Mehr Qualität in der Honorarberatung sowie die Entwicklung von Leitlinien bildeten Themenschwerpunkte des Honorarberater Kongress der Frankfurter Business Media GmbH, der kürzlich in Hanau stattfand. Im Keynote-Vortrag von Gerd Billen, Staatssekretär für Verbraucherschutz im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, wurde deutlich, dass die Honorarberatung weiter politisch gestärkt wird, eine erfolgreiche Durchdringung beim Verbraucher jedoch aus dem Kreis der Branche heraus geschehen muss.
Der "11. Honorarberater Kongress" - laut Veranstalter Leitveranstaltung für unabhängige Finanzberatung in Deutschland - richtete sich auch in diesem Jahr insbesondere an unabhängige Vermittler, Vermögensverwalter, Finanz- und Versicherungsberater, Banker, CFPs und all jene Vermittler, die Interesse an der Vergütungsform Honorarberatung zeigen. Passend zur Zielgruppe, gab Billen einen Eindruck, ob die Honorarberatung auf dem Weg zur echten Alternative gegenüber der provisionsbasierten Variante ist.
Der Switch in den Köpfen fehlt noch
Hierbei machte er deutlich, dass sie in jüngster Vergangenheit zwar einerseits über politische Entscheidungen vernünftig auf den Weg gebracht worden sei, andererseits jedoch sowohl bei Beratern und Kunden mehr Nachfrage erfahren sollte. Die Finanzkrise habe zwar zum Vertrauensverlust geführt, dennoch sei ein generelles Umdenken innerhalb der Verbraucherlandschaft kaum feststellbar. So betonte Billen, dass das Interesse der Verbraucher an unabhängiger Finanzberatung noch in den Kinderschuhen stecke.
"Der Switch in den Köpfen der Verbraucher fehlt", so der Staatssekretär. Kunden müssten verstärkt vom Mehrwert der unabhängigen Beratung überzeugt werden. Diese Herausforderung müsse angepackt werden und sei zunächst wichtiger als der weitere politische Ausbau des Modells.
Leitlinien verabschiedet
Billen nahm Honorarberater und Dienstleister von Honorarberatungslösungen mit ins Boot. Sie seien nun gefordert, den Mehrwert der unabhängigen Beratung für den Kunden in der Praxis stärker zu pointieren. Die Branche müsse hierbei auf innere Kräfte setzen, wenn es sich beispielsweise um das Herausstellen einer besseren Beratungsqualität handele.
So begrüßte er in diesem Zusammenhang die auf dem Kongress vorgelegte Leitlinien für mehr Qualität in der Finanzberatung (). Es sei jedoch auch wichtig, dass sich die Branchenteilnehmer einig seien. "Ein Zusammenführen von Vorstellungen und Ideen ist Voraussetzung, um sich mit möglichst einer Stimme im politischen Bereich Gehör zu verschaffen. Je zersplitterter die Situation ist, desto geringer ist der politische Einfluss", so Billen .
Branche ist uneinig
Aufgrund der unterschiedlichen Sichtweisen innerhalb der Honoraranbieter - etwa der Vorstellung was eine lupenreinen Honorarberatung ist - scheint die Branche jedoch weiterhin uneinig zu sein. Der Blick auf die Unterzeichner der Leitlinie zeigt, dass renommierte Branchengrößen nicht an der Ausarbeitung des Grundsatzprogrammes beteiligt waren.
Dennoch wird die Honorarberatung weiterhin als "wirkliche Alternative" zur provisionsorientierten Variante durch politische Entscheider gefördert. "Geschäft, das auf Provisionen basiert, ist im Prinzip eine Verkaufstätigkeit und keine Beratungstätigkeit", so Billen. Deshalb müsse die Honorarberatung beziehungsweise unabhängige Beratung gestärkt werden.
Realistische Lösungen sind gefragt
Gleichwohl hätten sich in der Praxis inzwischen eine Vielzahl von Misch- und Übergangsformen innerhalb der Honorarberatung etabliert. So berücksichtigten Mischmodelle in Deutschland neben provisionsbasierten Einnahmequellen zusätzlich honorarbasierte Servicegebühren-Modelle und stünden insbesondere Versicherungs- und Finanzmaklern nach §34d beziehungsweise §34f Gewerbeordnung offen. Im Bewusstsein, dass es im Honorarberaterlager einige kritische Stimmen zu den Mischmodellen gibt, plädierte Billen für mehr Offenheit in der Diskussion: "Wir Deutschen gehen gerne auf grundsätzliche Lösungen, brauchen jedoch auch Lösungen, die in die Realität passen."
Insgesamt konnte der Honorarberater Kongress mit einer Vielzahl von informativen Diskussions- und Expertenrunden punkten. Flankierend sorgten eine Reihe von gut besuchten Workshops und einige Austellerstände für wichtige Einblicke in Geschäftsmodelle, Dienstleistungen sowie Hintergrundwissen zum Thema Honorarberatung. Nichtsdestotrotz verzeichnete die Veranstaltung mit etwa 370 Teilnehmern weniger Andrang als im Vorjahr. Auch die Zahl der Aussteller ging zurück. So verzichtete unter anderem die Con.fee AG, seit 2005 als Dienstleister im Bereich Honorarberatung tätig, auf einen Stand und entschied sich stattdessen für mehrere hauseigene Veranstaltungen.
