Die Generation junger Erwachsener macht sich Sorgen um ihren Lebensstandard im Alter. Laut einer repräsentativen GfK-Studie im Auftrag der Generali Deutschland unter 18- bis 32-Jährigen bereitet das Thema zwei von drei jungen Menschen Bauchschmerzen. Sie sind beunruhigt nicht zuletzt auch wegen der aktuellen Corona-Pandemie.
Noch immer sind es meistens Frauen, die den Spagat zwischen Familie und Arbeit stemmen. Daran ist nicht zuletzt der so genannte Gender Pay Gap schuld: Frauen verdienen im Vergleich zu Männern in gleichen Positionen durchschnittlich weniger. So erscheint es vernünftig, dass Frauen in einer Partnerschaft beruflich zurückstecken, wenn sich Nachwuchs ankündigt. Und auch wenn sie später wieder in den Beruf einsteigen, entscheiden sie sich häufig nur für einen Teilzeitjob. Wenn sie sich dann nur auf die gesetzliche Rente verlassen, landen sie in der Altersarmut.
Viele fühlen sich schlecht informiert
Kein Wunder, dass insbesondere junge Frauen zwischen 18 und 32 Jahren fürchten, im Alter arm zu sein (68,3 Prozent) und von der gesetzlichen Rente allein leben zu können (69,3 Prozent). Sie fühlen sich grundsätzlich zum Thema Altersvorsorge schlecht informiert (68,2 Prozent), schlechter als ihre männlichen Altersgenossen, wie eine zeitgleich erhobene empirische Studie des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) in Marburg ergab. Zudem wissen sie nicht, welche Maßnahmen zur Altersvorsorge die besten für sie persönlich sind (28,4 Prozent).
Viele junge Frauen glauben, dass ihre Generation nicht ausreichend in der Politik berücksichtigt (82,4 Prozent) wird. 63,7 Prozent fordern, dass die Politik mehr, andere und konkretere Lösungen über die gesetzliche Rente hinaus anbieten soll. Jede Vierte wünscht sich, dass die Politik enger mit Versicherern beziehungsweise privaten Anbietern von Altersvorsorge zusammenarbeiten möge.
Corona hat Auswirkungen auf die Altersvorsorge
Für ein Fünftel (20,7 Prozent) ist das Thema Altersvorsorge insgesamt zu komplex. Sie haben das Gefühl, nicht zu wissen, was sie tun sollen. Da ist offenbar auch die Presse und der Verbraucherschutz keine Hilfe. Vor allem junge Frauen (68,2 Prozent) fühlen sich im Vergleich zu Männern (44,3 Prozent) schlechter informiert. Noch drastischer ist das Informationsdefizit im Hinblick auf die Politik: Mit einem hohen Anteil von 87,3 Prozent fühlen sich fast alle Frauen von der Politik schlecht informiert - 28,3 Prozent davon sogar extrem schlecht.
Die kurzfristigen Folgen der Corona-Krise sind für junge Frauen teilweise schon jetzt spürbar: 27,1 Prozent geben an, bereits Angespartes in der Corona-Krise für andere Zwecke genutzt zu haben als sie eigentlich vorgesehen hatten - etwa für Urlaube, Einrichtungen oder Altersvorsorge. Bei den Männern liegt der Wert sogar bei 45,5 Prozent. Allerdings macht sich jede dritte Frau bedingt durch die Covid-19-Pandemie Sorgen um ihre finanzielle Zukunft (33,0 Prozent). Bisher verzeichnen bereits 9,4 Prozent der Frauen zum Teil starke finanzielle Einbußen und 16,1 Prozent geben an, ihren Lebensstil bereits angepasst zu haben. Jede dritte junge Frau geht davon aus, dass die Pandemie ihre Möglichkeiten zur finanziellen Vorsorge noch zwei bis drei Jahre beeinflussen wird. Jede vierte ist der Meinung, dass sie diese Folgen sogar für die kommenden vier bis fünf Jahre spüren wird.
Autor(en): versicherungsmagazin.de