Kfz-Versicherung: Ganz heißer Herbst

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Check24 bewirbt sein Geschäftsmodell, Autofahrer zum Wechsel ihrer Kfz-Versicherung zu motivieren, mit immer neuen Mitteln. Gleichzeitig bestätigt das "Aus" des Vergleichsportals Joonko nur die Dominanz des Multiportals Check24. Das Portal mausert sich immer stärker zum Monopolanbieter. Hohe Corona-Gewinne, von den die Kunden frühestens 2021 etwas zurückbekommen, dürften in diesem Jahr das Wechselgeschäft forcieren. Versicherungsmakler sollten proaktiv auf wichtige Kfz-Kunden zugehen.

Das digitale Finanzportal Joonko beendete zum 30. Oktober 2020 sein Geschäft. Eine große Bekanntheit hat der Vergleicher, der sich mehr Transparenz bei Kfz-Versicherungen und Verbraucherkrediten auf die Fahnen geschrieben hat, nicht erreicht. Mehr "Fairness" wollte das Portal walten lassen. Doch bei der wenig margenreichen Kfz-Versicherung gilt vor allem hohe Marktabdeckung und Reichweite.

Versteckte Beitragserhöhungen der Versicherer

Nach einem Einbruch des Vergleichsgeschäfts durch die Covid-19-Pandemie im Frühjahr - wohl, weil der Kfz-Verkauf zum Erliegen kam -konnte Joonko nach eigenen Angaben keine neuen Finanzmittel mehr erhalten. Das ist Wasser auf die Mühlen von Check24. Das Portal hat gerade einen "FotoCHECK" gelauncht, über die die Kfz-Versicherung in "zwei Minuten" gewechselt werden kann, wie das Unternehmen behauptet. Kunden können mit Hilfe eines Fotos oder PDF die mühsame Dateneingabe, die mehr als 50 Angaben verlangt, deutlich reduzieren.

Der automatisierte Prozess, der mithilfe von künstlicher Intelligenz entwickelt wurde, soll am Desktop, am mobilen Endgerät und in der App funktionieren. Gleichzeitig warnt Check24 seine Kunden vor "versteckten" Beitragserhöhungen. Anscheinend weisen nicht alle Versicherer in ihren Rechnungen einen um eine Schadenfreiheitsrabatterhöhung bereinigten Vergleichsbeitrag aus. Daher könnten Versicherer "Preiserhöhungen leicht verstecken". Daher rät der Internetmakler, die Rechnung genau zu prüfen. Check24: "Im Falle einer (versteckten) Beitragserhöhung hat der Versicherungsnehmer ein einmonatiges Sonderkündigungsrecht."

Beratung des Maklers kann Kfz-Kunden Geld sparen

Versicherungsmakler sollten Kfz-Kunden, die ein umfassendes Mandat bei ihnen haben, ebenfalls auf eine solche Kündigungsmöglichkeit hinweisen, wenn es nicht der Versicherer in der Rechnung macht. Gleichzeitig sollten Vermittler ihre Kunden - angesichts hoher Corona-Gewinne – ebenfalls über die Möglichkeit eines lukrativen Umstiegs zu einem anderen Anbieter informieren.

Immerhin hat die E+S Rück Mitte Oktober 2020 prognostiziert, dass die Kfz-Versicherer 2020 einen Gewinn von 2,2 Milliarden Euro einfahren werden. Im vorigen Jahr lag der technische Gewinn noch bei 0,4 Milliarden Euro. Mögliche Rückvergütungen gibt es erst, wie etwa Marktführer Huk-Coburg oder die DEVK mitgeteilt haben, im Frühjahr 2021. Sie dürften in der Regel meist deutlich kleiner ausfallen, als das Sparvolumen, dass ein Anbieterwechsel erlaubt. Zudem sollten Vermittler ihre Autokunden, die 2020 deutlich weniger Kilometer gefahren sind, auffordern die geringere Fahrleistung zu melden. Dann können sie meist eine sofortige Rückvergütung für das gesamte Jahr erhalten.

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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