Dass die Lebensversicherung weit besser ist als ihr Ruf, ist das Hauptergebnis einer Diskussion mit Fachleuten am 12. Oktober beim 6. Tag der Versicherungswirtschaft in Ulm. Es diskutierten (im Foto von links) Dr. Alexander Kling, Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften (ifa), Martin Gräfer, Vertriebsvorstand der BBV, Bernhard Rudolf (Versicherungsmagazin) und Thomas Lueg vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Eingeladen hatten der Bezirksverband Ulm des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), die IHK Ulm, das hiesige Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BVK) und der örtliche Bundesverband der Assekuranzführungskräfte e. V. (VGA). Derzeit bestehe ein eigenartiges Missverhältnis zwischen den Leistungen der deutschen Lebensversicherer und dem Bild in der Öffentlichkeit, erklärte Versicherungsmagazin-Chefredakteur Bernhard Rudolf. Die Lebensversicherung sei, so machte BBV-Vertriebsvorstand Martin Gräfer deutlich, das erfolgreichste Altersvorsorgemodell seit dem zweiten Weltkrieg. Kein einziger Kunde habe durch eine konventionelle Lebensversicherung je Kapital verloren.
Branche teilweise selbst schuld
Die Ursachen für das schlechte öffentliche Bild der Lebensversicherung sieht Rudolf darin, dass die Publikumsmedien sich in erster Linie als Sachwalter der Verbraucherinteressen verstehen und von daher oftmals die Argumente der Verbraucherschützer zu eigen machten. Aber auch die Branche habe zum Teil an der Situation selbst schuld. So hätten Versicherer in der Vergangenheit oft erst nach höchstrichterlichen Urteilen in Bezug auf mangelnde Transparenz ihrer Versicherungsbedingungen reagiert. Dazu sei zum Beispiel auch heute die Darstellung des Kostenausweises im Produktinformationsblatt nicht einheitlich und werde sehr oft im Fließtext versteckt. Ein weiteres Problem sehe er in der laufenden Berichterstattung über angeblich zu hohe Provisionen und aggressive Vertriebspraktiken im Markt. Auch der Fall Ergo habe zur Negativpresse beigetragen.
Thomas Lueg vom GDV sagte, dass die Kunden der Lebensversicherung erhebliche Geldmittel anvertrauten, im letzten Jahr 87,2 Milliarden Euro. Und die Kunden würden auch in der Krise besonnen bleiben, so sei die Stornoquote 2010 mit 3,6 Prozent die niedrigste seit 15 Jahren. Im Vergleich zu Fondssparplänen bräuchten sich die Lebensversicherer bei der Rendite nicht zu verstecken. Die Lebensversicherer geben den Kunden vor allem zwei Garantien: die Rente lebenslang zu zahlen und dem Kunden einen bestimmten Kapitalbetrag zuzusagen.
Neue Garantiemodelle gefragt
Dass die Menschen verstehen müssten, dass Langlebigkeit ein "Risiko" ist, verdeutlichte Dr. Alexander Kling vom ifa. Diese Absicherung sei nur mit einer Rentenpolice möglich. Kling zeigte auch, wie sich die Lebensversicherungsprodukte angesichts der aktuellen Herausforderungen etwa von Solvency II verändern könnten. Das ifa verstehe sich als Produktentwickler und habe zum Beispiel auch den "Drei-Topf-Hybrid" oder "Variable Annuities" entwickelt. Vorstellbar sei, dass man sich auf Garantien beschränke, die der Kunde tatsächlich brauche. So seien beispielsweise Garantien auf Zeiträume werthaltiger als auf Zeitpunkte.
Quelle Bild: IHK Ulm
Eingeladen hatten der Bezirksverband Ulm des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), die IHK Ulm, das hiesige Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BVK) und der örtliche Bundesverband der Assekuranzführungskräfte e. V. (VGA). Derzeit bestehe ein eigenartiges Missverhältnis zwischen den Leistungen der deutschen Lebensversicherer und dem Bild in der Öffentlichkeit, erklärte Versicherungsmagazin-Chefredakteur Bernhard Rudolf. Die Lebensversicherung sei, so machte BBV-Vertriebsvorstand Martin Gräfer deutlich, das erfolgreichste Altersvorsorgemodell seit dem zweiten Weltkrieg. Kein einziger Kunde habe durch eine konventionelle Lebensversicherung je Kapital verloren.
Branche teilweise selbst schuld
Die Ursachen für das schlechte öffentliche Bild der Lebensversicherung sieht Rudolf darin, dass die Publikumsmedien sich in erster Linie als Sachwalter der Verbraucherinteressen verstehen und von daher oftmals die Argumente der Verbraucherschützer zu eigen machten. Aber auch die Branche habe zum Teil an der Situation selbst schuld. So hätten Versicherer in der Vergangenheit oft erst nach höchstrichterlichen Urteilen in Bezug auf mangelnde Transparenz ihrer Versicherungsbedingungen reagiert. Dazu sei zum Beispiel auch heute die Darstellung des Kostenausweises im Produktinformationsblatt nicht einheitlich und werde sehr oft im Fließtext versteckt. Ein weiteres Problem sehe er in der laufenden Berichterstattung über angeblich zu hohe Provisionen und aggressive Vertriebspraktiken im Markt. Auch der Fall Ergo habe zur Negativpresse beigetragen.
Thomas Lueg vom GDV sagte, dass die Kunden der Lebensversicherung erhebliche Geldmittel anvertrauten, im letzten Jahr 87,2 Milliarden Euro. Und die Kunden würden auch in der Krise besonnen bleiben, so sei die Stornoquote 2010 mit 3,6 Prozent die niedrigste seit 15 Jahren. Im Vergleich zu Fondssparplänen bräuchten sich die Lebensversicherer bei der Rendite nicht zu verstecken. Die Lebensversicherer geben den Kunden vor allem zwei Garantien: die Rente lebenslang zu zahlen und dem Kunden einen bestimmten Kapitalbetrag zuzusagen.
Neue Garantiemodelle gefragt
Dass die Menschen verstehen müssten, dass Langlebigkeit ein "Risiko" ist, verdeutlichte Dr. Alexander Kling vom ifa. Diese Absicherung sei nur mit einer Rentenpolice möglich. Kling zeigte auch, wie sich die Lebensversicherungsprodukte angesichts der aktuellen Herausforderungen etwa von Solvency II verändern könnten. Das ifa verstehe sich als Produktentwickler und habe zum Beispiel auch den "Drei-Topf-Hybrid" oder "Variable Annuities" entwickelt. Vorstellbar sei, dass man sich auf Garantien beschränke, die der Kunde tatsächlich brauche. So seien beispielsweise Garantien auf Zeiträume werthaltiger als auf Zeitpunkte.
Quelle Bild: IHK Ulm
Autor(en): versicherungsmagazin.de