Gleich drei große Institutionen haben öffentlich betont, dass die Lebensversicherung sicher ist. Damit soll einer in den vergangenen Wochen durch Medienberichte angeheizten Panik unter den Verbrauchern Einhalt geboten werden.
Während eine solche Aussage vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zum Pflichtprogramm gehört, ist es bemerkenswert, dass die kritischen Verbraucherschützer vom Bund der Versicherten (BdV) diese Aussagen mittragen. „Ausnahmsweise stimmen wir daher in fast allen Punkten mit der Pressemitteilung des GDV (http://www.gdv.de/2012/11/die-deutsche-lebensversicherung-ist-sicher/) zu diesem Thema überein.“ Gleichzeitig warnt der BdV aber davor, dass scheinbar einzelne Unternehmen Umdeckungsaktionen planen, um Kunden aus Verträgen mit hohen Garantien in solche mit niedrigen umzusteuern.
Die Sicherheit der Garantieversprechen hat nun ebenfalls die Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) betont. Kein Versicherer stände am Abgrund, so Elke König gegenüber der "Welt am Sonntag". Anderslautende Horrorszenarien seien falsch. König: "Die Lebensversicherer werden ihre Leistungsversprechen kurz- bis mittelfristig erfüllen können.“
Zinszusatzreserve drückt auf Überschüsse
Ähnliche Aussagen hatte König schon Anfang Juni auf der Jahrespressekonferenz gemacht. So wird nach Einschätzung der obersten Aufseherin das vorsorgliche Sparen der Versicherer über die so genannte Zinszusatzreserve und die Streichung der vorzeitigen Beteiligung der Kunden an den Bewertungsreserven festverzinslicher Wertpapiere dazu beitragen „die Auswirkungen des niedrigen Zinsniveaus auf die Lebensversicherer zu dämpfen“. Immerhin werden die Lebensversicherer Ende 2012 wohl rund sieben Milliarden Euro in die Zinszusatzreserve eingestellt haben.
Damit ist die Situation der Versicherer nicht entspannt. Weil die Vorsorgemaßnahmen drücken auf die Überschussverzinsung. Allgemein erwarten Ratingagenturen wie Assekurata oder S&P, dass die Überschussverzinsung deutlich gesenkt werden muss. S&P schätzt, das im Schnitt noch 3,6 bis 3,7 Prozent Überschüsse auf die Sparanteile gezahlt werden können. 2012 lag die Überschussbeteiligung nach einer Marktstudie der Assekurata noch bei 3,91 Prozent. Die Alte Leipziger hat bereits angekündigt, dass sie für 2013 die laufenden Überschüsse von 3,85 Prozent um 0,5 Prozent auf 3,35 Prozent senken wird.
Neue Attraktivität der Rentenversicherung?
Der Verkauf von Lebensversicherungen – die heute in der Regel als Rentenversicherung mit Kapitalwahlrecht angeboten werden – dürfte durch die deutlich sinkenden Überschüsse stark belastet werden. Gleichzeitig könnten sich die klaren Aussagen zur Sicherheit von Lebensversicherungen durch Lobby, Aufsicht und Verbraucherschutz positiv auswirken. Immerhin schaffen es beispielsweise die von Assekurata bewerteten Lebensversicherungen, in der Neuanlage eine durchschnittliche Kapitalrendite von 3,30 Prozent zu erzielen. Damit können sie eine Garantieverzinsung von 1,75 Prozent locker stemmen.
Diese Garantie, die laut Assekurata einer Beitragsrendite von rund 0,92 Prozent entspricht, ist immerhin noch deutlich höher als die die aktuellen Konditionen staatlicher Papiere. So werden für siebenjährig laufende Bundesschatzbriefe laut der Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland 0,68 Prozent Zinsen geboten. Klassische Rentenpolicen könnten somit wieder einen Renaissance erleben. Sie haben jedenfalls den Fondspolicen, wie die Daten des GDV zeigen, längst den Rang abgelaufen.
