Über ein eigenes Produktresearch verfügen 18 Unternehmen, und 17 geben ihren Partnern Unterstützung bei der Erstellung von Angeboten. Aus den Research-Ergebnissen werden häufig Empfehlungslisten hergeleitet. Als Backoffice-Services sind Bestandsverwaltung, Buchhaltung, Controlling und Kundenbetreuung im Angebot. Immerhin 14 Pools und Verbünde agieren auch als Unternehmensberatung. Der Personalmangel zeigt Spuren: Bereits elf Unternehmen unterstützen ihre Vertriebspartner bei der Gewinnung und Einarbeitung neuer Backoffice-MitarbeiterInnen.

Anforderungen an Betreuung
In diesem Jahr fragte die Studie erstmals zum Thema: Erwartungen an die Betreuung durch Produktgeber. Die Antworten zeigen: Pools und Verbünde müssen anders betreut werden als Einzelmakler. Die Wünsche der Pools und Verbünde an ihre eigene Betreuung ergeben eine lange Wunschliste. An der Spitze stehen kompetente und verlässliche Ansprechpartner, zeitgemäße IT-Lösungen, Schnelligkeit und Verbindlichkeit der Produktgeber. Insgesamt benoten die befragten Unternehmen die Betreuungsleistungen der Produktgeber eher durchschnittlich. Einige Versicherer erzielen aber schon jetzt Spitzenpositionen aus der Sicht von Pools und Verbünden.

In einem Ranking setzten sich diese Versicherer an die Spitze:

SegmentTop-Partner
Leben privat Volkswohlbund
Leben bAV Allianz
Kfz Kravag
Sach privat Axa, VHV
Sach Gewerbe R&V
Kranken Hallesche



Die Titelgeschichte "Die fetten Jahre sind vorbei" der VM-Augustausgabe beschäftigt sich mit der aktuellen Situation von Maklerpools. Abonnenten können den Beitrag . Nichtabonnenten können ihn gegen eine Gebühr von vier Euro beziehen.

Bild: © Gerd Altmann/

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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