Bildquelle: © ZUMQUADRAT / Fotolia.com
Der "11. Honorarberater Kongress" - laut Veranstalter Leitveranstaltung für unabhängige Finanzberatung in Deutschland - richtete sich auch in diesem Jahr insbesondere an unabhängige Vermittler, Vermögensverwalter, Finanz- und Versicherungsberater, Banker, CFPs und all jene Vermittler, die Interesse an der Vergütungsform Honorarberatung zeigen. Passend zur Zielgruppe, gab Billen einen Eindruck, ob die Honorarberatung auf dem Weg zur echten Alternative gegenüber der provisionsbasierten Variante ist.
Der Switch in den Köpfen fehlt noch
Hierbei machte er deutlich, dass sie in jüngster Vergangenheit zwar einerseits über politische Entscheidungen vernünftig auf den Weg gebracht worden sei, andererseits jedoch sowohl bei Beratern und Kunden mehr Nachfrage erfahren sollte. Die Finanzkrise habe zwar zum Vertrauensverlust geführt, dennoch sei ein generelles Umdenken innerhalb der Verbraucherlandschaft kaum feststellbar. So betonte Billen, dass das Interesse der Verbraucher an unabhängiger Finanzberatung noch in den Kinderschuhen stecke.
"Der Switch in den Köpfen der Verbraucher fehlt", so der Staatssekretär. Kunden müssten verstärkt vom Mehrwert der unabhängigen Beratung überzeugt werden. Diese Herausforderung müsse angepackt werden und sei zunächst wichtiger als der weitere politische Ausbau des Modells.
Leitlinien verabschiedet
Billen nahm Honorarberater und Dienstleister von Honorarberatungslösungen mit ins Boot. Sie seien nun gefordert, den Mehrwert der unabhängigen Beratung für den Kunden in der Praxis stärker zu pointieren. Die Branche müsse hierbei auf innere Kräfte setzen, wenn es sich beispielsweise um das Herausstellen einer besseren Beratungsqualität handele.
So begrüßte er in diesem Zusammenhang die auf dem Kongress vorgelegte Leitlinien für mehr Qualität in der Finanzberatung (). Es sei jedoch auch wichtig, dass sich die Branchenteilnehmer einig seien. "Ein Zusammenführen von Vorstellungen und Ideen ist Voraussetzung, um sich mit möglichst einer Stimme im politischen Bereich Gehör zu verschaffen. Je zersplitterter die Situation ist, desto geringer ist der politische Einfluss", so Billen .
Branche ist uneinig
Aufgrund der unterschiedlichen Sichtweisen innerhalb der Honoraranbieter - etwa der Vorstellung was eine lupenreinen Honorarberatung ist - scheint die Branche jedoch weiterhin uneinig zu sein. Der Blick auf die Unterzeichner der Leitlinie zeigt, dass renommierte Branchengrößen nicht an der Ausarbeitung des Grundsatzprogrammes beteiligt waren.
Dennoch wird die Honorarberatung weiterhin als "wirkliche Alternative" zur provisionsorientierten Variante durch politische Entscheider gefördert. "Geschäft, das auf Provisionen basiert, ist im Prinzip eine Verkaufstätigkeit und keine Beratungstätigkeit", so Billen. Deshalb müsse die Honorarberatung beziehungsweise unabhängige Beratung gestärkt werden.
Realistische Lösungen sind gefragt
Gleichwohl hätten sich in der Praxis inzwischen eine Vielzahl von Misch- und Übergangsformen innerhalb der Honorarberatung etabliert. So berücksichtigten Mischmodelle in Deutschland neben provisionsbasierten Einnahmequellen zusätzlich honorarbasierte Servicegebühren-Modelle und stünden insbesondere Versicherungs- und Finanzmaklern nach §34d beziehungsweise §34f Gewerbeordnung offen. Im Bewusstsein, dass es im Honorarberaterlager einige kritische Stimmen zu den Mischmodellen gibt, plädierte Billen für mehr Offenheit in der Diskussion: "Wir Deutschen gehen gerne auf grundsätzliche Lösungen, brauchen jedoch auch Lösungen, die in die Realität passen."
Insgesamt konnte der Honorarberater Kongress mit einer Vielzahl von informativen Diskussions- und Expertenrunden punkten. Flankierend sorgten eine Reihe von gut besuchten Workshops und einige Austellerstände für wichtige Einblicke in Geschäftsmodelle, Dienstleistungen sowie Hintergrundwissen zum Thema Honorarberatung. Nichtsdestotrotz verzeichnete die Veranstaltung mit etwa 370 Teilnehmern weniger Andrang als im Vorjahr. Auch die Zahl der Aussteller ging zurück. So verzichtete unter anderem die Con.fee AG, seit 2005 als Dienstleister im Bereich Honorarberatung tätig, auf einen Stand und entschied sich stattdessen für mehrere hauseigene Veranstaltungen.
Bildquelle: © ZUMQUADRAT / Fotolia.com
Autor(en): Marc Oehme