Die Mehrheit der Klein- und Mittelständler blickt überwiegend optimistisch auf die Konjunkturentwicklung. Ihrer Meinung nach werden sich mittelfristig Themen wie der Klimawandel, die Inflation oder der Fachkräftemangel positiv oder negativ auf ihr Geschäft auswirken. Das zeigt eine deutschlandweite Erhebung des Münchener Insurtechs Finanzchef 24.
63 Prozent der Befragten erklären, dass die Corona-Pandemie in den nächsten zwölf Monaten geschäftsbestimmend bleibe, gefolgt von der Inflation (28 Prozent), dem Fachkräftemangel (27 Prozent) sowie der Konjunkturerholung und dem Klimawandel beziehungsweise ökologischen Themen (jeweils 26 Prozent). Die Bundestagswahl und ihre politischen Auswirkungen betrachtet indes nur jeder vierte Einzel- und Kleinunternehmer als relevant für seinen Betrieb.
Verfügen Kunden durch die hohe Inflation über weniger finanzielle Mittel?
„Der unmittelbare Alltag der Einzel- und Kleinunternehmer dreht sich mehr um die reale Frage, ob Kunden durch die hohe Inflation weniger Geld im Portemonnaie haben oder ob qualifizierte Mitarbeiter gefunden werden. Offensichtlich erwarten sie selbst von verschiedenen Koalitionen keine nennenswerten Unterschiede auf solche Fragestellungen“, interpretiert Tobias Wenhart, Geschäftsführer bei der Finanzchef 24 GmbH die Ergebnisse seiner Untersuchung.
Themen wie Inflation und Konjunkturerholung sind für die Kleinen wichtiger
Allerdings zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Branchen. Während rund jeder dritte Gastronom oder Händler die Corona-Pandemie als Hauptthema sieht, denkt nur jeder fünfte Berater so. Deutliche Unterschiede treten bei der Unternehmensgröße hervor. Bei Klein- und Kleinstunternehmern bis fünf Mitarbeiter sehen nur rund zehn Prozent die neuen politischen Konstellationen als wichtige Angelegenheit an. Bei Unternehmen mit mehr als fünf Mitarbeitern sind es mit rund 22,5 Prozent mehr als doppelt so viele. Auch Klimawandel und Fachkräftemangel werden von größeren Unternehmen als deutlich wichtigere Themen eingestuft. Kleinere Unternehmungen blicken hingegen stärker auf Themen wie Inflation und Konjunkturerholung.
Kleinstunternehmer etwas pessimistischer als große Betriebe
Unternehmen schauen überwiegend optimistisch in die Zukunft. Auf einer Skala von 1 bis 10 liegt der Mittelwert bei 6,9. Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern oder Umsätzen von mehr als 200.000 Euro beurteilen dabei die allgemeine Konjunkturentwicklung in der Tendenz positiver als Klein- und Kleinstunternehmen. Auch Branchenunterschiede sind erkennbar. Unter Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen gibt es deutlich mehr extrem optimistische Unternehmer als etwa in der Gastronomie.
Hintergrundinformation: An der Befragung haben sich mehr als 800 Kleinunternehmer und Selbstständige beteiligt.
Autor(en): versicherungsmagazin.de