Kein Bock auf Altersvorsorge?

740px 535px

Je älter die Menschen sind, desto wichtiger wird die finanzielle Vorsorge, zeigt eine aktuelle Umfrage. Wer nichts tut, dem mangelt es oft am Geld oder am Durchblick. Junge Deutsche schieben das Thema besonders gerne vor sich her. Kaum die Hälfte hat sich für das Alter abgesichert.

Das gute vorweg: 78 Prozent der im November 2021 vom Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Union Investment befragten rund 1.000 Personen besitzen bereits eine private Altersvorsorge. In 40 Prozent der Fälle haben die Teilnehmer bereits mehrere Produkte, die im Alter für finanzielle Sicherheit sorgen sollen. Allerdings gilt das Ergebnis nicht für junge Menschen in Deutschland. Nur 49 Prozent der Altersgruppe zwischen 20 und 29 Jahren verfügt über eine private Altersvorsorge. 

Nur für 13 Prozent spielt die Altersvorsorge kaum eine oder keine Rolle

Dabei bschäftigen sich 55 der Umfrageteilnehmer "stark" oder "sehr stark" mit dem Thema. Bei 32 Prozent kommt es sogar häufiger auf die Agenda. Nur für 13 Prozent spielt die Altersvorsorge kaum eine oder keine Rolle. Während sich allerdings nur 35 Prozent der 20- bis 29-Jährigen damit schon einema auseinandergesestzt haben, sind es unter den älteren Verbrauchern zwischen 50 und 59 Jahren 60 Prozent. Die Nähe zum Renteneintritt dürfte hierbei eine zentrale Rolle spielen. 

Von denjenigen, die noch nicht für den Lebensabend finanziell vorgesorgt haben, geben 28 Prozent aller Befragten fehlendes Geld als Grund an. Interessant: Mit 55 Prozent ist der Anteil unter den 40- bis 49-Jährigen am größten. Keine Altersvorsorge zu brauchen glaubt ein gutes Viertel (26 Prozent) der Teilnehmer und 16 Prozent aller Altersgruppen schieb das Thema auf die lange Bank. Und für acht Prozent ist es zu kompliziert und zeitaufwändig. 

 

Junge Menschen entdecken Aktieanlagen

Wie das Deutsche Aktieninstitut DAI jüngst in einer Studie ermittelt hat, nimmt aber der Anteil junger Wertpapieranleger zu. Seit der Finanzkrise 2008 haben sich laut DAI fast vier Millionen Neuanleger an den Aktienmarkt gewagt - darunter rund eine Million im Alter von unter 30 Jahren. Das macht in dieser Altersgruppe derzeit rund 1,49 Millionen Anleger, die Geld in Form von Aktien, Fonds und ETFs sparen. 

Auch die Umfrage der zur genossenschaftlichen Bankengruppe gehörenden Union Investment zeigt, dass sich 47 Prozent der Verbraucher einen Fondssparplan als Basisanlage vorstellen können. Dieser Wert sei gegenüber dem dritten Quartal 2019 um 18 Prozentpunkte gestiegen. Für rund 52 kommt ein entprechendes Produkt ergänzend zu anderen Anlagen in Frage. Das ist ein Plus von neun Prozent gegenüber 2019. Als Vorteil geben 65 Prozent an, dass sie sich dabei an keine Laufzeiten halten müssen, wenn sie zwischenzeitlich an ihr Geld möchten. Das Sparen mit kleinen Beträgen finden 63 Prozent vorteilhaft und 47 Prozent schätzen es, dass der monatliche Sparplan für mehr Disziplin sorgt.

Der Artikel ist ursprünglich auf Springer Professional erschienen.

Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

Alle Branche News