Seit Jahren liefern sich die knapp 80 Versicherungsgesellschaften, die aktiv die Kfz-Sparte betreiben, einen harten Wettbewerb mit Dumpingpreisen. In keinem anderen Segment sei das Wechselverhalten der Kunden so stark ausgeprägt, hieß es bei der Handelsblatt Jahrestagung "Assekuranz im Aufbruch" in München. Armin Zitzmann, Vorstandsmitglied der , machte eine kritische Bestandsaufnahme.
"Die Zeichen stehen weiterhin auf Wettbewerb", betonte Zitzmann. Die "K-Sparte" - so die knappe Bezeichnung der Autoversicherung im Fachjargon - sei mit knapp 21 Milliarden Euro Beitragseinnahmen "enorm wichtig" für die Versicherungswirtschaft. Immerhin macht dieser Bereich 37 Prozent der gesamten Beitragseinnahmen in der Schaden-/Unfall-Versicherung aus. Derzeit stagniert das Neugeschäft, obwohl viel Bewegung in den Beständen herrsche. Der Nürnberger-Vorstand machte deutlich, dass die Autoversicherung "ein Produkt mit besonders hoher Kundenkontakt-Frequenz" gemessen an Zahlen zum Fahrzeugwechsel, zu Vertragsumstellungen, Kfz-Stilllegungen, Pannen und Schäden sei.
Versicherungshopping: Häufiger Anbieterwechsel im Trend
Inzwischen spricht man hier schon von "Versicherungshopping", weil bei nahezu jedem zweiten Fahrzeugwechsel auch der Kfz-Versicherer gewechselt wird. Zur Jahreswende 2007/2008 verzeichnete die Nürnberger 17,1 Prozent Wechsler. Für den Jahreswechsel 2008/2009 rechnet man mit einer leicht rückläufigen Wechsel-Quote, allerdings liegen noch keine exakten Zahlen vor.
Bei der Autoversicherung handele es sich um ein preisgetriebenes Versicherungsprodukt, das über spezielle Softwareprogramme auch noch "leicht" vergleichbar scheine. Trotzdem erhöhen umfangreiche Tarif-Differenzierungen und viele Produkt-Varianten die Komplexität.
Stand-Alone-Versicherer im Netz rechnet sich (noch) nicht
Während die Marktführer unter den Autoversicherern - das sind Allianz, Huk Coburg sowie die R+V - inzwischen auch Geschäfte über den Direktvertrieb mit eigenen Plattformen im Internet tätigen, stellt sich laut Zitzmann bei der Nürnberger derzeit die Frage nach einem Online-Vertrieb nicht. Noch rechne sich ein echter Stand-Alone-Versicherer im Internet nicht. Zwei Drittel des Kfz-Geschäfts laufen in Nürnberg über Einfirmen- und Konzernvermittler.
Bei der Nürnberger, die im K-Geschäft im oberen Drittel der Anbieter steht, sei allerdings eine echte Verschiebung in den Geschäftsanteilen bei privat- und gewerblich genutzten Fahrzeugen festzustellen. "Der Trend geht immer stärker zur Flotte", machte Zitzmann beim Branchentreff deutlich und belegte das mit Zahlen aus seinem Unternehmen. Im Jahr 2005 führte die Nürnberger beispielsweise 223.400 neuzugelassene Lkw im Bestand. Im Jahr 2007 waren es bereits 275.000 Fahrzeuge, die einer gewerblichen Flotte zuzuschreiben sind.
Gewerbliches Geschäft braucht Spezialisten
"Gewerbliches Geschäft war, ist und bleibt eine Domäne des spezialisierten Versicherungsvertriebs", sagte der Spitzenmanager aus dem Frankenland und brach eine Lanze für die Einfirmen- und Konzernvermittler, schloss aber auch Mehrfirmenvermittler ein. Seiner Meinung nach werde das kleinere, aber beitragsstarke Lkw-Segment auch künftig Spezialität dieser Vertriebsschienen bleiben. Zitzmann verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Nürnberger-Strategie dabei klar auf Produktqualität setze.
Der Versicherer müsse per se das "passende Preis-/Leistungsverhältnis" gewähren. "Hier muss die Qualität so gut sein, dass die damit konformgehende Preispositionierung beim Vertrieb akzeptiert" werde. Das habe im Haus der Nürnberger bereits stattgefunden. Seitdem werden 80 Prozent aller Neu- und Änderungsverträge vollautomatisch bearbeitet. Die restlichen 20 Prozent werden nur noch auf ausdrücklichen Vermittlerwunsch "von Hand" erledigt. Diese Optimierung komme nicht nur dem Kundenservice zu Gute, sondern auch einer attraktiven Vermittlervergütung.
Die Prognose, dass Internet-Versicherer weiter Marktanteile gewinnen, habe sich letztlich nicht in dem Maße bestätigt, wie zuvor angenommen. Und wenn, dann stelle sich die Frage, welche Rentabilität die Versicherer damit erzielt haben. Das Autoversicherungsgeschäft bleibe schwierig. Absatzschwächen und geringe Margen im Fahrzeugverkauf schlagen hier voll durch.
