Krise gefährdet den Lebensstandard

Die Finanzkrise wirkt sich mittlerweile auch auf den Alltag, den Konsum und das Anlageverhalten der Familien aus. Mehr als 20 Prozent der deutschen Eltern fürchten, dass der Lebensstandard ihrer Familie über kurz oder lang sinken wird. Die Krise bewirkt auch, dass Lebensrisiken wie Berufsunfähigkeit in den Hintergrund treten. Dies sind Ergebnisse des „Kundenkompass Familie“, den der Versicherer Delta Lloyd gemeinsam mit dem F.A.Z. Institut erstellt hat. Im Rahmen der repräsentativen Studie wurden im Januar dieses Jahres 1.000 Elternteile in Deutschland, die mit mindestens einem minderjährigen Kind in einem Haushalt zusammenleben, befragt.

Lebensrisiken werden unterschätzt
Den 21,1 Prozent um ihren Lebensstandard besorgten Eltern stehen 14, 8 Prozent Befragte gegenüber, die sich Sorgen über den möglichen Tod eines Elternteils machen. Nur 10,6 Prozent machen sich Sorgen über eine Berufsunfähigkeit. Dass Lebensrisiken durch die stark in den Hintergrund gerückt sind, ist aus Sicht von Delta Lloyd Vorstandsvorsitzenden Cristof W. Göldi ein „alarmierendes Signal“. Denn schließlich scheidet jeder fünfte Arbeitnehmer aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Berufsleben aus. Dabei ist den Menschen durchaus bewusst, dass sie nur gegen das Risiko der Berufsunfähigkeit nur unzureichend geschützt sind. Nur gut ein Viertel hält sich für den Ernstfall für gut abgesichert. Göldi bemängelte die falsche Prioritätensetzung vieler Eltern. Weit vor der BU-Versicherung, die 50,8 Prozent der Befragten abgeschlossen haben, rangieren Rechtsschutz- (56,7 Prozent) und Hausratversicherungen (71,5 Prozent). Nur rund ein Drittel (33,1) Prozent hat für den Pflegefall vorgesorgt.


Konsumverzicht zugunsten des Nachwuchses
Fast alle Familien (93 Prozent), auch die Geringverdiener, betreiben finanzielle Vorsorge mit mindestens einem Produkt. Dabei liegen konservative, sicherheitsorientierte Produkte wie Riester- oder Kapitallebensversicherungen in der Gunst der Eltern vorne. Die meisten Eltern wollen in den kommenden Jahren auf große Investitionen für sich selbst weitgehend verzichten. Eine Ausnahme stellen Investitionen für den eigenen Nachwuchs dar: 43 Prozent der Eltern planen innerhalb der nächsten zehn Jahre größere Ausgaben für ihre Kinder. Dabei sind den Eltern vor allem Investitionen in den Führerschein und in die Bildung wichtig.

Informationen zur Studie
Für den „Kundenkompass Familie“ wurden im Januar 2009 insgesamt 1.000 Elternteile, die mit mindestens einem minderjährigen Kind in einem Haushalt zusammenleben, zu ihrem Ausgabenverhalten, ihren Investitionsplänen und ihrer Risikoabsicherung befragt. Die interviewten Personen repräsentieren einen Querschnitt der entsprechenden Bevölkerungsgruppe in Deutschland. Die Befragung wurde in computergestützten Telefoninterviews anhand eines strukturierten Fragebogens nach der Methode des Computer Aided Telephone Interviewing (CATI) durchgeführt.

Autor(en): Alexa Michopoulos

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