Keine gute Nachrichten für die Lebensversicherung hatte die Rating-Agentur Assekurata beim Pressegespräch am
27. Januar 2014 in Köln: Die Verzinsung von Lebens- und Rentenversicherungen wird 2014 weiter deutlich sinken. Im Vorgriff auf die geplante Absenkung des Höchstrechnungszinses zum 1. Januar 2015 warnte Assekurata-Geschäftsführer Dr. Reiner Will, dass dann die Attraktivität der konventionellen Lebensversicherung noch stärker zurückgehen werde.
Assekurata stellte zum zwölften Mal in Folge ihre Analyse zur Gewinnbeteiligung deutscher Lebensversicherer vor. 68 Unternehmen nahmen in diesem Jahr teil. Das entspricht einem Marktanteil von 88,65 % (Vorjahr: 94,14 %). Sieben Unternehmen machten nicht mit: Arag Leben, DBV Leben, Münchener Verein, Rheinland Leben, VPV Leben, WWK Leben und Zurich Leben.
Von den betrachteten 65 Lebensversicherern senken 52 für 2013 ihre laufende Verzinsung gegenüber dem Vorjahr, 13 halten sie konstant. Kein Unternehmen hebt sie an. Über alle Tarifarten und -generationen sinkt die laufende Verzinsung um 0,15 Prozentpunkte auf 3,53 Prozent im Schnitt.
Zinszusatzreserve steigt massiv
Flossen 2011 noch 1,5 Milliarden Euro in die Zinszusatzreserve, waren es 2012 schon fünf Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr mussten die Lebensversicherer nach den Berechnungen der Rating-Agentur sieben Milliarden Euro in die Zinszusatzreserve einschießen, in diesem Jahr rechnet Assekurata mit weiteren acht bis zehn Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die bisherig geleisteten 13,5 Milliarden Euro von 2011 bis 2013 entsprechen dem kompletten Eigenkapital (nicht Eigenmittel inklusive RfB, die höher liegen) der Lebensversicherer, dass auf circa 13 Milliarden Euro geschätzt wird.
Für die Überschussbeteiligung bedeutet dies, dass sie immer geringer werden wird. Dabei liegen laufende Verzinsung und Gesamtverzinsung bereits jetzt auf einem historisch niedrigen Stand. Die Zinszusatzreserve bevorteilt Altkunden, deren hochprozentige Garantien aus der Vergangenheit weiter erfüllt werden müssen. Die Frage wird sein, ob eine garantierte Beitragsrendite von unter einem Prozent für einen Mustervertrag über 25 Jahre Neukunden als Kaufargument künftig genügen wird. Jedenfalls wird die Rendite von Lebensversicherungsverträgen als isoliertes Argument immer schwerer kommunizierbar. Die Studie 2014 einschließlich vieler Einzelauswertungen kann auf der Internetseite
bestellt werden.
Bildquelle: © Gerd Altmann /
27. Januar 2014 in Köln: Die Verzinsung von Lebens- und Rentenversicherungen wird 2014 weiter deutlich sinken. Im Vorgriff auf die geplante Absenkung des Höchstrechnungszinses zum 1. Januar 2015 warnte Assekurata-Geschäftsführer Dr. Reiner Will, dass dann die Attraktivität der konventionellen Lebensversicherung noch stärker zurückgehen werde.
Assekurata stellte zum zwölften Mal in Folge ihre Analyse zur Gewinnbeteiligung deutscher Lebensversicherer vor. 68 Unternehmen nahmen in diesem Jahr teil. Das entspricht einem Marktanteil von 88,65 % (Vorjahr: 94,14 %). Sieben Unternehmen machten nicht mit: Arag Leben, DBV Leben, Münchener Verein, Rheinland Leben, VPV Leben, WWK Leben und Zurich Leben.
Von den betrachteten 65 Lebensversicherern senken 52 für 2013 ihre laufende Verzinsung gegenüber dem Vorjahr, 13 halten sie konstant. Kein Unternehmen hebt sie an. Über alle Tarifarten und -generationen sinkt die laufende Verzinsung um 0,15 Prozentpunkte auf 3,53 Prozent im Schnitt.
Zinszusatzreserve steigt massiv
Flossen 2011 noch 1,5 Milliarden Euro in die Zinszusatzreserve, waren es 2012 schon fünf Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr mussten die Lebensversicherer nach den Berechnungen der Rating-Agentur sieben Milliarden Euro in die Zinszusatzreserve einschießen, in diesem Jahr rechnet Assekurata mit weiteren acht bis zehn Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die bisherig geleisteten 13,5 Milliarden Euro von 2011 bis 2013 entsprechen dem kompletten Eigenkapital (nicht Eigenmittel inklusive RfB, die höher liegen) der Lebensversicherer, dass auf circa 13 Milliarden Euro geschätzt wird.
Für die Überschussbeteiligung bedeutet dies, dass sie immer geringer werden wird. Dabei liegen laufende Verzinsung und Gesamtverzinsung bereits jetzt auf einem historisch niedrigen Stand. Die Zinszusatzreserve bevorteilt Altkunden, deren hochprozentige Garantien aus der Vergangenheit weiter erfüllt werden müssen. Die Frage wird sein, ob eine garantierte Beitragsrendite von unter einem Prozent für einen Mustervertrag über 25 Jahre Neukunden als Kaufargument künftig genügen wird. Jedenfalls wird die Rendite von Lebensversicherungsverträgen als isoliertes Argument immer schwerer kommunizierbar. Die Studie 2014 einschließlich vieler Einzelauswertungen kann auf der Internetseite
bestellt werden.
Bildquelle: © Gerd Altmann /
Autor(en): Bernhard Rudolf
