Die Lebensversicherer werden ihren Kunden künftig weniger Kapital Geld gutschreiben und ausschütten. "Ein anhaltend niedriges Zinsniveau wird zwingend auf die Gesamtverzinsung drücken", sagte Rolf-Peter Hoenen, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf der Jahrestagung der Branche in Berlin. Ab Anfang 2012 entfällt zudem die 50-prozentige Beteiligung der Kunden an den so genannten Bewertungsreserven weg. Das hatte die Bundesregierung vor kurzem beschlossen. Damit sei ein 2008 eingeführter Denkfehler von der Politik zurückgenommen worden. Es könnte nämlich nicht richtig sein, dass Lebensversicherer langlaufende Papiere verkaufen müssten, nur um ihre Kunden vorschnell an Reserven zu beteiligen. Kunden deren Verträge kurz vor der Auszahlung stehen, sollen aber beraten werden, ob eine Kündigung bis Ende des Jahres oder ein Durchhalten sinnvoller sei.
Hoenen machte deutlich, dass Sorgen um garantierte Leistungen "kurz- und mittelfristig" unbegründet seien. Noch immer könnten die Versicherer mit neuen Anlagen einen höheren Zins erzielen, als die 3,2 Prozent, die die Branche ihren Kunden im Schnitt garantiert hat. Aktuell liege die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen bei etwa vier Prozent. Grund sind lang laufende festverzinsliche Papiere. Die Restlaufzeit der Anlagen liege bereits über zehn Jahre. "Lediglich ein Zehntel unserer Gelder müssen jährlich neu angelegt werden", betonte Norbert Heinen, der beim GDV für Lebensversicherungen zuständig ist. Auch kleine Lebensversicherer könnten in den kommenden Jahren ihre Garantien erfüllen, wie das Bundesamt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) festgestellt habe.
Riester-Rente schlechtgeredet?
Gleichzeitig hat die Branche aber mit Vertrauensproblemen zu kämpfen. Das zeigt sich vor allem an einem massiven Einbruch der Verkaufszahlen von Riester-Renten, der um 34 Prozent auf rund 620.000 Verträge zurückgehen wird. Fast unverkäuflich sind auch Fondspolicen, bei denen der Kunde das Risiko trägt oder teuer Garantien einkaufen muss. Insgesamt ist das Neugeschäft in der Lebensversicherung um 5,1 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro gesunken. Die staatlich geförderte Riester-Rente ist laut Hoenen "systematisch" mit "haarsträubenden" Behauptungen diskreditiert worden.
Jeder könne leicht nachrechnen, dass es keine Vorsorgeform gäbe, die sich vor allem für Geringverdiener und Familien besser für eine lebenslange Vorsorge geeignet sei. Daher forderte Honenen die Politik auf, die Rente attraktiver zu gestalten und die staatliche Förderung zu erhöhen. Immerhin seien die Einkommen seit Einführung der Riester-Rente um 20 Prozent gestiegen. Bisher ist die steuerliche Förderung auf 2.100 Euro begrenzt.
Vertriebskodex soll verschärft werden
Beim Vertrieb von Versicherungsprodukten gibt es laut Hoenen weiterhin Probleme. Daher hat die Branche ihren Vertriebskodex jetzt verschärft. Die Unternehmen wollen sich freiwillig alle zwei Jahre der Kontrolle eines externen Wirtschaftprüfer stellen. Zudem sollen Belohnungsreisen für Verkäufer streng geregelt werden. Damit reagiert die Branche vor allem auf eine Sex-Reise nach Budapest, die ein Tochterunternehmen der Düsseldorfer Ergo-Versicherung organisiert hatte.
Hoenen machte deutlich, dass Sorgen um garantierte Leistungen "kurz- und mittelfristig" unbegründet seien. Noch immer könnten die Versicherer mit neuen Anlagen einen höheren Zins erzielen, als die 3,2 Prozent, die die Branche ihren Kunden im Schnitt garantiert hat. Aktuell liege die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen bei etwa vier Prozent. Grund sind lang laufende festverzinsliche Papiere. Die Restlaufzeit der Anlagen liege bereits über zehn Jahre. "Lediglich ein Zehntel unserer Gelder müssen jährlich neu angelegt werden", betonte Norbert Heinen, der beim GDV für Lebensversicherungen zuständig ist. Auch kleine Lebensversicherer könnten in den kommenden Jahren ihre Garantien erfüllen, wie das Bundesamt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) festgestellt habe.
Riester-Rente schlechtgeredet?
Gleichzeitig hat die Branche aber mit Vertrauensproblemen zu kämpfen. Das zeigt sich vor allem an einem massiven Einbruch der Verkaufszahlen von Riester-Renten, der um 34 Prozent auf rund 620.000 Verträge zurückgehen wird. Fast unverkäuflich sind auch Fondspolicen, bei denen der Kunde das Risiko trägt oder teuer Garantien einkaufen muss. Insgesamt ist das Neugeschäft in der Lebensversicherung um 5,1 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro gesunken. Die staatlich geförderte Riester-Rente ist laut Hoenen "systematisch" mit "haarsträubenden" Behauptungen diskreditiert worden.
Jeder könne leicht nachrechnen, dass es keine Vorsorgeform gäbe, die sich vor allem für Geringverdiener und Familien besser für eine lebenslange Vorsorge geeignet sei. Daher forderte Honenen die Politik auf, die Rente attraktiver zu gestalten und die staatliche Förderung zu erhöhen. Immerhin seien die Einkommen seit Einführung der Riester-Rente um 20 Prozent gestiegen. Bisher ist die steuerliche Förderung auf 2.100 Euro begrenzt.
Vertriebskodex soll verschärft werden
Beim Vertrieb von Versicherungsprodukten gibt es laut Hoenen weiterhin Probleme. Daher hat die Branche ihren Vertriebskodex jetzt verschärft. Die Unternehmen wollen sich freiwillig alle zwei Jahre der Kontrolle eines externen Wirtschaftprüfer stellen. Zudem sollen Belohnungsreisen für Verkäufer streng geregelt werden. Damit reagiert die Branche vor allem auf eine Sex-Reise nach Budapest, die ein Tochterunternehmen der Düsseldorfer Ergo-Versicherung organisiert hatte.
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek