Zahlreiche Versicherungsunternehmen bieten ihren Kundinnen und Kunden 2023 eine höhere Gesamtverzinsung.
So erhalten beispielsweise die Kundinnen und Kunden der Condor Lebensversicherung im kommenden Jahr eine höhere Gesamtverzinsung. So gibt es für fondsgebundene Produkte mit Garantien in der Congenial garant-Familie eine Gesamtverzinsung im Neugeschäft 2023 von 2,05 Prozent für das Garantiekapital. 2022 lag die Gesamtverzinsung bei 1,70 Prozent.
Die laufende Verzinsung beträgt dabei 1,60 Prozent. 2022 betrug diese 1,45 Prozent. Bei der Sofort-Rente liegt die Gesamtverzinsung 2023 im Neugeschäft bei 2,15 Prozent (2022: 2,00 Prozent). In der betrieblichen Altersversorgung gibt es für den klassischen Tarif im Neugeschäft 2023 eine Gesamtverzinsung von 2,20 Prozent (2022: 1,80 Prozent). Der vertriebliche Fokus des Maklerversicherers aus der R+V Gruppe liegt auf fondsgebundenen Rentenversicherungen (FRV). Dabei stehen den Kundinnen und Kunden zahlreiche Anlagestrategien sowie rund 100 Einzelfonds zur Auswahl.
Ergo Vorsorge, der Lebensversicherer der Ergo Group, hält die laufende Gesamtverzinsung für das Jahr 2023 stabil. Auch bei den beiden für die traditionellen klassischen Lebensversicherungsprodukte zuständigen Gesellschaften Ergo Leben und Victoria Leben gibt es keine Veränderungen bei der Gesamtverzinsung im Vergleich zum Vorjahr.
Die Gesamtverzinsungen im Detail:
Ergo Vorsorge Leben: Die Ergo Vorsorge Lebensversicherung setzt die laufende Verzinsung im Jahr 2023 unverändert bei 2,2 Prozent fest. Hinzu kommen 0,2 Prozent aus Schlussüberschussbeteiligung und Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven. Damit beträgt die Gesamtverzinsung 2,4 Prozent.
Ergo Leben: Die Ergo Lebensversicherung setzt die laufende Verzinsung im Jahr 2023 bei 1,85 Prozent fest. Dazu kommen 0,25 Prozent aus Schlussüberschussbeteiligung und Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven. Damit liegt die Gesamtverzinsung bei 2,1 Prozent.
Victoria Leben: Die laufende Verzinsung beträgt für die Victoria Leben im Jahr 2023 1,85 Prozent. Die Kunden erhalten dazu 0,25 Prozent aus Schlussüberschussbeteiligung und Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven. Die Gesamtverzinsung beläuft sich somit auf 2,1 Prozent.
Die Lebensversicherung von 1871 München (LV 1871) hält die Überschussbeteiligung für Neugeschäft mit laufendem Beitrag stabil und verbessert die Konditionen für Einmalbeiträge.
Die Gesamtverzinsung für Verträge mit laufendem Beitrag beträgt inklusive Bewertungsreserven bis zu 3,35 Prozent. Die laufende Verzinsung liegt im kommenden Jahr unverändert bei 2,40 Prozent (0,25 Prozent Rechnungszins plus 2,15 Prozent Zinsdividende für Neuverträge ab 1. Januar 2023). Die hinzukommenden Leistungen aus Schlussüberschussanteilen und Bewertungsreserven liegen bei bis zu 0,95 Prozent für Verträge gegen laufende Beitragszahlung beziehungsweise 0,65 Prozent für Verträge gegen Einmalbeitrag.
Die Überschussbeteiligung für Einmalbeiträge im Neugeschäft wird angehoben, davon profitieren auch die Einmalbeiträge der vergangenen Jahre im Bestand.
Angesichts des derzeit kräftig gestiegenen Zinsniveaus erhalten Kundinnen und Kunden der R+V Lebensversicherung im kommenden Jahr eine deutlich höhere Gesamtverzinsung.
Die R+V Lebensversicherung bietet 2023 im Neugeschäft für ihre wichtigsten Produkte mit Garantiebestandteilen, die R+V-AnlageKombi Safe+Smart und die R+V-AnsparKombi Safe+Smart, eine Gesamtverzinsung von 2,75 Prozent für das sichere Kapital. Beim Neugeschäft 2022 lag die Verzinsung bei zwei Prozent.
Safe+Smart ist eine Rentenversicherung, die dem Kunden durch eine flexiblere Kapitalanlage Chancen auf eine höhere Rendite bietet. Bei Safe+Smart fließt mindestens die Hälfte jedes Beitrags in das sichere Kapital, mit dem übrigen Chancen-Kapital investiert der Kunde in die Aktienindizes DAX, Euro Stoxx 50 und MSCI World. Der Kunde kann jederzeit Geld zusätzlich einzahlen oder dem Vertrag entnehmen. Safe+Smart gibt es als Ansparkombi für einen laufenden Beitrag von mindestens 25 Euro im Monat oder als Anlagekombi für einen Einmalbeitrag von mindestens 5.000 Euro.
Bei der Signal Iduna Gruppe Lebensversicherung wird im Jahr 2023 die laufende Verzinsung von 1,65 Prozent auf 2,50 Prozent (Rechnungszins zuzüglich Zinsüberschuss) angehoben. Der Schlussüberschuss und die Mindestbeteiligung an den Bewertungsreserven werden zudem von 0,25 Prozent auf 0,5 Prozent verdoppelt. Somit beträgt die Gesamtverzinsung drei Prozent, im Vorjahr lag sie noch bei 1,9 Prozent.
Vor einem Jahr hat die Signal Iduna Gruppe ihren nachhaltig ausgerichteten Versicherer, die Signal Iduna Lebensversicherung, gegründet und am 1. Januar 2022 in den Markt eingeführt. Der Versicherer ist laut eigener Aussage in allen Bereichen nachhaltig ausgerichtet und im Geschäftsbetrieb klimaneutral.
Die Volkswohl Bund Lebensversicherung erhöht die Überschussbeteiligung für ihre Rentenversicherung "Klassik modern" auf 3,20 Prozent, bisher lag sie bei 2,85 Prozent. Sie setzt sich zusammen aus einer laufenden Verzinsung von 3,05 Prozent auf den Sparanteil und einer Mindestbeteiligung an den Bewertungsreserven von 0,15 Prozent.
Für die traditionellen klassischen Rentenversicherungen im Bestand hat der Volkswohl Bund eine laufende Verzinsung von 2,60 Prozent festgelegt, bisher waren dies 2,25 Prozent. Das ergibt mit Schlussgewinnen und der Mindestbeteiligung an den Bewertungsreserven auch hier eine Gesamtverzinsung von rund 3,2 Prozent.
Die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) hatte jüngst empfohlen, den Höchstrechnungszins in der Lebensversicherung 2024 unverändert bei 0,25 Prozent zu belassen. Auf diesem historisch niedrigen Niveau liegt er bereits seit dem 1. Januar 2022.
Die Begründung der DAV zu dieser Empfehlung: Das Jahr 2022 sei von gestiegener Inflation und dem Bemühen der Zentralbanken geprägt, dieser mit Hilfe von deutlichen Zinssteigerungen zu begegnen. Dennoch habe sich der Vorstand der DAV nach intensiver Beratung und auf Vorschlag der damit im Vorfeld beauftragten Arbeitsgruppe für eine Beibehaltung des Höchstrechnungszinses bei 0,25 Prozent im Jahr 2024 ausgesprochen und diese Empfehlung dem Bundesministerium für Finanzen sowie der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht weitergeleitet.
Quellen: Condor, DAV, Ergo, LV 1871, R+V, Signal Iduna, Volkswohl Bund
Autor(en): versicherungsmagazin.de