Die meisten Menschen sind mit den Leistungen des Gesundheitssystems zufrieden. Dies geht aus dem "MLP Gesundheitsreport 2010" hervor. 70 Prozent äußerten sich positiv. Nur 27 Prozent negativ. Die Bundesbürger sehen derzeit auch weniger Qualitätsverlust im medizinischen Sektor. Während im Vorjahr noch 56 Prozent meinten, die Gesundheitsversorgung werde schlechter, waren es in diesem Jahr nur noch 44 Prozent. Immerhin: Nur sieben Prozent sehen eine Verbesserung.
Die Mehrzahl der Befragten glaubt, dass die Leistungen ungefähr gleich geblieben sind. Allerdings sind 77 Prozent der Meinung, dass es der Politik längerfristig nicht gelingen wird eine gute Gesundheitsvorsorge für alle herzustellen. Unter den Ärzten ist diese Skepsis sogar noch leicht auf 81 Prozent gestiegen. Mittlerweile glauben über ein Viertel aller Befragten, dass der Kostendruck negativen Einfluss auf medizinische Leistungen hat. Bisher vertraten diese Meinung weniger als ein Fünftel. Kassenpatienten machen sich deutlich mehr Sorgen als Privatpatienten, dass sie im Krankheitsfall eine notwendige Behandlung nicht erhalten. 46 Prozent der Kassenpatienten, aber nur zehn Prozent der Privatversicherten haben diese Angst.
Gesetzlich Versicherte sind pessimistischer
Viele gesetzlich Krankenversicherte (38 Prozent) glauben, dass ihnen aus Kostengründen schon einmal eine Behandlung vorenthalten wurde. Bei den Privatversicherten haben dieses Gefühl nur neun Prozent. Scheinbar liegen die Kassenpatienten mit ihrer Befürchtung nicht so falsch. Grund: 55 Prozent der Ärzte geben zu, dass sie schon einmal aus Kostengründen auf eine Behandlung verzichtet haben. Zwölf Prozent aus dieser Gruppe sagen sogar, dass das häufig vorkomme. Besonders betroffen vom Kostendruck sind anscheinend niedergelassene Ärzte. Hier gaben sogar 62 Prozent zu, dass sie schon einmal eine Behandlung wegen Budgetproblemen nicht geleistet haben. 17 Prozent dieser Mediziner machen das sogar häufiger.
Gefühlte Belastung ist zu hoch
Insgesamt fühlt sich die Bevölkerung durch das Gesundheitssystem stark belastet und lehnt zusätzliche finanzielle Belastungen und Leistungseinschränkungen ab. So finden 87 Prozent der Befragen höhere Krankenkassenbeiträge nicht mehr akzeptabel, 85 Prozent lehnen die Einschränkung der freien Arztwahl ab und 81 Prozent wollen keine höheren Zuzahlungen für Medikamente leisten. Mit 78 Prozent ist eine deutliche Bevölkerungsmehrheit auch dagegen, dass nach Schwere der Krankheit entschieden wird, welche Patienten vorrangig behandelt werden.
Die Befragung wurde im Auftrag des Finanzdienstleisters MLP aus Heidelberg durch das Allensbach-Institut erstellt. Befragt wurden 1.832 Personen ab 16 Jahren und 524 Ärzte. Die Umfrage erfolgte im September 2010.
Bild: © einzmedia/
Die Mehrzahl der Befragten glaubt, dass die Leistungen ungefähr gleich geblieben sind. Allerdings sind 77 Prozent der Meinung, dass es der Politik längerfristig nicht gelingen wird eine gute Gesundheitsvorsorge für alle herzustellen. Unter den Ärzten ist diese Skepsis sogar noch leicht auf 81 Prozent gestiegen. Mittlerweile glauben über ein Viertel aller Befragten, dass der Kostendruck negativen Einfluss auf medizinische Leistungen hat. Bisher vertraten diese Meinung weniger als ein Fünftel. Kassenpatienten machen sich deutlich mehr Sorgen als Privatpatienten, dass sie im Krankheitsfall eine notwendige Behandlung nicht erhalten. 46 Prozent der Kassenpatienten, aber nur zehn Prozent der Privatversicherten haben diese Angst.
Gesetzlich Versicherte sind pessimistischer
Viele gesetzlich Krankenversicherte (38 Prozent) glauben, dass ihnen aus Kostengründen schon einmal eine Behandlung vorenthalten wurde. Bei den Privatversicherten haben dieses Gefühl nur neun Prozent. Scheinbar liegen die Kassenpatienten mit ihrer Befürchtung nicht so falsch. Grund: 55 Prozent der Ärzte geben zu, dass sie schon einmal aus Kostengründen auf eine Behandlung verzichtet haben. Zwölf Prozent aus dieser Gruppe sagen sogar, dass das häufig vorkomme. Besonders betroffen vom Kostendruck sind anscheinend niedergelassene Ärzte. Hier gaben sogar 62 Prozent zu, dass sie schon einmal eine Behandlung wegen Budgetproblemen nicht geleistet haben. 17 Prozent dieser Mediziner machen das sogar häufiger.
Gefühlte Belastung ist zu hoch
Insgesamt fühlt sich die Bevölkerung durch das Gesundheitssystem stark belastet und lehnt zusätzliche finanzielle Belastungen und Leistungseinschränkungen ab. So finden 87 Prozent der Befragen höhere Krankenkassenbeiträge nicht mehr akzeptabel, 85 Prozent lehnen die Einschränkung der freien Arztwahl ab und 81 Prozent wollen keine höheren Zuzahlungen für Medikamente leisten. Mit 78 Prozent ist eine deutliche Bevölkerungsmehrheit auch dagegen, dass nach Schwere der Krankheit entschieden wird, welche Patienten vorrangig behandelt werden.
Die Befragung wurde im Auftrag des Finanzdienstleisters MLP aus Heidelberg durch das Allensbach-Institut erstellt. Befragt wurden 1.832 Personen ab 16 Jahren und 524 Ärzte. Die Umfrage erfolgte im September 2010.
Bild: © einzmedia/
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek