Was steckt hinter der zunehmenden Bedeutung von Online-Preisvergleichen für die Kfz-Versicherung? Wie transparent, also verbraucherfreundlich sind die Portale? Diesen Fragen stellten sich Björn Weikert, im Vorstand von Check24, Detlef Frank, im Vorstand der HUK24, Manfred Poweleit, Herausgeber des Map-Reports, Thorsten Rudnik, im Vorstand des BDV und Professor Dr. Fred Wagner, Professor für Versicherungsbetriebslehre an der Universität Leipzig, am Rande des Verkehrsgerichtstages in Goslar.
Es gehe Check24 um „konsequente Transparenz“ für den Verbraucher, erklärte Björn Weikert. Allerdings gebe es keinen Vorabcheck, ob ein sehr gutes Angebot von einem potenziellen Pleitekandidaten stamme – wie etwa der insolventen Ineas. Es sei nicht die Aufgabe von Check24 „die Finanzkraft“ von Versicherern zu bewerten, so der Vergleichsportal-Vorstand. Das könnten andere Institutionen, wie etwa die BaFin, besser. Nach Schätzungen von Professor Wagner werden pro Abschluss bis zu 90 Euro fällig. Und die von ihm untersuchten Online-Portale listen zwischen „20 und 70 Kfz-Versicherer“. Es sind aber rund 110 Gesellschaften am Markt.
Die Kosten trägt letztendlich der Kunde
Laut Verbraucherschützer Thorsten Rudnik fehlen bei dem Vergleichsportal „große Gesellschaften“ – wie etwa die Ergo. Rudnik zu Vergleichsportalen im Allgemeinen: „Das sind Makler, die verdienen wollen. Man darf die Provisionsinteressen nicht vergessen. Die Kosten trägt letztendlich der Kunde“. Rudnik auf die Frage, welches Portal der Bund der Versicherten empfehle: „Wir empfehlen wegen zu vieler Schwächen und Intransparenz kein Portal. Verbraucher wollen bei den Portalen eine optimale Auswahl haben, aber die bekommen sie nicht.“
Errechnete Beiträge weichen von den tatsächlichen häufig ab
Kritik gab es auch, weil die überwiegende Anzahl der Portale nur einen reinen Preisvergleich (Ranking) anbietet und nicht auch einen Vergleich der Versicherungs-Bedingungen (Rating). Letzteres ist aber für den Verbraucher entscheidend. Der BDV hatte schon zuvor Fälle registriert, bei denen die errechneten Beiträge im Portal von den tatsächlichen später stark abweichen. Das waren Unterschiede von bis zu zehn Prozent. Für einen erneuten Versicherungswechsel war es bei Eintreffen der Rechnung oft zu spät.
Pläne für eigenes Vergleichsportal vorgestellt
Zu den Plänen der HUK24 ein eigenes Vergleichsportal zu starten, erklärte Frank, es ginge dabei gegen die „Tendenz zur Monopolbildung“ und einen „echten Wettbewerb“. Sonst bestehe die Gefahr, dass „der Kunde nicht optimal beraten wird“ und die Kosten für die Vermittlungsdienste der Portale überhandnehmen. Zu den Versicherern, die sich diesem Portal anschließen wollen, sagte der HUK24-Vorstand, es handele sich um Unternehmen, die an Transparenz interessiert sind und hohe Provisionen vermeiden wollen. Grundsätzlich könnten sich auf der Plattform alle Versicherer listen lassen, so Frank.
Mögliches Szenario: Versicherungsschutz wegen Versicherungspleite erloschen
Manfred Poweleit vom Map-Report warnte die Verbraucher angesichts des Geschäftsmodells von Vergleichsportalen wie CHECK24 vor ausschließlich preisfixierten Abschlüssen. „Da kann es passieren, dass man Versicherungsschutz einkauft und nicht weiß, ob das Unternehmen überhaupt die nächsten sechs Monate übersteht.“ Man sollte „keine billige Autopolice kaufen, wenn man nicht weiß, ob der potenzielle Konkursverwalter des Autoversicherers noch genug Geld in der Kasse hat, um den Autofahrern mitzuteilen, dass ihr Versicherungsschutz wegen der Versichererpleite erloschen ist“, so Poweleit. Die Finanzstärke eines Unternehmens sei wichtig.
Portale werden künftig noch relevanter
Professor Fred Wagner von der Universität Leipzig antwortete auf die Frage, wie viele Abschlüsse über Online-Portale laufen, dass keine genauen Angaben möglich seien, weil die Portale auf „Publizität häufig verzichten“. Nach Schätzungen sollen bis zu 650.000 Verträge in der Kfz-Versicherung auf diesem Weg abgeschlossen werden. Für die Zukunft erwartet er, dass die Portale an Relevanz zunehmen.
