Im gegenwärtigen schwierigen wirtschaftlichen Umfeld ist der Rating-Ausblick für die deutsche Lebensversicherung stabil, so die Prognose von Dr. Stephan Kalb, Senior Director Fitch Ratings, auf einer Veranstaltung in Frankfurt am Main.
Die Ratingagentur betrachtet aktuell alle gerateten Lebensversicherer als stabil und erwartet innerhalb der kommenen zwölf bis 24 Monate auch keine wesentlichen Änderungen dieses Ratings. Kalb bestritt, dass die Garantien der LV-Kunden in Gefahr seien. Der durchschnittliche Anleihezins liege über den Bundesanleihen. Lebensversicherer hielten im übrigen nur einen geringen Teil von Bundesanleihen in ihrem Portfolio. Der größte Posten seien Pfandbriefe. Schwache Kapitalanlageerträge könnten durch diverse andere Komponenten ausgeglichen werden etwa durch die Zinszusatzreserve.
Run-Off-Szenario simuliert
Fitch hat simuliert, was passieren würde, wenn die Lebensversicherer kein Neugeschäft mehr zeichnen würden, nur festverzinsliche Anlagen im Portfolio hätten sowie eine Wiederanlagerendite von 1,5 Prozent erzielen müssten. Überraschendes Ergebnis: Es würde bis zum Jahr 2028 dauern, bis die Kapitalerträge die erforderliche Rendite nicht mehr bedienen könnten. Bei einer Wiederanlagerendite von einem Prozent wäre 2024 Schluss und bei angenommenen null Prozent würde es 2020 kritisch.
Noch immer sind die Kapitalanlagen der Unternehmen konservativ strukturiert. Es sei aber eine leichte Tendenz zu höherem Risiko zu erkennen, sagte Kalb. Obwohl die Eigenmittelquote abgenommen habe, seien die Lebensversicherer noch gut kapitalsiert. Der Puffer aus freien RfB und Deckungsrückstellungen schrumpfe langsam, was aber ein einer Niedrigzinsphase normal sei.
Zinsen sollten langsam steigen
Sollten die Zinsen weiter sinken oder sehr lange auf niedrigem Niveau bleiben könnte sich der Rating-Ausblick der LV ins Negative ändern. Ebenso bei einem Aufflammen der Eurokrise oder einem starken Konjunktureinbruch. "Das günstigste Szenario wäre für die Versicherer langsam steigende Zinsen", so Kalb. Dann könnten die Unternehmen sich neu positionieren und ihre Erträge langsam wieder aufbauen.
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Bildquelle: © Zmeel Photography / iStock.com
Die Ratingagentur betrachtet aktuell alle gerateten Lebensversicherer als stabil und erwartet innerhalb der kommenen zwölf bis 24 Monate auch keine wesentlichen Änderungen dieses Ratings. Kalb bestritt, dass die Garantien der LV-Kunden in Gefahr seien. Der durchschnittliche Anleihezins liege über den Bundesanleihen. Lebensversicherer hielten im übrigen nur einen geringen Teil von Bundesanleihen in ihrem Portfolio. Der größte Posten seien Pfandbriefe. Schwache Kapitalanlageerträge könnten durch diverse andere Komponenten ausgeglichen werden etwa durch die Zinszusatzreserve.
Run-Off-Szenario simuliert
Fitch hat simuliert, was passieren würde, wenn die Lebensversicherer kein Neugeschäft mehr zeichnen würden, nur festverzinsliche Anlagen im Portfolio hätten sowie eine Wiederanlagerendite von 1,5 Prozent erzielen müssten. Überraschendes Ergebnis: Es würde bis zum Jahr 2028 dauern, bis die Kapitalerträge die erforderliche Rendite nicht mehr bedienen könnten. Bei einer Wiederanlagerendite von einem Prozent wäre 2024 Schluss und bei angenommenen null Prozent würde es 2020 kritisch.
Noch immer sind die Kapitalanlagen der Unternehmen konservativ strukturiert. Es sei aber eine leichte Tendenz zu höherem Risiko zu erkennen, sagte Kalb. Obwohl die Eigenmittelquote abgenommen habe, seien die Lebensversicherer noch gut kapitalsiert. Der Puffer aus freien RfB und Deckungsrückstellungen schrumpfe langsam, was aber ein einer Niedrigzinsphase normal sei.
Zinsen sollten langsam steigen
Sollten die Zinsen weiter sinken oder sehr lange auf niedrigem Niveau bleiben könnte sich der Rating-Ausblick der LV ins Negative ändern. Ebenso bei einem Aufflammen der Eurokrise oder einem starken Konjunktureinbruch. "Das günstigste Szenario wäre für die Versicherer langsam steigende Zinsen", so Kalb. Dann könnten die Unternehmen sich neu positionieren und ihre Erträge langsam wieder aufbauen.
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Autor(en): Alexa Michopoulos