KKH schreibt schwarze Zahlen

Während die gesetzliche Krankenversicherung das Jahr 2003 mit einem Defizit von rund 3,6 Milliarden Euro abschloss, konnte die Kaufmännische Krankenkasse einen Überschuss von mehr als 13 Millionen Euro erwirtschaften. "Das ist das Ergebnis solidester Finanzpolitik und konsequent durchgeführter Kostensteuerung", so Rudolf Hauke, Mitglied des KKH-Vorstandes, bei der Präsentation des Jahresberichtes 2003 in Hannover. Hauke bezeichnete das positive Finanzergebnis der KKH als beispielhaften Erfolg in einer ansonsten von Defiziten geprägten GKV.

Die erfolgreiche Neuausrichtung des Unternehmens sei mit dem In-Kraft-Treten der Gesundheitsreform konsequent fortgesetzt worden. Die Beitragssatzsenkung zum Jahresbeginn, neue Wahltarife und
Bonusmodelle sowie die interessanten Zusatzangebote hätten die Attraktivität der Kasse weiter gesteigert. Die Versicherten würden die neuen Angebote ausgesprochen positiv bewerten, die Zahl der Abgänge zur privaten Krankenversicherung habe sich im Jahr 2004 schon mehr als halbiert. "Die Zahl der Neuaufnahmen steigt, seit Jahresbeginn können wir auf stabile Mitgliederzahlen verweisen", so Hauke weiter.

Auch für das laufende Haushaltsjahr geht die KKH angesichts der Einsparungen durch die Gesundheitsreform von einem erneuten Überschuss der Einnahmen aus. "Bereits im 1. Quartal 2004 haben wir ein Plus von rund 24 Millionen Euro erwirtschaftet. Finanziell gesehen ist die Reform also auf einem guten Weg", bilanziert der Vorstandsvorsitzende Ingo Kailuweit. "Angesichts der positiven Finanzentwicklung werden wir unseren Beitragssatz spätestens zum 01.01.2005 erneut spürbar absenken. Unser Ziel ist es, unseren Versicherten einen Beitragssatz zu bieten, der unter 14 Prozent liegt", so Kailuweit.

Kailuweit sprach sich für ein stärker am Gedanken der Prävention ausgerichtetes Gesundheitswesen aus. Dabei könnten präventive Ansätze nur gemeinsam mit den Versicherten zum Erfolg geführt werden. "Und hier kann eine aktive Krankenkasse wichtige Aufgaben übernehmen", glaubt der KKH-Chef. Mit der "Herz-Offensive 2004" habe die Kaufmännische eine solche Initiative gestartet und in der ersten Jahreshälfte in 16 deutschen Städten Zehntausende zum Mitmachen angeregt und für das Thema Herzgesundheit interessiert.

Aus Sicht der Kaufmännischen befinde sich die Debatte um die Bürgerversicherung und das Kopfpauschalen-Modell in einer Sackgasse. Kailuweit bezeichnete die Kopfpauschale als unsozial und nicht zu finanzieren, die Bürgerversicherung insbesondere im Hinblick auf das ungeklärte Verhältnis von gesetzlicher und privater Krankenversicherung als wenig praktikabel. "Gleichwohl ist es unverzichtbar, dass auch die in der PKV Versicherten ihren Beitrag zur solidarischen Finanzierung unseres Gesundheitswesens leisten", fordert der KKH-Chef. "Mit der Einbeziehung der privaten Krankenversicherung in den Risikostrukturausgleich (RSA) würde diese Gerechtigkeitslücke auf einfachem Wege geschlossen", schlägt Kailuweit vor. Insofern sei das "RSA-Modell" eine praktikable Alternative zu Bürgerversicherung und Kopfpauschale. Gleichzeitig würde eine Absenkung der Beitragssätze der Krankenkassen um 0,3 bis 0,4 Beitragssatzpunkte ermöglicht.

Quelle: KKH Kaufmännische Krankenkasse

Autor(en): SN

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