Der sich beschleunigende Klimawandel bringt wachsende Gefahren und Belastungen mit sich. Versicherer müssen dies und die Folgen der notwendigen Dekarbonisierung für ihre eigene Risiko- und Solvenzlage analysieren. Dazu hat der Gesamtverband der Versicherer (GDV) eine unverbindliche Anleitung erarbeitet.
In ihrem 2022 bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) einzureichenden ORSA-Bericht („Own Risk and Solvency Assessment“) müssen Versicherer erstmals ausdrücklich eine Bewertung wesentlicher Klimawandelrisiken vornehmen. Der GDV hat ein Arbeitspapier erstellt, um die Unternehmen bei der kurzfristig anstehenden Umsetzung zu unterstützen.
Spezifisches Risikoprofil und jeweilige Möglichkeiten berücksichtigen
Die Publikation erläutert den Unternehmen exemplarisch, wie sie Klimawandelrisiken im ORSA bearbeiten und sich den Anforderungen der Aufsichtsbehörden annähern können. Die tatsächliche Umsetzung in den Unternehmen muss sich aber am spezifischen Risikoprofil und den jeweiligen Möglichkeiten orientieren.
Ausgehend von verschiedenen Klimawandelszenarien werden mögliche Ansätze vorgestellt, mit denen sich die Folgen für die Schaden-/Unfallversicherung, die Personenversicherung und die Kapitalanlage der Versicherer modellieren lassen. So zeigt das Arbeitspapier beispielsweise, wie sich kapitalanlagerelevante Größen wie Zins, Aktienkurse oder Immobilienpreise unter Annahme verschiedener Szenarien entwickeln könnten.
Veränderte Sterblichkeit aufgrund zunehmender Hitzewellen
Mit Blick auf die Versicherungstechnik werden verschiedene Risiken für die Geschäftsfelder Leben und Gesundheit analysiert, etwa die Veränderung der Sterblichkeit aufgrund zunehmender Hitzewellen. Für die Schaden-/Unfallversicherung werden die Auswirkungen des Klimawandels auf Risiken wie Sturm, Überschwemmung, Hagel sowie Dürre und Waldbrand beleuchtet.
Hier können Sie das Papier herunterladen.
Autor(en): versicherungsmagazin.de