Bild: © Gerd Altmann /
Während eine solche Aussage vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zum Pflichtprogramm gehört, ist es bemerkenswert, dass die kritischen Verbraucherschützer vom Bund der Versicherten (BdV) diese Aussagen mittragen. „Ausnahmsweise stimmen wir daher in fast allen Punkten mit der Pressemitteilung des GDV (http://www.gdv.de/2012/11/die-deutsche-lebensversicherung-ist-sicher/) zu diesem Thema überein.“ Gleichzeitig warnt der BdV aber davor, dass scheinbar einzelne Unternehmen Umdeckungsaktionen planen, um Kunden aus Verträgen mit hohen Garantien in solche mit niedrigen umzusteuern.
Die Sicherheit der Garantieversprechen hat nun ebenfalls die Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) betont. Kein Versicherer stände am Abgrund, so Elke König gegenüber der "Welt am Sonntag". Anderslautende Horrorszenarien seien falsch. König: "Die Lebensversicherer werden ihre Leistungsversprechen kurz- bis mittelfristig erfüllen können.“
Zinszusatzreserve drückt auf Überschüsse
Ähnliche Aussagen hatte König schon Anfang Juni auf der Jahrespressekonferenz gemacht. So wird nach Einschätzung der obersten Aufseherin das vorsorgliche Sparen der Versicherer über die so genannte Zinszusatzreserve und die Streichung der vorzeitigen Beteiligung der Kunden an den Bewertungsreserven festverzinslicher Wertpapiere dazu beitragen „die Auswirkungen des niedrigen Zinsniveaus auf die Lebensversicherer zu dämpfen“. Immerhin werden die Lebensversicherer Ende 2012 wohl rund sieben Milliarden Euro in die Zinszusatzreserve eingestellt haben.
Damit ist die Situation der Versicherer nicht entspannt. Weil die Vorsorgemaßnahmen drücken auf die Überschussverzinsung. Allgemein erwarten Ratingagenturen wie Assekurata oder S&P, dass die Überschussverzinsung deutlich gesenkt werden muss. S&P schätzt, das im Schnitt noch 3,6 bis 3,7 Prozent Überschüsse auf die Sparanteile gezahlt werden können. 2012 lag die Überschussbeteiligung nach einer Marktstudie der Assekurata noch bei 3,91 Prozent. Die Alte Leipziger hat bereits angekündigt, dass sie für 2013 die laufenden Überschüsse von 3,85 Prozent um 0,5 Prozent auf 3,35 Prozent senken wird.
Neue Attraktivität der Rentenversicherung?
Der Verkauf von Lebensversicherungen – die heute in der Regel als Rentenversicherung mit Kapitalwahlrecht angeboten werden – dürfte durch die deutlich sinkenden Überschüsse stark belastet werden. Gleichzeitig könnten sich die klaren Aussagen zur Sicherheit von Lebensversicherungen durch Lobby, Aufsicht und Verbraucherschutz positiv auswirken. Immerhin schaffen es beispielsweise die von Assekurata bewerteten Lebensversicherungen, in der Neuanlage eine durchschnittliche Kapitalrendite von 3,30 Prozent zu erzielen. Damit können sie eine Garantieverzinsung von 1,75 Prozent locker stemmen.
Diese Garantie, die laut Assekurata einer Beitragsrendite von rund 0,92 Prozent entspricht, ist immerhin noch deutlich höher als die die aktuellen Konditionen staatlicher Papiere. So werden für siebenjährig laufende Bundesschatzbriefe laut der Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland 0,68 Prozent Zinsen geboten. Klassische Rentenpolicen könnten somit wieder einen Renaissance erleben. Sie haben jedenfalls den Fondspolicen, wie die Daten des GDV zeigen, längst den Rang abgelaufen.
Bild: © Gerd Altmann /
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek