Die Deutsche Familienversicherung setzt die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse fort und nutzt künftig künstliche Intelligenz (KI) bei der Leistungsprüfung. Hierzu kooperiert das Unternehmen mit dem Start-Up Minds-Medical.
Bei der Gestaltung des Produktdesigns war vor allem die Implementierung der ICD-10-Codes bedeutsam. ICD-10-Codes sind die, von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebene, Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme. Durch das Auslesen dieser Codes, welche sich auf jeder Krankenhaus- und Arztrechnung befinden, kann der Versicherer volldigitale Dunkelverarbeitung einsetzen.
Volldigitale Verarbeitung bis zum Jahresende
Die KI von Minds-Medical scannt die ICD-10-Codes auf den Krankenhaus- und Arztrechnungen und leitet danach den Kostenerstattungsprozess ein. Nur noch in Sonderfällen muss sich ein Sachbearbeiter in den Prozess einschalten. "Im weiteren Verlauf soll die KI Mitarbeiterentscheidungen mit einbeziehen, sodass wir perspektivisch nur noch mit künstlicher Intelligenz in der Schaden- und Leistungsregulierung arbeiten werden", erläutert Dr. Stefan M. Knoll, Vorstand der Deutschen Familienversicherung. Ziel sei, bis zum Jahresende die Schaden- und Leistungsregulierung volldigital zu betreiben.
Minds-Medical ist ein Start-up aus Frankfurt am Main, das durch den Einsatz künstlicher Intelligenz administrative Prozesse in der Gesundheitswirtschaft automatisiert. Lukas Naab, Geschäftsführer und Gründer erläutert: "Unser System lernt das Erkennen von Gesundheitsinformationen aus Dokumenten, wie zum Beispiel aus Arztbriefen. So kann die Fallprüfung bei Versicherungsunternehmen oder die "Diagnose Basierte Fallabrechnung" (DRG-Kodierung) in Krankenhäusern automatisieren werden."