Auch wenn die Förderbank KfW aktuell positive Zahlen zum mittelständischen Geschäftsklima meldet, lastet die Corona-Krise schwer auf den Unternehmen. Vor allem bei betrieblichen Risiken und der Altersversorgung suchen sie Beratung.
Für Juli hat die KfW den dritten Anstieg des mittelständischen Geschäftsklimas in Folge gemeldet. Zwar liegt der Index noch mit 12,5 Saldenpunkte im Minus. Doch gegenüber Juni ist das ein Plus von 7,9 Zählern. Dies zeige, dass den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) der Neustart nach der Eindämmung der ersten Infektionswelle recht gut gelungen ist, so das Institut. Auch wenn das Tempo etwas nachlässt, sei der Mittelstand auf einem soliden Erholungskurs. Obgleich der Weg zum Vorkrisennivau noch weit sei, haben sich die Geschäftserwartungen erholt. Im Juli sind sie um 8,4 Zähler auf minus 6,1 Saldenpunkte angestiegen.
Mitarbeiterversorgung ist wichtiges Thema
Dennoch steht derzeit bei den Unternehmen die Absicherung betrieblicher Risiken an erster Stelle. Das sagen 70 Prozent der mehr als 100 für den Plansecur-Report Finanzbranche 2020 befragten Berater der Finanzgruppe. Laut der Teilnehmer geht es dabei aber nicht nur um eine Betriebsunterbrechung oder ähnliche coronabedingte Folgen, sondern beispielsweise auch um die Abwehr von Cyber-Angriffen sowie die passende Versorgung der Mitarbeiter und Entscheidungsträger.
Laut Umfrage ist für 58 Prozent der Berater die Mitarbeiterversorgung ein wichtiges Gesprächsthema in der mittelständischen Wirtschaft, für 19 Prozent sogar ein sehr wichtiges. Die Versorgung auf Managerebene stufen 51 Prozent als wichtig und 38 Prozent als sehr wichtig ein.
Betriebliche und private Belange hängen im Mittelstand zusammen
"Im Mittelstand hängen betriebliche und private Überlegungen häufig eng zusammen. Viele mittelständische Firmen sind inhabergeführt, so dass sich die Frage nach einer Unternehmensnachfolge zwangsläufig stellt. Daher ist für mehr als die Hälfte der Berater die Zeit nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben bei der Kundenberatung ein Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt", erläutert Plansecur-Geschäftsführer Johannes Sczepan.
Autor(en): Angelika Breinich-Schilly