Kinderschutz: Früher Türöffner

Noch immer werden jährlich rund 665.000 Kinder geboren, auch wenn die Geburtenrate seit Jahren rückläufig ist. Beim ersten Kind sind die Mütter im Schnitt 29 Jahre alt. Kinderplanung verläuft heute bewusster denn je. Daher dürften Eltern für Kinderschutz deutlich empfänglicher sein. Kindersicherung wird somit ein früher Türöffner für den Schutz der gesamten Familie.

Gegen das größte Risiko, einer dauerhaften Behinderung, lassen sich die Kinder hervorragend mit einer Invaliditätsversicherung absichern. Sie schützt die die Familie finanziell vor den Folgen, wenn der Nachwuchs eine Behinderung aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls erleidet. Einen solchen Doppelschutz gibt es für Erwachsene nicht. Versicherer zahlen nun sogar dann, wenn die Invalidität aufgrund einer angeborenen, aber beim Vertragsabschluss noch nicht diagnostizierten Krankheit eintritt. So hat es der Bundesgerichtshof entschieden (IV ZR 252/06). Entsprechend haben die Versicherer ihr Leistungsangebot verbessert. Allein die Badische Allgemeine und der Deutsche Ring haben sehen für diesen Fall eine Wartezeit vor.


Rente beliebt
Neben den klassischen Policen, die Invalidität durch Krankheit und Unfall absichern, gibt es nun auch Policen, die nur bei schwersten Krankheiten oder Schulunfähigkeit leisten. Außerdem können Eltern ihre Kinder statt mit einer einmaligen Kapitalzahlung mit einer lebenslangen Rente absichern. Die meisten Versicherer haben eine solche Police im Angebot. Welche Versicherungsart besser ist, bleibt umstritten. Während es bei den Angeboten mit Kapitalleistung ab einer Behindertenschwelle von 25 Prozent eine Teilleistung gibt, zahlen die Rentenversicherungen ab 50-Prozent Behinderung die volle Rente. Doch unterhalb der 50-Prozent-Marke geht das versicherte Kind vollkommen leer aus. Zudem stehen alle Renten unter Vorbehalt. Geht es dem Kind später wieder besser, kann die Rente eingestellt werden, wenn die Behinderung unter den Grenzwert fällt. Wer hingegen eine Kapitalleistung bekommt, kann diese sofort verzinslich anlegen oder nutzen, um beispielsweise das Haus behindertengerecht umzubauen.


Günstige Alternativen möglich
In einer aktuellen Analyse der Zeitschrift "ÖKO-TEST" erzielten der Bayerische Versicherungsverband mit seiner Invaliditätszusatzversorgung für Kinder (KIZ) und die R+V Kinderversicherung die besten Ergebnisse. Nachteil: Guter Schutz ist nicht gerade preiswert. Ist der Vollschutz zu teuer, bieten sich "Axa Existenzschutz" oder die "Multi-Rente" von Janitos an. Beide Produkte schützen bei schweren Krankheiten. Noch geringer im Leistungsumfang sind dann reine Unfallpolicen. Dafür sind sie aber sehr günstig erhältlich.

Bild: © Gerd Altmann/

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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