Foto: Thomas Göbert/
"Die Zeichen stehen weiterhin auf Wettbewerb", betonte Zitzmann. Die "K-Sparte" - so die knappe Bezeichnung der Autoversicherung im Fachjargon - sei mit knapp 21 Milliarden Euro Beitragseinnahmen "enorm wichtig" für die Versicherungswirtschaft. Immerhin macht dieser Bereich 37 Prozent der gesamten Beitragseinnahmen in der Schaden-/Unfall-Versicherung aus. Derzeit stagniert das Neugeschäft, obwohl viel Bewegung in den Beständen herrsche. Der Nürnberger-Vorstand machte deutlich, dass die Autoversicherung "ein Produkt mit besonders hoher Kundenkontakt-Frequenz" gemessen an Zahlen zum Fahrzeugwechsel, zu Vertragsumstellungen, Kfz-Stilllegungen, Pannen und Schäden sei.
Versicherungshopping: Häufiger Anbieterwechsel im Trend
Inzwischen spricht man hier schon von "Versicherungshopping", weil bei nahezu jedem zweiten Fahrzeugwechsel auch der Kfz-Versicherer gewechselt wird. Zur Jahreswende 2007/2008 verzeichnete die Nürnberger 17,1 Prozent Wechsler. Für den Jahreswechsel 2008/2009 rechnet man mit einer leicht rückläufigen Wechsel-Quote, allerdings liegen noch keine exakten Zahlen vor.
Bei der Autoversicherung handele es sich um ein preisgetriebenes Versicherungsprodukt, das über spezielle Softwareprogramme auch noch "leicht" vergleichbar scheine. Trotzdem erhöhen umfangreiche Tarif-Differenzierungen und viele Produkt-Varianten die Komplexität.
Stand-Alone-Versicherer im Netz rechnet sich (noch) nicht
Während die Marktführer unter den Autoversicherern - das sind Allianz, Huk Coburg sowie die R+V - inzwischen auch Geschäfte über den Direktvertrieb mit eigenen Plattformen im Internet tätigen, stellt sich laut Zitzmann bei der Nürnberger derzeit die Frage nach einem Online-Vertrieb nicht. Noch rechne sich ein echter Stand-Alone-Versicherer im Internet nicht. Zwei Drittel des Kfz-Geschäfts laufen in Nürnberg über Einfirmen- und Konzernvermittler.
Bei der Nürnberger, die im K-Geschäft im oberen Drittel der Anbieter steht, sei allerdings eine echte Verschiebung in den Geschäftsanteilen bei privat- und gewerblich genutzten Fahrzeugen festzustellen. "Der Trend geht immer stärker zur Flotte", machte Zitzmann beim Branchentreff deutlich und belegte das mit Zahlen aus seinem Unternehmen. Im Jahr 2005 führte die Nürnberger beispielsweise 223.400 neuzugelassene Lkw im Bestand. Im Jahr 2007 waren es bereits 275.000 Fahrzeuge, die einer gewerblichen Flotte zuzuschreiben sind.
Gewerbliches Geschäft braucht Spezialisten
"Gewerbliches Geschäft war, ist und bleibt eine Domäne des spezialisierten Versicherungsvertriebs", sagte der Spitzenmanager aus dem Frankenland und brach eine Lanze für die Einfirmen- und Konzernvermittler, schloss aber auch Mehrfirmenvermittler ein. Seiner Meinung nach werde das kleinere, aber beitragsstarke Lkw-Segment auch künftig Spezialität dieser Vertriebsschienen bleiben. Zitzmann verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Nürnberger-Strategie dabei klar auf Produktqualität setze.
Der Versicherer müsse per se das "passende Preis-/Leistungsverhältnis" gewähren. "Hier muss die Qualität so gut sein, dass die damit konformgehende Preispositionierung beim Vertrieb akzeptiert" werde. Das habe im Haus der Nürnberger bereits stattgefunden. Seitdem werden 80 Prozent aller Neu- und Änderungsverträge vollautomatisch bearbeitet. Die restlichen 20 Prozent werden nur noch auf ausdrücklichen Vermittlerwunsch "von Hand" erledigt. Diese Optimierung komme nicht nur dem Kundenservice zu Gute, sondern auch einer attraktiven Vermittlervergütung.
Die Prognose, dass Internet-Versicherer weiter Marktanteile gewinnen, habe sich letztlich nicht in dem Maße bestätigt, wie zuvor angenommen. Und wenn, dann stelle sich die Frage, welche Rentabilität die Versicherer damit erzielt haben. Das Autoversicherungsgeschäft bleibe schwierig. Absatzschwächen und geringe Margen im Fahrzeugverkauf schlagen hier voll durch.
Foto: Thomas Göbert/
Autor(en): Ellen Bocquel