Kfz-Versicherung: Beiträge steigen auch 2013

Die Beiträge in der Autoversicherung steigen auch in diesem Jahr. Das geht aus einer Analyse des Vergleichsportals Check24 hervor und wird von Experten bestätigt. "Die Kfz-Versicherungsbeiträge steigen nach unserer Beobachtung auch 2013", heißt es bei der Hannoverschen Rück. Laut Check24 aus München sind die Kfz-Haftpflichtprämien seit Jahresbeginn um durchschnittlich 6,6 Prozent angestiegen. Geprüft wurden die Beiträge für wechselwillige Kunden, die nach dem Kauf eines neuen oder gebrauchen Autos eine günstigere Kfz-Versicherung suchen. Laut Hannoversche Rück gelten die Preiserhöhungen für die gesamte Autoversicherung, also auch für Kaskopolicen. Dabei hatten die Kfz-Versicherer schon 2012 die Beiträge deutlich angehoben.

Entscheidend für die aktuelle Preisrunde ist, dass beispielsweise Marktführer Huk-Coburg die Prämien weiter erhöht hat. Nach einer Musterrechnung stiegen die Prämien bei der Huk-Coburg, der Huk24 und der zum Konzern gehörenden Bruderhilfe zwischen Januar und Juni 2013 um rund 6,4 Prozent. Das Unternehmen wollte diese Angaben aus kartellrechtlichen Gründen nicht bestätigen.

Höhere Preise im Vergleich zum Jahresanfang verlangen derzeit auch AdmiralDirekt, Ergo, Janitos, Nürnberger, WGV oder Württembergische. Besonders deutlich hat die Düsseldorfer Ergo ihre Preise nach oben geschraubt. Hier zahlen die Kunden für den gleichen Schutz fast 14 Prozent mehr als Anfang 2013. Der Kölner Direktversicherer Admiral Direkt hat seine Prämien um fast acht Prozent angehoben. Gleichzeitig haben einige Anbieter, wie Axa, VHV oder Zurich ihre Prämien gesenkt - meist bleiben diese Anbieter aber trotzdem auf hohem Preisniveau. So gibt es nach Angaben eines Marktvergleichs des Beratungsunternehmens Nafi aus Höxter immer noch Preisunterschiede von bis zu 70 Prozent. Autofahrer, die nach Autokauf oder Schaden den Versicherer wechseln, können daher, trotz allgemein steigender Prämien, weiterhin deutlich sparen, wenn sie zu einem preiswerten Anbieter wechseln.


Huk-Coburg dominiert
Dominiert wird die der Markt von der Huk-Coburg-Gruppe. Alle Tarife des Konzerns sind günstiger als der Marktdurchschnitt. Die Angebote des Onlineversicherer Huk24 liegen sogar weiter unterhalb des Marktschnitts. Da ist es kein Wunder, dass die die Huk-Coburg Marktanteile gewinnt. Der Bestand des Versicherers wuchs im vergangen Jahr um rund 32.000 versicherte Fahrzeuge auf 9,31 Millionen. Damit setzt sich das Unternehmen noch mehr vom Marktzweiten, der Allianz ab, deren Bestand bei 8,1 Millionen Fahrzeugen stagniert. Trotzdem erzielt die Allianz wegen deutlich höheren Prämien mehr Einnahmen. Sie beliefen sich 2012 auf rund 3,2 Milliarden Euro und stiegen um 3,1 Prozent. Demgegenüber steigerte der Huk-Coburg-Konzern seine Beitragseinahmen aus dem Kfz-Geschäft um 8,3 Prozent auf 2,68 Milliarden Euro.


Werkstattbindung bringt Kostenvorteile
Mit 1,4 Millionen Kfz-Verträgen ist die Huk24 mit Abstand der größte Onlineanbieter. Ein Garant des Erfolges ist die so genannte Werkstattbindung in der Kaskoversicherung. 60 Prozent aller Onlinekunden und 50-Prozent der klassischen Kunden wählen einen Tarif, bei dem im Schadenfall die Huk-Coburg die Werkstatt bestimmt. Mittlerweile verfügt der Versicherer über 2,6 Millionen Verträge mit Werkstattbindung. Damit hat der Versicherer ein sehr großes Potenzial, um Schäden in Partnerwerkstätten zu steuern und sie dort günstiger zu reparieren.

Das führte unter anderem dazu, dass das Unternehmen 2012 erstmals wieder eine Schaden-Kosten-Quote von unter 100 Prozent erzielen konnte. Mit einer Quote von 99,7 fährt der Coburger Versicherer damit wieder im technischen Geschäft schwarze Zahlen ein. Angesichts der Niedrigzinsphase dürfte dies eine gute Basis sein, um im scharfen Wettbewerb, der von Online-Vergleichsportalen und den Kombinationsangeboten der Kfz-Herstellerbank forciert wird, zu bestehen.

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasaparek

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