Quelle: Goslar Institut
Es gehe Check24 um „konsequente Transparenz“ für den Verbraucher, erklärte Björn Weikert. Allerdings gebe es keinen Vorabcheck, ob ein sehr gutes Angebot von einem potenziellen Pleitekandidaten stamme – wie etwa der insolventen Ineas. Es sei nicht die Aufgabe von Check24 „die Finanzkraft“ von Versicherern zu bewerten, so der Vergleichsportal-Vorstand. Das könnten andere Institutionen, wie etwa die BaFin, besser. Nach Schätzungen von Professor Wagner werden pro Abschluss bis zu 90 Euro fällig. Und die von ihm untersuchten Online-Portale listen zwischen „20 und 70 Kfz-Versicherer“. Es sind aber rund 110 Gesellschaften am Markt.
Die Kosten trägt letztendlich der Kunde
Laut Verbraucherschützer Thorsten Rudnik fehlen bei dem Vergleichsportal „große Gesellschaften“ – wie etwa die Ergo. Rudnik zu Vergleichsportalen im Allgemeinen: „Das sind Makler, die verdienen wollen. Man darf die Provisionsinteressen nicht vergessen. Die Kosten trägt letztendlich der Kunde“. Rudnik auf die Frage, welches Portal der Bund der Versicherten empfehle: „Wir empfehlen wegen zu vieler Schwächen und Intransparenz kein Portal. Verbraucher wollen bei den Portalen eine optimale Auswahl haben, aber die bekommen sie nicht.“
Errechnete Beiträge weichen von den tatsächlichen häufig ab
Kritik gab es auch, weil die überwiegende Anzahl der Portale nur einen reinen Preisvergleich (Ranking) anbietet und nicht auch einen Vergleich der Versicherungs-Bedingungen (Rating). Letzteres ist aber für den Verbraucher entscheidend. Der BDV hatte schon zuvor Fälle registriert, bei denen die errechneten Beiträge im Portal von den tatsächlichen später stark abweichen. Das waren Unterschiede von bis zu zehn Prozent. Für einen erneuten Versicherungswechsel war es bei Eintreffen der Rechnung oft zu spät.
Pläne für eigenes Vergleichsportal vorgestellt
Zu den Plänen der HUK24 ein eigenes Vergleichsportal zu starten, erklärte Frank, es ginge dabei gegen die „Tendenz zur Monopolbildung“ und einen „echten Wettbewerb“. Sonst bestehe die Gefahr, dass „der Kunde nicht optimal beraten wird“ und die Kosten für die Vermittlungsdienste der Portale überhandnehmen. Zu den Versicherern, die sich diesem Portal anschließen wollen, sagte der HUK24-Vorstand, es handele sich um Unternehmen, die an Transparenz interessiert sind und hohe Provisionen vermeiden wollen. Grundsätzlich könnten sich auf der Plattform alle Versicherer listen lassen, so Frank.
Mögliches Szenario: Versicherungsschutz wegen Versicherungspleite erloschen
Manfred Poweleit vom Map-Report warnte die Verbraucher angesichts des Geschäftsmodells von Vergleichsportalen wie CHECK24 vor ausschließlich preisfixierten Abschlüssen. „Da kann es passieren, dass man Versicherungsschutz einkauft und nicht weiß, ob das Unternehmen überhaupt die nächsten sechs Monate übersteht.“ Man sollte „keine billige Autopolice kaufen, wenn man nicht weiß, ob der potenzielle Konkursverwalter des Autoversicherers noch genug Geld in der Kasse hat, um den Autofahrern mitzuteilen, dass ihr Versicherungsschutz wegen der Versichererpleite erloschen ist“, so Poweleit. Die Finanzstärke eines Unternehmens sei wichtig.
Portale werden künftig noch relevanter
Professor Fred Wagner von der Universität Leipzig antwortete auf die Frage, wie viele Abschlüsse über Online-Portale laufen, dass keine genauen Angaben möglich seien, weil die Portale auf „Publizität häufig verzichten“. Nach Schätzungen sollen bis zu 650.000 Verträge in der Kfz-Versicherung auf diesem Weg abgeschlossen werden. Für die Zukunft erwartet er, dass die Portale an Relevanz zunehmen.
Quelle: Goslar Institut
Autor(en): versicherungsmagazin.de