KI wird auch im Versicherungsvertrieb wichtiger

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Welche Rolle spielen KI-Tools bei der Weiterbildung vertrieblich Tätiger in der Versicherungswirtschaft? Der Einsatz Künstlicher Intelligenz nimmt rapide zu, wie eine Umfrage im Versicherungssektor zeigt.

Die jährliche Umfrage der Weiterbildungsinitiative "Gut beraten" des Berufsbildungswerks der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) München, unter deren Dach aktuell rund 200.000 vertrieblich Tätige jährlich ihre Weiterbildung dokumentieren, macht deutlich, dass der KI-Einsatz bei zertifizierten Versicherungsunternehmen stark wächst:

  1. 14 Prozent der 36 Befragten aus zertifizierten Versicherungsunternehmen gaben an, dass ihre Vertriebler bereits generative KI nutzen,
  2. 52 Prozent wollen dies absehbar ermöglichen,
  3. 74 Prozent schätzen zudem die Bedeutung ethischer Aspekte bei der Nutzung von KI-Tools als sehr wichtig ein.

    Auch Versicherungsmagazin-Autor Oliver Mest stellt in seinem Beitrag zu Chancen und Risiken von KI, etwa Chat GPT, in der VM-Ausgabe 1/2024 fest: "Vor allem ChatGPT hat die Branche aufhorchen und probieren lassen." Er verdeutlicht, dass Künstliche Intelligenz einfache Aufgaben im Vertrieb übernehmen kann, Beratung und Vermittlung mit der KI heute jedoch kaum denkbar seien und zudem rechtliche Risiken beachtet werden müssten.

    Höherer Stellenwert von KI-Anwendungen

    Wie aus der Umfrage hervorgeht, nimmt die Bedeutung von Gen AI bei Versicherern insgesamt zu. So sehen beispielsweise 50 Prozent der Unternehmen künftige eine hohe Relevanz für den Einsatz von Gen AI im Vertriebsalltag, 44 Prozent der Umfrageteilnehmer schätzen sie als hoch ein und nur sechs Prozent messen ihr eine geringe Bedeutung zu. Den wachsenden Stellenwert von KI im Versicherungssektor untermauert auch die nachfolgende Grafik:

    KI Bedeutung bei Versicherern BWV

    Geht es um verbindliche Richtlinien für den Einsatz von KI in den Unternehmen, haben Versicherer noch Nachholbedarf, denn nur bei 39 Prozent sind diese laut den Umfrageergebnissen schon vorhanden, soweit sie KI einsetzen oder planen, KI-Anwendungen zu nutzen. Jedoch arbeiten 52 Prozent daran, Guidelines zu erstellen. Bei neun Prozent der Versicherer sind noch keinerlei Richtlinien für den KI-Einsatz vorhanden. Auch mehr Regulierung durch den EU AI Act, der seit dem 1. August weltweit gilt, dürfte zu mehr Sicherheit für die Grundlagen der KI-Anwendung in Unternehmen beitragen.

    Weiterbildung bei KI wird von Versicherern ausgebaut

    KI-Tools werden vor allem bedeutsamer, wenn es um die Unterstützung von Lerninhalten und -angeboten geht. Beim Thema betriebliche Weiterbildung mit KI in der Versicherungswirtschaft werden Versicherer aktiver: Laut der Umfrage bieten 53 Prozent der Unternehmen ihren Vertriebsmitarbeitenden zwar noch keine Weiterbildung zur KI-Technologie an, bei 22 Prozent sind solche Maßnahmen aber bereits vorhanden und 25 Prozent haben eigene KI-Weiterbildungsmaßnahmen geplant. Top-Themen hier sind beispielsweise:

    1. Richtiger Umgang mit KI-Tools (etwa Prompting, 94 Prozent)
    2. rechtliche Aspekte ( zum Beispiel Datenschutz, 88 Prozent)
    3. Anwendungsfälle aus der Praxis (69 Prozent)
    4. ethische KI-Aspekte (44 Prozent) oder
    5. sonstige Inhalte (19 Prozent)

      Autor(en): Eva-Susanne Krah

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